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[1. Mai 2019] Im Zeichen des Kampfes um die Mindeststandards der ILO: Südkoreanische Gewerkschaften fordern von der Regierung, den Widerstand der Unternehmerverbände zu übergehen
Seit Monaten kämpfen die Gewerkschaften in Südkorea gegen die Offensive der Unternehmerverbände, die verhindern wollen, dass die Regierung ILO-Konventionen unterzeichnet – die nichts anderes regeln, als minimalste Standards von Sicherheit am Arbeitsplatz und Freiheit der Organisation im Unternehmen. Die Kampagne der Kapitalisten, wie immer in Südkorea maßgeblich geprägt von den weltweit agierenden und bekannten Konzernen, mal sozusagen den Untergang der südkoreanischen Wirtschaft an alle möglichen Wände und versucht es eben mit Angstpropaganda. Die Meldung „Labor Day rallies held nationwide, ILO conventions at issue“ am 01. Mai 2019 bei der Nachrichtenagentur Yonhap unterstreicht, dass bei der zentralen Demonstration in Seoul, an der mehrere Zehntausend Menschen teilnahmen, die Forderung nach Unterzeichnung derjenigen Konventionen, die immer noch nicht unterzeichnet sind (obwohl Südkorea seit 1991 Mitglied der ILO ist), im Vordergrund stand – neben einer Erhöhung des Mindestlohns und der Forderung nach gleichen Rechten und der Übernahme für und von „Irregulären“. Siehe dazu auch zwei eigene Berichte des Gewerkschaftsbundes KCTU zu den Maidemonstrationen im ganzen Land und zur speziellen Maidemonstrationen der Migrationsgewerkschaft MTU:
- „Mayday Rallies organised by the KCTU in 13 different cities“ am 01. Mai 2019 beim KCTU (Facebook) ist ein kurzer Überblick (mit zahlreichen Fotos von nahezu allen Aktionen) der Gewerkschaftsföderation über die in 13 verschiedenen Städten Südkoreas organisierten Maidemonstrationen.
- „KCTU, together with MTU and migrants support organisations held an early May-day rally of migrant workers“ am 29. April 2019 beim KCTU (ebenfalls Facebook) ist ein Bericht über die fast schon traditionelle vorgezogene Demonstration aus Anlass des 1. Mai für die Rechte der ArbeitsmigrantInnen (weil diese eben weitaus weniger die Möglichkeit haben, sich einen freien Tag zu nehmen, der 1. Mai ist kein Feiertag). Hier stand im Zentrum der Vorstoß einer Gruppe von Abgeordneten, die einen besonderen – natürlich: niedrigeren – Mindestlohn für MigrantInnen erlauben wollen, was der Sprecher der Migrantengewerkschaft MTU als blanken Rassismus bezeichnete.
- Siehe für weitere nationale und internationale Berichte unser Dossier 1. Mai 2019: Tag der Arbeit oder der EU-Illusionen? Oder: Kampftag der Gewerkschaftsbewegung jenseits des DGB und international