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Latein- und Zentralamerika

Alle zwei Stunden stirbt in Lateinamerika eine Frau eines gewaltsamen Todes

#NiUnaMenosMehr als 4.000 Frauen sind im Jahr 2022 in Lateinamerika Opfer von Femizid geworden, was dem Tod einer Frau alle zwei Stunden entspricht, so das Observatorium für Geschlechtergleichstellung in der Region. Die Berichte umfassen 26 Länder und Territorien in diesem geografischen Gebiet, die Informationen zur Verfügung gestellt haben. Kuba weist die niedrigste Rate in der Region auf.  Nach diesen Schätzungen ist Honduras das Land mit den meisten Verbrechen dieser Art, mit sechs pro 100.000 Frauen, gefolgt von der Dominikanischen Republik, El Salvador und Uruguay. (…) Spezifische nationale Erhebungen in zehn lateinamerikanischen und karibischen Ländern zeigen, dass zwischen 42 und 79 Prozent der Frauen in verschiedenen Situationen geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind…“ Übersetzung aus Prensa Latina am 26.11.2023 in amerika21 externer Link und dazu:

  • Lateinamerika: Getötet, weil sie Frauen waren. Zahl der Femizide weiterhin hoch – Straflosigkeit und mangelnde institutionelle Unterstützung befördern Gewalt New
    „Camila Ortega, acht Jahre alt, Taxco, Mexiko – tot. Sofía Delgado Zúñiga, zwölf Jahre alt, Bogotá, Kolumbien – tot. Sheyla Cóndor, 26 Jahre alt, Lima, Peru – tot. Weshalb? Weil sie Mädchen oder Frauen waren. Die Rede ist vom Femizid, also der Ermordung von Frauen wegen ihres Geschlechts. Laut der Weltgesundheitsorganisation (2023) hat weltweit etwa jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Lateinamerika verzeichnet besonders hohe Raten: sieben von zehn Mädchen und acht von zehn Frauen sind in ihrem Leben in irgendeiner Form mit geschlechtsspezifischer Gewalt konfrontiert, wie ein Oxfam-Report 2024 zum Thema zeigt. Die Gewalt ist allgegenwärtig und äußert sich nicht nur in der häuslichen Sphäre, sondern auch im öffentlichen Raum und zunehmend in sozialen Netzwerken, wo Frauen bedroht und angegriffen werden, resümiert die Organisation. Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) berichtete, dass im Jahr 2023 mindestens 3.897 Frauen in der Region Opfer von Femiziden wurden – das entspricht elf geschlechtsspezifischen Tötungen pro Tag. Für 2024 sind die Zahlen ähnlich besorgniserregend. (…)
    Eine der Hauptursachen für die hohe Zahl an Femiziden ist die weitverbreitete Straflosigkeit. In vielen Fällen werden Morde an Frauen nicht als Femizid eingeordnet, da das Motiv des Täters – der geschlechtsspezifische Aspekt – oft nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Zivilgesellschaftliche Organisationen bringen die hohen Zahlen in Lateinamerika mit der noch immer vorherrschenden Machokultur in Zusammenhang. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte (IACHR) verurteilte bereits 2009 den mexikanischen Staat für seine Untätigkeit in Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt und forderte umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung von Femiziden. (…)
    Laut Oxfam gehören die Hauptopfer zu historisch benachteiligten Gruppen: junge, mestizische und arme Frauen, die oft wenig Zugang zu Bildung und wirtschaftlichen Ressourcen haben. Diese Frauen sind nicht nur besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden, sondern auch von einem Justizsystem, das ihre Rechte nicht schützt. Soziale Bewegungen wie »#NiUnaMenos« (Nicht eine mehr) spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Femizide. In Argentinien, wo die Bewegung ihren Ursprung hat, mobilisierten Frauen im November erneut Hunderttausende, um auf die andauernde Gewalt aufmerksam zu machen. In Kolumbien und Mexiko setzen Aktive zunehmend auf digitale Plattformen und Schutzapps, die bei Gewalt helfen, Daten zu dokumentieren und Netzwerke zu schaffen. Services wie »Femitaxis«, die auf weibliches Fahrpersonal setzen, bringen Frauen sicher nach Hause. Zwar haben viele Länder Femizidgesetze erlassen, doch die Umsetzung scheitert oft an fehlenden Ressourcen und institutionellen Kapazitäten. Es braucht höhere Investitionen in Präventionsprogramme, Bildung und psychosoziale Unterstützung für Opfer sowie eine Stärkung der Justizsysteme. Die Aufstockung von Mitteln für geschlechtsspezifische Gerechtigkeit ist unerlässlich, insbesondere für ethnische Minderheiten, die besonders stark betroffen sind, fordert auch Oxfam. Feministische Organisationen verlangen zusätzlich einen nachhaltigen Wandel, der Frauen stärkt und patriarchale Strukturen aufbricht, um die Gewaltspirale zu durchbrechen.“
    Beitrag Artikel von Sara Meyer in der jungen Welt vom 3. Januar 2025 externer Link

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=225263
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