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DR Kongo: Das nächste Land, in dem eine Massenbewegung eine Verfassungsreform verhindert – trotz hemmungslosem Polizeiterror?
Nein, Präsident Kabila hatte durchaus gelernt: Er wollte sich nicht – was auch im Kongo entgegen der Verfassung wäre – ein weiteres Mal wieder wählen lassen, wie es andere vergeblich in westafrikanischen Ländern taten. Aber vor der nächsten Wahl, termingerecht wäre sie 2016, eine schön ausführliche Volkszählung organisieren, in einem solche riesigen Land mit an vielen Orten Strukturen vom Krieg zerstört, könnte auch ein paar zusätzliche Jahre Amtszeit bringen. Dagegen protestierten riesige Menschenmengen in Kinshasa und Goma vor allem. Der Bericht „36 Killed, Internet Shut Down Briefly in DR Congo as Protests Flare Against President Kabila“ von Rakotomalala am 25. Januar 2015 bei Global Voices Online dokumentiert die massive und blutige Polizeirepression gegen DemonstrantInnen am 19. Januar, als 36 Menschen getötet wurden (und anschließend alle Medien unterbrochen). Siehe dazu auch weitere Berichte und Hintergründe:
- „RDC : la nouvelle loi électorale a été adoptée par le Parlement“ redaktioneller Bericht am 26. Januar 2015 bei Jeune Afrique , worin über die Abstimmung zum Wahlgesetz in Parlament und Senat berichtet wird – was nicht nur in diesem Bericht einerseits als Erfolg der Protestbewegung gesehen wird, dass die berüchtigte Volkszählung vom Tisch sei, andrerseits aber den verabschiedeten Texten bzw ihren AutorInnen niemand so recht trauen mag
- „Erfolgreiche Proteste“ von Simon Loidl am 26. Januar 2015 in der jungen welt , worin es unter anderem heisst „Am Montag begannen in der Hauptstadt Kinshasa die Proteste gegen dieses Vorhaben, an denen sich Beobachtern zufolge vorwiegend junge Menschen beteiligten. Auch in anderen Städten kam es in der Folge zu Kundgebungen, die von den Sicherheitskräften angegriffen wurden, worauf die Situation rasch eskalierte. Obwohl die Polizei Schusswaffen einsetzte, gingen bis Donnerstag immer wieder zahlreiche Menschen auf die Straße. Die FIDH, ein internationaler Dachverband von Menschenrechtsorganisationen, sprach von einem »exzessiven und unverhältnismäßigen« Verhalten der Sicherheitskräfte. Laut Human Rights Watch gab es 40 bestätigte Tote bei den Protesten: 36 in Kinshasa, vier in Goma. 21 seien von den Einsatzkräften erschossen worden. Die Organisation gab zudem an, dass die Behörden versucht hätten, Beweise zu beseitigen. FIDH hatte zuvor von 42 Opfern gesprochen“
- „Massenproteste und Ausschreitungen“ am 24. Januar 2015 bei Dem Volke Dienen , worin es nach konkreteren Berichten abschliessend heisst „Die UN sichert seit 1999 mit der MONUSCO-Mission die Interessen der Imperialisten im rohstoffreichen Land Kongo“
- „MANIFESTATION A KINSHASA“ ein kurzer Videobericht von KinInfo am 19. Januar 2015 bei You Tube über einen der Polizeieinsätze in der Hauptstadt