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Gemeinsam auf der Straße. G20-Gipfel in Rom: Klimaaktivisten, Beschäftigte und Tausende weitere protestieren gegen Herrschaft des Kapitals

G20-Gipfel in Rom: Klimaaktivisten, Beschäftigte und Tausende weitere protestieren gegen Herrschaft des KapitalsEine unübersehbare Menschenmenge hatte sich am Sonnabend morgen auf der Via Cristoforo Colombo in Rom eingefunden, um den Verkehr in Richtung der »roten Zone« des G20-Gipfels zu blockieren. Andere versammelten sich in Klimacamps seitlich der Straße. Auf der weiten Piazza San Giovanni hatte ein »No Draghi-Komitee« zum Protest gegen den italienischen Regierungschef und Gastgeber des Gipfels aufgerufen. Ein weiteres Zentrum der Proteste war die Piazzale Ostiense, der große Platz nahe der antiken Pyramide im Süden Roms, wo laut dem linken Manifesto bis zu 6.000 Menschen einem Aufruf der Basisgewerkschaft COBAS gefolgt waren. Zum Abschluss und Höhepunkt der Proteste riefen soziale Bewegungen im Theater Garbatella zu einer gemeinsamen »Nationalversammlung« am Sonntag auf, um den weiteren Kampf für soziale Gerechtigkeit zu beraten. Bereits am Freitag hatten »Fridays For Future« mit einem Streik und einer Demonstration Studierender die Proteste eröffnet, an denen die jungen Menschen auch am Wochenende weiter teilnahmen. (…) Aus Florenz war das Collettivo di Fabbrica der Beschäftigten des Autozulieferers GKN, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen, in mehreren Bussen gekommen. (…) Unter den Demonstrierenden befanden sich auch viele der über 8.000 auf die Straße gesetzten Beschäftigten der Fluglinie Alitalia mit den Basisgewerkschaftsmitgliedern der USB und COBAS an der Spitze…“ Bericht von Gerhard Feldbauer in der jungen Welt vom 01.11.2021 externer Link, siehe weitere Infos:

  • Ganz Rom leidet unter G 20-Gipfel. Tausende protestierten gegen das Treffen. Andere ärgerten sich über Einschränkungen im Verkehr
    „… Die verschiedenen Demonstrationen verliefen friedlich. In der Nähe der römischen Pyramide hatten sich viele Menschen (die Organisatoren sprachen von mehr als 30 000) versammelt, um gegen das Gipfeltreffen zu protestieren. Die Demo war äußerst »bunt«, die vielen roten Fahnen der Partei Rifondazione Comunista waren schon von Weitem sichtbar und die Gesänge und Sprechchöre der Teilnehmer konnte man noch mehrere Straßenzüge entfernt wunderbar hören. Die vielen Ordnungskräfte wirkten zwar irgendwie bedrohlich, hielten sich aber doch immer, so weit wie ihnen möglich, im Hintergrund. Eingreifen »mussten« sie nur, als etwa 50 Aktivist*innen eines Antifa-Zentrums, das zu einem der Mittelpunkte aller Protestaktionen geworden war, sich auf eine der Zufahrtsstraßen zum Tagungsort der »Mächtigen« setzten. Sie warteten dort, bis die Polizist*innen sie nacheinander wegtrugen. Selbst die konservative Presse berichtete über diese Aktion, die »nach dem Muster von Gandhi« stattfand und konnte darin nichts besonders Verwerfliches entdecken. (…) Auch am Sonntag fanden noch in vielen Theatern und Kinos große Versammlungen statt, bei denen die Protestaktionen noch einmal besprochen und ausgewertet wurden. Viele der Teilnehmer werden wohl jetzt nach Glasgow reisen..“ Bericht von Anna Maldini vom 31.10.2021 im ND online externer Link
  • Die G20 Demo in Rom hat mit rund 5000 Menschen den Endpunkt ohne Zwischenfälle erreicht, und wird dort von behelmter Polizei und Wasserwerfern empfangen. #G20..“ Tweet mit Video von Rèsi externer Link
  • Siehe Fotos und Videos unter  #g20rome #G20Gipfel #G20RomaSummit #G20
  • Die Hubschrauber kreisen seit Tagen über der Stadt. Wegen des G20-Gipfels am Wochenende herrscht in Rom Ausnahmezustand. Gewerkschaften, Umwelt- und Frauenverbände planen Proteste
    Die italienische Regierung hat versucht, die diesjährige Tagung des G20-Gipfels in Rom möglichst unsichtbar zu machen. In der Öffentlichkeit wurde im Vorfeld kaum darüber geredet und auch die Medien vermeldeten die Vorbereitungen eher unter »ferner liefen«. Zu groß ist die Angst vor größeren Protesten und Unruhen und zu präsent sind noch die Ereignisse während des Gipfeltreffens vor 20 Jahren in Genua. (…) Dieses Mal soll alles anders werden. Man hat das Treffen, das an diesem Wochenende stattfindet, in den peripheren Stadtteil Eur verlegt, in dem es wenig Wohnhäuser und keine enge Gassen gibt, stattdessen breite Straßen und vor allem große Firmensitze. Für die Polizei, die Soldaten und die Geheimdienste aus mindestens 20 Staaten soll alles schön übersichtlich sein und das Stadtzentrum soll möglichst »verschont« bleiben. Aber ein Gipfeltreffen der Chefs der 20 reichsten Staaten der Welt lässt sich natürlich nicht verbergen und so kreisen schon seit Tagen Hubschrauber über der Stadt. Der Stadtteil Eur, wo 1940 die Weltausstellung hätte stattfinden sollen, die dann aber wegen des Krieges ausfiel, wurde weiträumig abgesperrt, U-Bahn-Stationen geschlossen, Papierkörbe abmontiert und parkende Autos abgeschleppt. Insgesamt sind mindestens 6500 »Ordnungskräfte« mit Drohnen und anderen hochmodernen Anti-Terrorismus-Werkzeugen im Einsatz. (…) Die ersten Protestkundgebungen gab es bereits am Freitag: Schüler von Fridays for Future hatten einen Schulstreik organisiert und trafen sich mit zahlreichen anderen Bewegungen und mit Arbeitern von zwei Fabriken, die von Schließung bedroht sind, in einem Antifa-Zentrum. Für Samstag sind zwei große Kundgebungen vorgesehen. An der einen nehmen vor allem Gewerkschaften, Umwelt- und Frauenorganisationen sowie Gruppen teil, die sich für weltweite Impfgerechtigkeit und mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen. Piero Bernocchi, Sprecher der Basisgewerkschaft Cobas erklärte: »Wir führen den Kampf für eine gerechtere Welt weiter, der vor 20 Jahren in Genua begann. Wir wollen eine Welt ohne Kriege, Mauern, Rassismus, Diktaturen und ohne Faschismus.« Es werden über 10 000 Personen erwartet und der Slogan, der den Protestzug anführen wird, lautet »Ihr G 20 – wir die Zukunft«. (…) Ebenfalls am Samstag wird eine weitere Kundgebung stattfinden, die von verschiedenen linken Gruppen organisiert wurde, die sich aber in erster Linie gegen die Politik der italienischen Regierung wendet. An dieser Demo könnten möglicherweise auch Impfgegner teilnehmen und Personen, die gegen den sogenannten Impfpass protestieren, der in Italien mittlerweile an fast allen öffentlichen wie privaten Arbeitsplätzen notwendig ist. Da diese Bewegung zum Teil von militanten und gewaltbereiten faschistischen Kräften beherrscht wird, sind hier am ehesten Ausschreitungen und Auseinandersetzungen mit der Polizei zu erwarten.“ Artikel von Anna Maldini vom 29.10.2021 im ND online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=194767
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