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Heißer Herbst in Italien: Gewerkschaften kündigen weitere Proteste an. Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet

Quelle:  Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 13.09.2012 externer Link

Angesichts der Stillegungen von Industriebetrieben kommt es in Italien derzeit vermehrt zu Protesten. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht dieser Tage Sardinien. Am Dienstag demonstrierten den zweiten Tag in Folge Hunderte Menschen gegen die geplante komplette Schließung eines Aluminiumwerks des US-Konzerns Alcoa auf der Mittelmeerinsel. Aufgebrachte Mitarbeiter belagerten im Hafen der sardischen Stadt Olbia die Fähre, mit der sie nach einer Kundgebung in Rom wieder eingetroffen waren. Sie rollten Spruchbänder mit Appellen für den Erhalt des Betriebs aus. (…) Insgesamt sprechen die Gewerkschaften von 180 000 Jobs, die derzeit allein in der italienischen Industrie gefährdet seien. Der stärkste Gewerkschaftsverband CGIL droht der Regierung Monti mit einem ganztägigen Generalstreik, sollten nicht sofort Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit ergriffen werden. CGIL-Chefin Susanna Camusso kündigte eine große Herbstkampagne an. So werden am 28. September die Staatsbeamten gegen geplante Kürzungsmaßnahmen streiken. 4,4 Millionen Italiener sind laut CGIL-Angaben von Arbeitslosigkeit betroffen. Denn zu den 2,7 Millionen offiziell Arbeitslosen müsse man 1,68 Millionen Menschen dazurechnen, die in Kurzarbeit sind oder die Jobsuche bereits aufgegeben haben.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=9044
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