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Italiens Unternehmerverband marschiert – und mit ihm seine rechtsradikalen Hilfstruppen – in die „deutsche Richtung“ – nur die Betroffenen machen nicht mit

Protest der Zeitarbeiter an Neapels Flughafen Juni 2020Irgendwie bekannt erscheint einem, von der BRD aus gesehen, folgende Notiz: „Der Präsident des Unternehmensverbandes Confindustria Carlo Bonomi über die Zukunft der industriellen Beziehungen: „Die nationalen Tarifverträge sollen nur noch einen groben Rahmen geben für die weit wichtigere, betriebliche Verhandlungsebene“ – so kommentiert Maurizio C. in seinem Tweet vom 01. Juni 2020 externer Link ein dabei dokumentiertes Interview des Verbandschefs in La Repubblica vom 30. Mai, in dem er offensichtlich verschiedene Attacken gegen die Gewerkschaften Italiens reitet, die – im Gegensatz zu welchen wohl – bisher jedenfalls sagen, sie würden an eben jenen überbetrieblichen Tarifverträgen festhalten wollen. Siehe dazu auch einen Bericht über die rechten Proteste für die „Wirtschaft“ am italienischen Nationalfeiertag – und eine Meldung über eine jener Gruppen von Menschen, die sich weigern, alles mit sich machen zu lassen…

  • „Aufwind für Italiens Rechte“ von Wolf H. Wagner am 03. Juni 2020 in neues deutschland online externer Link zu den Hilfstruppen des Unternehmerverbandes fürs Grobe, die zunehmend wieder mehrheitsfähig werden: „… Den Nationalfeiertag am 2. Juni nutzten sie, um zu demonstrieren. Unter der Losung »Italien ergibt sich nicht« forderten Matteo Salvini (Lega), Giorgia Meloni von den postfaschistischen Fratelli d’Italia (FdI) und der Vizepräsident von Forza Italia, Antonio Tajani, in Rom die sofortige uneingeschränkte Wiederbelebung der Wirtschaft. Eine 500 Meter lange Tricolore wurde über die Piazza Roma getragen. Auch in Mailand, Bari und anderen Städten gingen am Pfingstwochenende jeweils Hunderte bis Tausend Demonstranten, angeführt von »Orangenen Westen«, auf die Straße. Alle Maßnahmen der Regierung unter Giuseppe Conte seien nur »Mittel, um bürgerliche Freiheiten einzuschränken und uns einem staatlichen Diktat zu unterwerfen«, hieß es auf den meist illegal abgehaltenen Kundgebungen. »Die Pandemie existiert gar nicht, das Coronavirus ist nicht tödlich«, rief der Anführer der »Orangenen Westen«, Ex-Carabiniere-General Antonio Pappalardo, in Bari aus. Die konservative Wochenschrift »Famiglia cristiana« sieht die Proteste als die »eindrucksvollste Versammlung von Idioten in den letzten Jahrzehnten«. Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala nannte sie »unverantwortlich« und bezeichnete es als »Schande, angesichts von 16 079 Toten in der Lombardei«, die Seuche zu leugnen. Pappalardo steht mit seinen »Orangenen Westen« dem postfaschistischen Spektrum nahe. Ihr Gros rekrutiert sich aus der »Forconi-(Mistgabel)-Bewegung« bäu-erlichen und mittelständischen Protests. Pappalardo will Italien von den »herrschenden korrupten Strukturen« säubern. Bei den Regionalwahlen im Januar in Umbrien kamen die »Orangenen Westen« zwar nur auf 0,13 Prozent. Doch ihre bizarren Auftritte stehen für eine zunehmend explosive Stimmung…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=173444
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