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Die Macht des Agrobusiness in Lateinamerika

Stop Glyphosat„Die großflächige kommerzielle Landwirtschaft, besonders der Sojaanbau und die Viehzucht, ist die Hauptursache für die Entwaldung in Lateinamerika. (…) Diese Produktion entstammt einer auf dem Agrobusiness basierenden und von fossilen Energiequellen abhängigen Agrarsystem, das seinen Kurs der Landnahme, Aneignung und Kontrolle von Land, Wasser und biologischer Vielfalt ungebremst fortsetzt. Die industrielle Agrarproduktion erfolgt vor allem in Lateinamerika, der Region, in der die meisten Lebensmittel produziert werden und die weltweit ihr größter Nettoexporteur ist, vor allem Brasilien und Argentinien, die nach den USA die zweit- und drittgrößte Anbaufläche für gentechnisch veränderte Nutzpflanzen haben. (…) Lateinamerika ist die Region mit der größten Verfügbarkeit von Wasser, Land, Biodiversität und reichlich natürlichen Energieressourcen für die Nahrungsmittelproduktion im Rahmen des derzeitigen und vorherrschenden Agrarmodells, für die – zusammen mit Subsahara-Afrika – die größte Ausdehnung der Anbauflächen bis 2050 prognostiziert wird. Inmitten der „beschleunigten Erschöpfung der Land- und Wasserressourcen und des damit einhergehenden Verlusts an biologischer Vielfalt“ in der Welt wird auf diese Ressourcen ein noch nie dagewesener Druck ausgeübt, und der internationale Wettbewerb um sie ist eindeutig, was sich in Über- und Fehlnutzung, Degradation, Verschmutzung und zunehmender Knappheit äußert…“ Beitrag der Agraringenieurin Clara Sánchez Guevara aus Venezuela in der Übersetzung von Ulrike Bickel bei amerika21 am 26. März 2022 externer Link und dazu:

  • Proteste in Argentinien gegen Sondersteuer für große Agrarexporteure New
    „Agrarproduzenten haben in der argentinischen Hauptstadt gegen die Politik von Präsident Alberto Fernández demonstriert. Parallel dazu gab es weitere Protestmärsche in verschiedenen Provinzstädten. Aufgerufen hatten mehrere Agrarorganisationen. Einige der wichtigsten Verbände, die zu der nationalen Koordinierungsstelle, der „Mesa de Enlace“ gehören, hielten sich jedoch diesmal fern, da sie den Moment für einen Protest als unpassend empfinden. Die Demonstrationen fielen wohl deshalb relativ schwach aus. Hauptanlass war die Ankündigung der Regierung, eine Sondersteuer für sehr große Agrarexporteure einführen zu wollen. Auf Grund der aktuellen internationalen Lage sind die argentinischen Getreideexporte stark gestiegen, was zusammen mit den Preissteigerungen den Exporteuren große Gewinne verschafft. Bereits letztes Jahr gab es einen Rekordexport und dieses Jahr soll noch höher ausfallen. Paradoxerweise verschärft dies jedoch die bereits schwierige Situation im Land, da die schon vorher sehr hohe Inflation noch angeheizt wird. Durch den zunehmenden Export steigen die Lebensmittelpreise auch auf dem Binnenmarkt. Das verhältnismäßige hohe Wirtschaftswachstum kommt deshalb bei großen Teilen der Bevölkerung nicht an. (…) Andererseits bemüht sich die Regierung Fernández verstärkt darum, illegale Exporte zu verhindern. Gendarmerie und Zoll haben in den letzten zwei Jahren unzählige nicht deklarierte Transporte entdeckt, mit denen Soja und Mais in die Nachbarländer gebracht und als dortige Produktion deklariert wurden. Paraguay exportierte beispielsweise deshalb in den letzten Jahren mehr Soja als es produzierte. Nach Schätzungen der Gendarmerie wurden in der Vergangenheit bis zu 6.000 Tonnen Getreide pro Woche illegal bewegt, mit einem geschätzten Schaden für den argentinischen Fiskus zwischen 25 und 30 Milliarden US-Dollar jährlich. Dieses Vorgehen des Staates, nach mehreren Jahren des aktiven Wegschauens, dürfte stark zum Unmut der Betroffenen beigetragen haben.“ Beitrag von Miguel Arndt vom 3. Mai 2022 bei amerika21 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=199129
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