»
Latein- und Zentralamerika

Die Welle der Ultrarechten in Lateinamerika: Das Wirtschaftsprogramm der Libertären ist kein Weg zur Freiheit, sondern zur Entfremdung und Unterdrückung

Brasilien: Der kommende Faschismus?„… In den letzten Jahren sind die Regierungen in mehreren lateinamerikanischen Ländern von einer Welle rechtsgerichteter, liberal-konservativer politischer Akteure übernommen worden. Auf der Grundlage klassischer neoliberaler und konservativer Programme gewannen Nayib Bukele in El Salvador, Daniel Noboa in Ecuador, Jair Bolsonaro in Brasilien und Javier Milei in Argentinien die Präsidentschaftswahlen in ihren Ländern. Obwohl es Bolsonaro 2022 nicht gelang, seine Amtszeit als Präsident zu verlängern, befürworteten rund 50 Prozent der brasilianischen Wähler seine ultrarechte Agenda. Dadurch steht die politische Macht des siegreichen Sozialdemokraten Lula da Silva auf wackeligen Füßen. Im Falle Perus wurde der linksgerichtete Präsident Pedro Castillo durch seine frühere Vizepräsidentin Dina Boluarte ersetzt – mit der Zustimmung und der unmittelbaren Allianz der Ultrarechten im Kongress…“ Beitrag des Redaktionsausschusses Minga in der Übersetzung von Susanne Schartz-Laux am 22. März 2024 in amerika21 externer Link und mehr daraus:

  • Siehe weiter aus dem Beitrag des Redaktionsausschusses Minga in der Übersetzung von Susanne Schartz-Laux am 22. März 2024 bei amerika21 externer Link: „… Die Theorien von Smith und Hayek sind für das eigentliche „libertäre Projekt“ nützlich. Dieses besteht darin, die existierenden Bedingungen für die Kapitalakkumulation zu verbessern, denn der Kapitalismus kann sich ohne Akkumulation nicht aufrechterhalten. Das Kapital akkumuliert, um neuen Mehrwert zu schaffen. Wenn dieser nicht erzeugt wird, kann kein Kapital geschaffen werden und der Kapitalismus gerät in die Krise. Die Kapitalakkumulation ist der Motor der kapitalistischen Entwicklung. Sie ist die Ursache sowohl für wirtschaftlichen Erfolg als auch für die wirtschaftliche Krise. (…) Das Wirtschaftsprogramm der Libertären ist kein Weg zur Freiheit, sondern zur Entfremdung und Unterdrückung. Dem Kapital zu dienen, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute, um zu überleben. Das ist mehr als Knechtschaft, das ist Sklaverei. Ihr politisches und soziales Programm ist der Weg zum Faschismus. Die Libertären werden die Freiheit abschaffen. Angesichts der Welle der Ultrarechten reicht es nicht mehr aus, den dunklen Kräften, den mit hellblauen Wirtschaftsflaggen getarnten Schwarzhemden, Widerstand zu leisten und sie zu bekämpfen. Die fortschrittlichen Kräfte müssen Selbstkritik üben und über Organisation, Taktik und Strategie nachdenken, damit ihre Vorstellung von der Gesellschaft das Bewusstsein der Massen wieder für sich einnehmen und verändern kann. Denn um was es im 21. Jahrhundert auf unserem Kontinent geht ist die Herausbildung eines neuen Menschen ohne Entfremdung, der seine individuellen und sozialen Potenziale voll entfalten kann.“

Siehe andererseits aber auch: Sein oder Schein? Die neue progressive Welle in Lateinamerika

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=219320
nach oben