Italien am 25.10.22: Neonazis regieren und Polizei greift gegen Neofaschisten an der Universität Sapienza in Rom protestierende StudentInnen an

„Die Unione Sindacale di Base verurteilt auf das Schärfste die gewaltsamen Übergriffe von Polizisten in Einsatzkleidung in den Räumen der Universität La Sapienza gegen antifaschistische Studenten, die sich in einer Garnison an der Fakultät für Politikwissenschaft versammelt hatten. Die Demonstration der Antifaschisten war organisiert worden, um eine Initiative einer Jugendorganisation anzufechten, die den Fratelli d’Italia, der wichtigsten Partei der neuen rechten Regierung, nahesteht und bei der Capezzone von Forza Italia und Roscani, Mitglied der FdI, zu Gast waren. Die berechtigte Wut der Studenten, die seit langem mit ansehen müssen, wie neofaschistische Organisationen innerhalb der Universität entfesselt werden, wurde mit Repression und Schlagstöcken beantwortet. Wir bekunden unsere uneingeschränkte Solidarität mit den antifaschistischen Studenten und der Jugendorganisation Cambiare Rotta…“ Maschinenübersetzung aus der it. Soli-Erklärung der USB vom 25.10.2022 mit Video, siehe weitere Informationen:

• Siehe für Fotos und Berichte #Sapienza, #SolidarietàSapienza und #PoliziafuoridalleUniversità sowie ein von vielen Videos der Polizeiübergriffe auf Twitter 
• Siehe zu den Hintergründen:
  „Ein Bericht aus erster Hand über die bedauerlichen Ereignisse an der römischen Universität La Sapienza am 25. Oktober, über die Polizei in Einsatzkleidung, die das Gebäude betrat, und über die Studenten, die während der Demonstration angegriffen wurden. (…) Diese Worte sprach Giorgia Meloni in ihrer Rede vor der Abgeordnetenkammer, als sie am Dienstagmorgen, den 25. Oktober, das Vertrauen in ihre Regierung aussprach. Zur gleichen Zeit wurden vor der politikwissenschaftlichen Fakultät der römischen Universität La Sapienza Studenten von Polizisten in Einsatzkleidung gewaltsam zusammengeschlagen. Der Grund? Die Demonstration ihres Dissenses für die Konferenz über den „Guten Kapitalismus“, die von der Vereinigung Azione Universitaria Sapienza organisiert wurde und an der der Journalist Daniele Capezzone (Redakteur von La Verità) und Fabio Roscani (Abgeordneter der Fratelli d’Italia und Präsident der Gioventù Nazionale) teilnahmen. Einige Studenten zeigen ein Transparent mit der Aufschrift „Raus mit den Faschisten von La Sapienza“. Es soll am Eingang der politikwissenschaftlichen Fakultät aufgehängt werden, einem Eingang, der geschlossen ist, weil das Rektorat anscheinend die Anweisung gegeben hat, die Tore des Gebäudes zu verschließen, als ob man einen Bastille Day 2.0 befürchtet. Gerade als die Studenten mit dem zu hängenden Transparent vorrücken, kommt es zu Spannungen, die bis hin zu Polizeieinsätzen eskalieren.
  Gestern Morgen war ich auch in diesem Innenhof. Der Innenhof meiner Fakultät seit fünf Jahren. An wie vielen Demonstrationen haben wir Studenten von La Sapienza teilgenommen, an wie vielen Sit-ins haben wir uns beteiligt. Aber in all der Zeit hatte man so etwas in der Universität noch nie gesehen. Als ich an der Universität ankam, war die Demonstration bereits in Repression umgeschlagen: Vor der Fakultät standen zwei Polizeiwagen und im Hof der Politikwissenschaft brach das Chaos aus. Die Polizei – die in La Sapienza nie in Einsatzkleidung zu sehen war – hatte sich, nachdem sie die Studenten mit Schlagstöcken zurückgeschlagen hatte, zur Bewachung des Haupteingangs postiert. Ich treffe Kommilitonen, die mir erzählen, dass mehr als eine Person angeschossen und mindestens ein Student verhaftet wurde…“Maschinenübersetzung des it. Artikels von Maria Gabriella Taboga am 26.10.22 in taurillon.org („È la Sapienza, bellezza!“)