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5 Jahre danach: Die AKW Katastrophe von Fukushima ist keineswegs Geschichte – weder in Japan noch anderswo
„In der Präfektur Fukushima, in der sich das zerstörte Kraftwerk befindet, sterben die Menschen trotzdem schneller als anderswo. Bis Ende 2015 zählte man mit 2007 Toten mehr zusätzliche Sterbefälle, als von Tsunami und Erdbeben verursacht (1811 Tote in der Präfektur). 90 Prozent der Betroffenen waren älter als 66 Jahre. Als Ursachen hat man zum einen physischen und psychischen Stress durch den langen Aufenthalt in Notunterkünften ausgemacht, zum anderen die direkt nach der Katastrophe deutlich schlechtere medizinische Versorgung – auch die Krankenhäuser waren ja von Tsunami und Erdbeben beschädigt. Die Selbstmordrate liegt unter den Evakuierten ebenfalls deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung – und zwar speziell in Fukushima, nicht unter den Geschädigten der anderen betroffenen Präfekturen.
Noch immer konnten Zehntausende nicht in ihre Heimat zurückkehren. Für 2017 plant die Regierung jedoch, die Evakuierungen der Kernzone aufzuheben. Die Strahlenbelastung soll dann im ganzen Gebiet unter 20 mSv pro Jahr liegen. Basierend auf der Halbwertszeit der radioaktiven Stoffe haben Forscher berechnet, dass die zusätzliche Gesamtdosis der Betroffenen dann bei unter 60 mSv liegen sollte – das liegt im Bereich natürlicher Strahlenbelastung über ein ganzes Leben (etwa 150 mSv)“ – aus dem Artikel „Fukushima – fünf Jahre danach“ von Matthias Matting am 04. März 2016 bei telepolis , worin abschließend die These vertreten wird: „Es gibt allerdings Hinweise, dass die Notstromversorgung von Reaktor 1 in Fukushima Daiichi schon vor dem Eintreffen des Tsunamis ausfiel – vermutlich, weil eine Kühlmittelleitung vom Erdbeben beschädigt wurde. Dieser Schaden hat wohl direkt zur Reaktorschmelze geführt – ganz ohne Tsunami“. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge – auch über ein aktuelles Gerichtsurteil gegen den AKW Betrieb in Japan:
- „Tagelöhner am Reaktor“ von Judith Brandner am 04. März 2016 im Deutschlandfunk , worin es unter anderem heißt: „Im AKW Fukushima arbeiten seit der Katastrophe vom 11. März 2011 täglich rund 14.000 Arbeiter, insgesamt waren es seit Beginn der Krise mehr als 41.000. Der überwiegende Teil besteht aus Tagelöhnern bei Sub- und Subsubfirmen der Betreiberfirma TEPCO. Wenn sie die zulässige Jahreshöchstdosis an radioaktiver Strahlung abbekommen haben, werden sie ausgetauscht. Oft tritt die Mafia auf den Plan und kassiert einen Teil der Löhne. Dies musste Setsuya Hayashi am eigenen Leib erfahren, der zweimal im AKW Fukushima gearbeitet hat“
- „Japan & Nuclear: Fukushima After Five Years“ von Chie Matsumoto am 01. März 2016 bei Europe Solidaire dokumentiert – darin geht es unter anderem über die (erstmaligen) Klagen von AKW – Arbeitern wegen gesundheitlicher Schäden durch die Giftmaloche
- „Five Years After Fukushima, ‚No End in Sight‘ to Ecological Fallout“ von Deirdre Fulton am 04. März 2016 bei Common Dreams , worin im Wesentlichen über die Behauptung (nicht nur) der Regierung Abe berichtet wird, die eine Linie verfolgt, fünf Jahre nach der Katastrophe wäre alles auf dem Weg der Normalisierung – und zahlreiche Fakten dafür anführt, dass dem keineswegs so ist, wie es der Herr Abe gerne hätte
- „Fukushima nuclear disaster will impact forests, rivers and estuaries for hundreds of years, warns Greenpeace report“ am 04. März 2016 bei Greenpeace ist eine Pressemitteilung über eine neue umfassende Umwelt- und Gesundheitsstudie, deren Aussage das krasse Gegenteil zur Regierungspropaganda darstellt
- „In ‚Landmark Victory,‘ Japanese Court Orders Nuke Plant Shutdown“ von Deirdre Fulton am 09. März 2016 bei Common Dreams berichtet über das Urteil eines Bezirksgerichts von Takahaka (im Westen Japans gelegen), das eine Inbetriebnahme des dortigen AKW wegen unklarer Gefährdungslage untersagt – sowohl für die AKW Mafia, als auch ihre Regierungsleute ein echter Schlag