Der Mord an einem bekannten kambodschanischen Aktivisten – und die Reaktionen darauf

Am 10. Juli wurde Kem Ley, landesweit bekannter Aktivist „derer von unten“ an einer Tankstelle mitten in Pnom Penh erschossen. Die offizielle Untersuchung des Mordes präsentierte schnell ein Ergebnis: Der Mord geschah aufgrund eines persönlichen Streits. Dagegen gab es vom ersten Tag an wachsende Proteste, die am Tag der Beerdigung am 24. Juli in Massenprotesten kulminierten. Bereits direkt nach dem Mord hatten rund 5.000 Menschen die Überführung seines Körpers zu einer Pagode begleitet. Ley, verheiratet und Vater von vier Kindern war Arzt im öffentlichen Dienst – ein Beruf, von dem aus er sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte entwickelte. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge und eine Stellungnahme von rund 90 Gruppierungen aus sozialen Bewegungen, darunter einer ganzen Reihe von Gewerkschaften:

• „Dr. Kem Ley’s Funeral Procession“ am 24. Juli 2016 bei Licadho ist der archivierte Stream der Beerdigung von Kem Ley an diesem Tag bei der Menschenrechtsorganisation Licadho, worin auch nochmals sein Wirken zusammengefasst wird und versucht, seine Bedeutung für die sozialen Bewegungen in Kambodscha zu verdeutlichen

• „Cambodge : Immense mobilisation populaire après le meurtre de Kem Ley, un porte-parole de « ceux d’en bas »“ von Denis Paillard am 26. Juli 2016 bei Europe Solidaire dokumentiert ist ein Beitrag, der den Mord an Kem Ley in den Zusammenhang der immer heftigeren Repression gegen jeden sozialen Protest in Kambodscha stellt und unterstreicht, dass dieser Repression es bisher nicht gelungen sei, die Proteste abzuschwächen

• „Cambodian Civil Society Condemns Outrageous Murder of Political Analyst Kem Ley“ am 11. Juli 2016 bei Licadho dokumentiert ist die gemeinsame Erklärung zahlreicher sozialer Gruppierungen und Bewegungen zur Ermordung Kem Leys, die davon ausgeht, dass der Sachverhalt ein anderer sei, als offiziell dargestellt