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Italiens Parlamentarier sind auch gegen den Rassismus. In den USA. Wenn im eigenen Land Menschen Opfer der Profitjagd werden und im Feuer sterben – „tut sich weniger“

Verbrannt für die Geschäfte der italienischen Agrar-Mafia am 12.6.2020 Mohamed Ben Ali aus dem Tschad, 17 Jahre altIn der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist im Ghetto Borgo Mezzanone bei Foggia (Apulien) erneut ein migrantischer Landarbeiter gestorben. In der rund um die Felder aufgebauten Zeltbaracken, in denen die migrantischen Landarbeiter aus dem afrikanischen Kontinent ohne fließendes Wasser nun schon seit dem Jahr 1999 leben, ist ein Feuer entfacht und hat Mohamed Ben Ali, 37 Jahre aus dem Tschad, im Schlaf überrascht. Es handelt sich um das fünfte Todesofper in 18 Monaten in den Ghettos der migrantischen Landarbeiter*innen im Süden Italiens. Bis heute hat noch keine Regierung das Thema der irregulären Landarbeit und der prekären Wohnverhältnisse der Migrant*innen tatsächlich in Angriff genommen. „Auch das zurzeit laufende Regularisierungsprogramm für irreguläre Migrant*innen ist dafür völlig unzureichend“, sagte Aboubakar Soumahoro von der Basisgewerkschaft USB. Zudem kritisierte er die Heuchlerei der Regierung: „Noch vor vier Tagen knieten sich Abgeordnete des italienischen Parlaments in Solidarität mit Black Lives Matter in den USA nieder; heute schweigen dieselben Politiker*innen. Es scheint so, als ob Black Lives Matter nur gilt, je weiter weg die schwarzen Leben von der eigenen Haustür entfernt sind.“ – das ist der Kurzbericht „Tod eines migrantischen Landarbeiters im Ghetto“ von Maurizio C. vom 14. Juni 2020 – wir danken! Siehe dazu auch einen Hintergrundbeitrag über die wirtschaftliche Dimension der illegalen Aktionen der Mafia-Bündnispartner:

  • „Moderne Sklaverei in Süditalien“ von Anna Maldini am 12. Juni 2020 in neues deutschland online externer Link zu den Profitjägern, die andere Menschen opfern unter anderem: „… In Süditalien wurden diese Woche 60 Personen verhaftet. Die Anklage lautet »Bildung einer kriminellen Vereinigung für illegale Arbeitsvermittlung und Ausbeutung«. Man könnte dazu aber auch sagen: »Sklavenhandel und Sklavenhaltung«. Die Arbeitssklaven, um die es hier geht, sind etwa 200 Menschen – aus Osteuropa, Pakistan und vor allem aus Afrika -, die vollkommen oder fast vollkommen illegal auf Obstplantagen, in Gewächshäusern oder auf dem Feld in Süditalien schufteten. Sie wurden von illegalen Arbeitsvermittlern, die man hier »Caporali« (Gefreite) nennt, vor allem in Auffanglagern für Migranten angeheuert; viele dort haben keine Papiere, andere warten seit Monaten auf irgendeinen Bescheid. Ihnen allen wurden falsche Versprechungen gemacht: Man würde ihnen dabei helfen, schneller ihre Aufenthaltspapiere zu erhalten, die Familien nachkommen zu lassen und sich in Italien einzugliedern. Die Caporali brachten die von ihnen Rekrutierten in baufälligen Hütten oft ohne Licht und Wasser unter, für die diese dann auch noch horrende Mieten entrichten mussten…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=174021
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