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Der Streik der kenianischen Krankenschwestern erringt Teilerfolge
Nach rund zweieinhalb Monaten Streikdauer haben die 26.000 Krankenschwesetrn der öffentlichen Krankenhäuser Kenias einige Erfolge erzielt. Der Kampf, der ja nur um die Umsetzung des Ende 2016 unterzeichneten Tarifabkommens geführt werden muss (vergleichbar mit dem Ärztestreik im Frühjahr, bei dem es ja ebenfalls darum ging, dass ein längst unterzeichnetes Abkommen – bei den Ärzten sogar aus dem Jahr 2013 – umgesetzt wird), hat einen Erfolg erzielt, in dem vereinbart wurde, dass die Krankenschwestern zumindest einen Teil ihres Lohnes für die Streikzeit erhalten werden – und einzelne Krankenhäuser haben damit begonnen, die Vereinbarungen selbstständig umzusetzen – obwohl der zuständige Rat der Gouverneure seinen Vertragsbruch weiterhin mit Geldmangel begründet. Auf der anderen Seite gibt es für einzelne Krankenhäuser juristische Erlasse, den Streik zu beenden – und die allgegenwärtige Medienkampagne gegen den Streik wird ebenfalls fortgeführt. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge:
- „Talks to end nurses strike continue“ von Margaret Kalekye am 16. August 2017 bei KBC ist ein Überblick über den aktuellen Stand der Dinge, der vor allem darauf abhebt, die Fortsetzung der Verhandlungen zu unterstreichen. Die Gewerkschaft KNUN – die im Wahlkampf ihre Neutralität verkündet hatte – fordert den wiedergewählten Präsidenten Kenyatta auf, persönlich an den Verhandlungen teil zu nehmen, da der Rat der Gouverneure zu einer Lösung im Sinne des Rechts nicht bereit sei.
- „Half of the counties have paid nurses who are still on strike“ von John Muchangi am 18. August 2017 in The Star ist ein Bericht über die Spaltungslinien innerhalb des Rates der Gouverneure: Die Hälfte der Provinzen hat den streikenden Krankenschwestern ihren Lohn ausbezahlt, trotz gegenteiliger Drohungen im Rahmen der Verhandlungen. Nicht zufällig, dass dies vor allem wohl in jenen Provinzen geschah, in denen die Streikbeteiligung am höchsten ist.
- „Notice to suspend the strike“ am 16. August 2017 bei der Gewerkschaft KNUN ist die Dokumentation des Schreibens der Gewerkschaft an das regionale Gericht in Eldoret, in dem mitgeteilt wird, dass die Gewerkschaft der gerichtlichen Anordnung folgt und den Streikaufruf für das Moi-Krankenhaus zurück nimmt. Das Urteil war aufgrund von Verstößen gegen die Regeln für eine Streikabstimmung zustande gekommen.
- Siehe zum Streik der Krankenschwestern zuletzt: „Der Streik der Krankenschwestern Kenias im zweiten Monat – eine Medienkampagne gegen sie wird verstärkt“ am 07. August 2017 im LabourNet Germany