Der Streik der kenianischen Ärzte steht – und nicht alleine – und die Regierung gibt nach: Fristverlängerung für die Drohung

Zwei Entwicklungen im Streik des Gesundheitswesens in Kenia sind in dieser 6. Streikwoche besonders wichtig: Zum einen haben die Gouverneure der verschiedenen Provinzen den streikenden Ärzten einen Monat mehr Zeit gegeben, den Streik zu beenden. Was nach Ultimatum aussieht, ist in Wirklichkeit eine Konzession – schließlich hatte sich in der letzten Woche eine Richterin gefunden, die bereit war, die Ärzte bei nicht Wiederaufnahme der Arbeit ins Gefängnis zu stecken.  Dieser zusätzliche Monat ist eine Konzession – an die stehende Streikfront. Die andere wichtige Entwicklung ist, dass nun auch in der politischen Front gegen die Ärztegewerkschaft Risse auftreten: In einer Sitzung des Senats hat ein beachtlicher Teil der Senatoren (keine weibliche Form nötig) die Regierung für die Zuspitzung der Situation verantwortlich gemacht. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge – auch über erneute und neue Streikbeschlüsse in anderen Branchen:

• „Kenya: Uhuru, Governors Responsible for Deaths Due to Doctors Strike, Senators Say“ am 15. Januar 2017 bei Daily Nation (hier dokumentiert bei AllAfrica)  ist ein Bericht über die Senatssitzung, in der die Verantwortung für die Situation der Regierung gegeben wird

• „Kenya: Govt Extends Period for Handling Doctors Strike From 60 to 90 Days“ von Simon Ndonga am 13. Januar 2017 bei Capital FM ist ein Bericht über das neueste Statement der Versammlung der Provinzgouverneure, die den Zeitraum, bis die streikenden Ärzte strafrechtlich belangt würden, verlängert haben – eine weitere und, nach bisherigen Berichten, überaus unfreiwillige Konzession an die Streikfront

• „Kenya: Clinical Officers Demand Pay Rise, Issue Strike Notice“ von Angela Oketch und Barack Oduor am 17. Januar 2017 bei Daily Nation ist ein kurzer Bericht über den Beschluss der Notfallpfleger – Gewerkschaft, ebenfalls in den Streik zu treten – was nun aktuell bereits der dritte Streik im Gesundheitswesen ist – und, neben LehrerInnnen und PädagogInnen bereits der sechste aktuelle Streik insgesamt