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Japanische Regierung will radioaktiven See auskippen: Adieu, Pazifik?

AKW Fukushima vor der Katastrophe 2011Auch das mit endlich funktionierenden Anlagen weitgehend dekontaminierte Kühlwasser aus den Reaktoren und abgefangenes kontaminiertes Grundwasser wurde aufgrund der sonst zu erwartenden Proteste in den Tanks weiter gespeichert und nicht ins Meer abgeleitet, was immer mal wieder angedacht wurde. Das Problem, auch das gereinigte Wasser enthält weiter Tritium, das sich nur mit horrenden Kosten herausfiltern ließe. Es ist nun abzusehen, dass keine neuen Tanks mehr im Gelände aufgestellt werden können und eine Lösung für das Problem gefunden werden muss. Schon lange wird darauf gedrungen, Bedenken beiseitezustellen (Betreiber will mit Tritium belastetes Wasser ins Meer ablassen). Die japanische Atombehörde NRA erinnerte nun daran, dass in diesem Jahr eine Entscheidung gefällt werden muss. (…) Es handelt sich mittlerweile um mehr als 1 Million Tonnen mit Tritium kontaminiertes Wasser. 1Eigentlich ist man hier in Japan ziemlich lässig. Das in allen AKWs entstehende Tritium wird routinemäßig ins Meer abgeleitet. Pro Jahr seien dies jährlich 60 Milliarden Becquerel an Tritium. Im Fall von Fukushima wäre einfach die Menge höher. (…) Wenn die Tritium-Strahlung eingeatmet oder über den Mund aufgenommen wird, kann sie gefährlich werden, zumal sie im Körper, d.h. in allen Organen, gespeichert werden kann. Daher könnte Tritium, sollte es in großen Mengen ins Meer gelangen, über Fische oder anderes Meeresgetier in den Körper von Menschen gelangen. Die Fischer in der Umgebung befürchten zurecht, dass sie ihre Produkte dann kaum mehr an den Mann bringen können“ – aus dem Beitrag „Fukushima: Mehr als eine Million Tonnen mit Tritium belastetes Wasser soll ins Meer abgeleitet werden“ von Florian Rötzer am 12. Januar 2018 bei telepolis externer Link, woraus einmal mehr die zynische Politik der japanischen Rechtsregierung überdeutlich wird. Siehe dazu auch einen Hintergrund-Beitrag zu den politischen Aussagen zu Tritium – und den Verweis auf den letzten unserer zahlreichen Beiträge zu Fukushima:

  • „AKW Fukushima: Betreiber will mit Tritium belastetes Wasser ins Meer ablassen“ von  Florian Rötzer am 15. Juli 2017 ebenfalls bei telepolis externer Link, worin unterstrichen wird: „Jetzt wurde bekannt, dass Tepco das gereinigte, aber noch mit Tritium kontaminierte Wasser, das sich in den Tanks befindet, ins Meer entsorgen will. Der Tepco-Vorsitzende Takashi Kawamura sagte in einem Interview, dass die Entscheidung bereits getroffen worden sei. Eine von der Regierung eingesetzte Expertengruppe, die sich mit dem Tritium-Problem beschäftigt, ist noch zu keinem Ergebnis gekommen. Kawamura erklärte, man werde noch auf das Ergebnis der Expertengruppe und die Entscheidung der Regierung warten. Ohne Unterstützung durch die Regierung Abe, die wieder auf Atomenergie setzt und die Wiederinbetriebnahme der nach Fukushima abgeschalteten AKW voranzutreiben sucht, könne man fortfahren. Allerdings hatte bereits Shunichi Tanaka, der Chef der Atomaufsichtsbehörde, die Freilassung des mit Tritium belasteten Wassers befürwortet, weswegen Tepco wohl davon ausgeht, auch den Segen der Regierung zu erhalten, was dem Konzern Ausgaben zur Speicherung ersparen würde. Seiner Meinung nach ist Atomenergie trotz der hohen Kosten von Fukushima für Japan alternativlos“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=126561
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