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Lieber als einen angeblichen Anti-Imperialismus hätten die meisten Menschen im Libanon: Ein anständiges Leben

Die neue Offensive der Armee im Libonen gegen Flüchtinge aus Syrien: Das Baurecht als Vorwand„… Im ganzen Libanon blockierten Demonstrant*innen im Rahmen ihres friedlichen Protests Hauptstraßen. Das Recht, auf öffentlichen Straßen zu demonstrieren und diese zu blockieren, wurde von internationalen Menschenrechtsorganisationen, die städtische Räume als legitimen Ort für Proteste betrachten, konsequent verteidigt. Der UN-Sonderberichterstatter für die Freiheit der friedlichen Versammlung und Vereinigung hat erklärt, dass „der freie Verkehrsfluss nicht automatisch Vorrang vor der Freiheit der friedlichen Versammlung haben sollte“. Seit Beginn der Proteste nehmen Militär- und Sicherheitskräfte Hunderte von friedlichen Demonstrant*innen im ganzen Libanon fest, darunter in Sour, Jal el Dib, Zouk, Beirut und Beddawi. Amnesty International hat eine Reihe von Verstößen dokumentiert, darunter Verhaftungen ohne Haftbefehl, schwere Schläge, Beleidigungen und Erniedrigungen, Augenbinden und erzwungene Geständnisse. Vier Menschen in Beddawi wurden vom Militär unrechtmäßig sechs Tage lang inhaftiert, bevor sie freigelassen wurden. Ihr Aufenthaltsort war unbekannt, und ihnen wurde der Zugang zu ihren Anwälten und ihrer Familie verweigert, was nach dem Völkerrecht auf ein mögliches Verschwindenlassen hindeutet. Zwei Personen erzählten der Organisation, dass sie Scheinhinrichtungen ausgesetzt waren…“ aus der Vorstellung des am 01. März 2021 aktualisierten Überblicks „Die Libanon-Proteste erklärt“ von amnesty international externer Link, worin eben die Zusammenfassung der Ausgangslage bis hin zur neuen Protestwelle ab Februar 2021 ergänzt wurde. Siehe dazu auch drei weitere aktuelle Beiträge und Berichte, sowie den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Berichte über die Proteste im Libanon:

  • Neue Blockaden und Proteste im Libanon gegen die schlechten Lebensbedingungen, Absturz der Währung und für die Freilassung politischer Gefangeneram 04. März 2021 im Twitter-Kanal von Blxck Mosquito externer Link ist ein Videobericht zu den ganz aktuellen Protesten der letzten Tage in allen Regionen des Libanon (die dieses Mal im Norden des Landes begonnen hatten und sich von dort aus im ganzen Land ausbreiteten)
  • Nationwide roadblocks in Lebanon tonight – started this afternoon and are now taking place in multiple spots on the Northern highway, Beirut, and the airport highway was closed a while agoam 04. März 2021 im Twitter-Kanal von Luna Safwan externer Link ist ein Videobericht von den aktuellen Straßenblockaden in der Nacht zum Freitag, die unter anderem zur Schließung des Flughafens in Beirut führten.
  • „Liban : la monnaie locale à un plus bas historique, la rue en colère“ am 03. März 2021 bei Assawra externer Link ist ein Beitrag, der kurz die alltäglichen Auswirkungen der Währungskrise im Libanon auf das Leben der übergroßen Mehrheit der Menschen zusammenfasst. Die im Lande üblichen Erklärungen, es sei daran entweder die erpresserische Politik Israels Schuld (die es natürlich gibt, die aber außer von den staatstragenden Parteien von niemandem irgendwie als Hauptgrund betrachtet wird) oder die des Imperialismus insgesamt, wirken in Anbetracht der offen liegenden Tatsachen zur Frage, wer von dieser Entwicklung profitiert nur ganz wenig. (In dem Verweis auf unseren bisher letzten Bericht zu den Protesten ist auch ein Beitrag zu den wirtschaftlichen Ursachen der aktuellen Proteste enthalten…)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=187347
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