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Die Fiat-Belegschaft, der 350 Millionen Fußball-Deal und der Streik
„Für den bevorstehenden Wechsel Christiano Ronaldos zu Juventus Turin ist eine Ablösesumme von 112 Millionen Euro im Gespräch. Italienische ArbeiterInnen bei Fiat wollen das nicht hinnehmen: „Ist das normal, ist das fair?“, fragt eine Gewerkschaft. Vor allem sorgt für Furore, dass rund 30 Millionen Euro aus den Kassen der Firma Fiat kommen sollen, einem Unternehmen, das laut Gewerkschaft in der Vergangenheit „große finanzielle Opfer“ von dort arbeitenden Menschen verlangte. (…) Die Verbindung zwischen Fiat und Juventus Turin schafft dabei die Turiner Agnelli-Familie. In vierter Generation stellen Mitglieder der Unternehmensdynastie die Präsidenten des Fußballklubs und haben die Leitung inne. Des Weiteren sind sie die Mitgründer von FIAT- Marken wie Ferrari, Lancia und Chrysler. Nun sollen 30 Millionen Euro des Firmenbudgets dafür aufgewendet werden, Ronaldo abzulösen und ihn zum Werbedarsteller für Fiat zu machen…“ – aus dem Beitrag „Fiat-ArbeiterInnen kündigen Streik an: Ronaldos Ablösesumme ist zu hoch“ am 12. Juli 2018 bei Perspektive Online , dem hinzuzufügen wäre, dass es eben jenseits der Ablösesumme auch noch zwei weitere „Großposten“ auf der Ausgabenseite gibt: 120 Millionen Nettogehalt in vier Jahren etwa. Insgesamt wird eben mit etwa 350 Millionen Ausgaben gerechnet und nicht wenige Kommentatoren sind der Auffassung, dass da noch mehr Geld aus der Fiat-Kasse fließen wird – deren „Leere“ seit Jahren als Begründung für Entlassungen, Kürzungen etc. herhalten muss. Siehe dazu auch einen Beitrag der Gewerkschaft USB, die im Werk Melfi für Sonntag, 15. Juli 2018 einen Streikaufruf veröffentlicht hat:
- „Ma davvero fa scandalo lo sciopero USB per Cristiano Ronaldo?“ am 11. Juli 2018 bei der USB ist eine Erklärung der Basisgewerkschaft zum „Echo“, das ihr Streikaufruf in den bürgerlichen Medien hervor gerufen hat – das zwischen „unverständlich“, „unpassend“ und „Spielverderber“ hin und her wechselt. Darin wird noch einmal kurz die Politik der Fiat-Chefetage der letzten Jahre skizziert mit einem permanenten Angriff auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Belegschaft und dem kontinuierlichen Versuch der Demontage gewerkschaftlicher Rechte – angesichts derer breiter Teile dieser Belegschaften, inklusive der meisten Fußball-Fans dieses Vorgehen als Provokation empfinden.