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Polizei befreit 33 indische Erntehelfer aus „Sklaverei“ in zwei landwirtschaftlichen Betrieben in Norditalien – 33 von etwa 230.000 illegalen ArbeitsmigrantInnen
„Arbeitstage mit bis zu zwölf Stunden, sieben Tage die Woche, vier Euro Stundenlohn – so erging es 33 indischen Erntehelfern in Norditalien. Die Polizei spricht von „Sklaverei“. In Italien sind zwei landwirtschaftliche Betriebe geschlossen worden, in denen mehr als 30 Erntehelfer aus Indien unter sklavenähnlichen Bedingungen gehalten wurden. Zugleich beschlagnahmten Ermittler in der Nähe der italienischen Stadt Verona Vermögenswerte von annähernd einer halben Million Euro, wie die Justiz mitteilte. Gegen die beiden Besitzer – ebenfalls aus Indien – wird ermittelt. Den Behörden zufolge hatten die zwei Männer insgesamt 33 Landsleute mit dem Versprechen auf guten Lohn und bessere Lebensbedingungen aus ihrer Heimat nach Italien gelockt. Für Einreise und eine vermeintliche Arbeitserlaubnis mussten die Erntehelfer aber schon 17.000 Euro zahlen oder sich entsprechend verschulden. Nach der Ankunft nahm man ihnen die Pässe ab…“ ZDF-Meldung vom 13.07.2024 („Agrarbetriebe in Italien: „Sklaverei“: Polizei befreit mehr als 30 Inder“) – siehe mehr daraus/dazu:
- Weiter aus der ZDF-Meldung vom 13.07.2024 („Agrarbetriebe in Italien: „Sklaverei“: Polizei befreit mehr als 30 Inder“):
„… Saisonarbeit: Sieben Tage die Woche, vier Euro Stundenlohn
Sie wurden dann gezwungen, in den Betrieben nahe der Gemeinde Cologna Veneta sieben Tage die Woche zehn bis zwölf Stunden auf den Feldern zu arbeiten – zu einem Stundenlohn von vier Euro. Untergebracht waren sie nach Angaben der Behörden in baufälligen Behausungen mit menschenunwürdigen sanitären Einrichtungen, die sie nur zur Arbeit verlassen durften. Die Polizei sprach von „Sklaverei“.
Italien: Viele arbeiten illegal in Landwirtschaft
Wie andere europäische Länder hat auch Italien wachsende Arbeitskräfteengpässe, die oft durch Einwanderung, insbesondere in schlechter bezahlten Jobs, aufgefüllt werden, und ein Gastarbeitersystem, das Betrugsfälle aufweist.
In Italiens Landwirtschaft sind nach Schätzungen etwa 230.000 Menschen illegal beschäftigt – darunter viele Migranten aus Ländern wie Indien oder Pakistan. Viele Produkte, die dort hergestellt werden, landen auch in deutschen Supermärkten…“
Siehe zum Thema auch im LabourNet:
- Siehe zuletzt im Juni 24: „Indischer Erntehelfer verblutet nach Arbeitsunfall: Toter Arbeiter mit amputiertem Arm von seinem Chef vor seinem Haus südlich von Rom abgeladen“ im Dossier: An den Wurzeln der tödlichen Arbeitsunfälle in Italien – auch bei Pflichtpraktika
- Wenn die Hitze auf italienischen Feldern auf migrantische arbeitende Kinder trifft…
- Angriff auf die Agromafia in Süditalien: Gemüse und Obst wird von Migranten im „caporalato“, einer Art Schuldsklaverei, produziert. Der Kampf dagegen ist zäh
- Wir erinnern an: Der Streik in Foggia war total: Gegen die Todesopfer im italienischen Agrarkapitalismus seit 2011 – 7 Jahre, 6 Regierungen, 0 Veränderung.
und Drei tote Erntehelfer innerhalb weniger Tage in Süditalien - Prekäre Arbeit, Ausbeutung und Armut: Der Leidensweg junger Arbeitenden in Italien
- E(U)xploitation: Auf südeuropäischen Beeren-Farmen werden hunderttausende migrantische Arbeiter*innen ausgebeutet und misshandelt
- Angriff auf die Agromafia in Süditalien: Gemüse und Obst wird von Migranten im „caporalato“, einer Art Schuldsklaverei, produziert. Der Kampf dagegen ist zäh
- Auch in Italien „plötzlich willkommen“: Erntehelfer (und sonstige „Schwarzarbeiter“). Nur „angemeldet“ sollen sie nicht werden…
- Schon 2015: Drei tote Erntehelfer innerhalb weniger Tage in Süditalien
- und viele weitere mehr…