»
Italien »
»

Unabhängige Medien in Italien? Ja. Außer vom Großkapital…

Fiat in Pomigliano - das antigewerkschaftliche Labor des italienischen Kapitalismus„…Die Nachricht, die am vergangenen Freitag in Italien erstmals die Runde machte, war einigermaßen spektakulär: Das Agnelli-Unternehmen schickte sich an, La Repubblica – die zweitgrößte Tageszeitung des Landes – und die Turiner La Stampa zu übernehmen. Jetzt ist das Geschäft in trockenen Tüchern und es klingt wirklich nach Black Friday. Gerade einmal 102 Millionen Euro muss die Agnelli-Holding Exor lockermachen, um gut 43 Prozent an der Mediengruppe Gedi und damit die Kontrollmehrheit zu erlangen. Obendrauf zu den beiden renommierten Blättern hält Gedi noch 13 regionale Tageszeitungen, das Wochenmagazin L’Espresso und drei Radiosender – der ganze Spaß aber ist billiger zu haben als der Stürmer Cristiano Ronaldo, den sich der Agnelli-Club Juventus Turin letztes Jahr 105 Millionen kosten ließ. Doch so sensationell dieser Verkauf eigentlich ist, in Italien interessierte er kaum einen. Kleine Meldungen, knappe Artikel: Damit war das Ereignis für so gut wie alle Medien erledigt. Dabei wird mit der Repubblica nicht irgendeine Zeitung verkauft, sondern eine, die seit der Gründung 1976 den Anspruch erhebt, ein Leitmedium in Italien zu sein…“ – aus dem Beitrag „Black Friday in der Medienwelt“ von Michael Braun am 05. Dezember 2019 in der taz externer Link über die Neustrukturierung der Medienlandschaft Italiens unter direktem Kommando des Großkapitals.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=182363
nach oben