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Gewerkschaften in Kolumbien: Gemeinsam mit anderen sozialen Bewegungen für einen wirklichen Frieden gegen die Regierung Duque kämpfen
„… Nach Jahrzehnten im bewaffneten Konflikt sind die Menschen müde von der alltäglichen Gewalt. Es gibt immer wieder Schießereien im Dorf, die Militarisierung betrifft den Alltag der Bewohner*innen massiv. Zudem leiden sie wirtschaftlich unter den steigenden Abgaben an den ELN und sorgen sich um ihre Jugendlichen, die mangels beruflicher Perspektiven nicht nur vom Militär, sondern auch vom ELN leicht rekrutiert werden. Gleichzeitig hält die staatliche Repression an: Militär und Polizei stellen die lokale Bevölkerung unter den Generalverdacht, mit dem ELN zu kooperieren. Schon wer Gummistiefel oder dunkle Kleidung trägt, gilt als Terrorist. Die Schikane reicht von Einschüchterungsversuchen durch das plötzliche Auftauchen bewaffneter Einheiten, willkürlichen Anzeigen, ungerechtfertigten Haftstrafen bis hin zum Mord von sozialen Aktivist*innen oder sogar Unbeteiligten wie Coco. Das alles geschieht weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Und der viel beredete Friedensprozess? Von einem Ende des Konflikts kann man nicht reden. Stattdessen schützt ein Deckmantel des Schweigens die Machenschaften des Militärs. Und genau deswegen sind wir hier…“ – aus dem Beitrag „Mit dem kolumbianschen Staat ist kein Staat zu machen“ von Sophie am 21. Mai 2019 im Lower Class Magazin , entstanden im Rahmen einer Menschenrechtsbegleitung im Norden Kolumbiens und ein Plädoyer dafür, sich an solchen Aktionen zu beteiligen. Die aktuelle Entwicklung im (Nicht) Friedensprozess macht dies deutlich… Siehe zur aktuellen Entwicklung und den gewerkschaftlichen Reaktionen in Kolumbien drei weitere aktuelle Beiträge:
- „Declaración Política VII Congreso de la CUT“ am 10. Mai 2019 beim Gewerkschaftsbund CUT ist die politische Erklärung des 7. Gewerkschaftstages des größten kolumbianischen Verbandes. Darin wird die Politik der Regierung Duque scharf kritisiert, die bedeute, den eingeschlagenen Friedensprozess faktisch zu beenden. Die politische Erklärung der CUT ruft zur Einheit und Zusammenarbeit aller demokratischen und sozialen Organisationen des Landes auf, um den Friedensprozess zu verteidigen und dabei insbesondere die „Sonderjustiz“, die für diesen Prozess geschaffen worden war, die Duque wieder abschaffen möchte. Diese reaktionäre Haltung, so der Gewerkschaftsbund weiter, passe in das Bild der gesamten Politik dieser Regierung, die die Krisenerscheinungen des Landes auf Kosten der arbeitenden und erwerbslosen Menschen überwinden wolle.
- „LA USO CONDENA AMENAZAS A LIDERES ESTUDIANTILES DE LA UNIVERIDAD DE ANTIOQUIA“ am 24. Mai 2019 bei der USO ist die Erklärung der Ölarbeitergewerkschaft zur Solidarität mit den bedrohten Studierenden der Universität Medellin. An der Universität waren in den Tagen zuvor mehrere AktivistInnen von – wie immer, anonymen – paramilitärischen Gruppierungen bedroht worden, mit der Ankündigung, die „Zeit der sozialen Säuberung“ sei an der Universität gekommen.
- „EXIGIMOS A NUTRESA VERDAD EN CASO DE FINANCIACIóN DE PARAMILITARES“ am 12. Mai 2019 bei der Gewerkschaft Sinaltrainal ist eine Erklärung der Nahrungsmittelgewerkschaft, dass sie von dem Unternehmen Nutresa – mit dem die Gewerkschaft in einer Auseinandersetzung steht – öffentlich Aufklärung fordere zu dem Vorwurf, das Unternehmen finanziere paramilitärische Mordbanden.