1916: Osteraufstand in Irland

Die meisten der knapp 2.000 Menschen, die sich Ostern 1916 daran machten, den damals noch mächtigen britischen Imperialismus mit einer bewaffneten Erhebung herauszufordern, haben es nicht überlebt – das Regime in Irland war schon immer blutig gewesen. Setzt man den irischen Osteraufstand in Beziehung zum Weltkrieg und zum Kolonialismus, dann wird schnell deutlich, dass die Einordnung Irlands als das „Labor des Kolonialismus“ durchaus zutrifft – denn all die Taktiken, die etwa im Nahen Osten oder weiten Teilen Afrikas angewandt wurden, um per Spaltung der Einheimischen sie zu unterwerfen, waren in Irland bereits versucht worden. So wird es in dem Artikel „A Terrible Beauty: Remembering Ireland’s 1916 Easter Rebellion“ von Con Hallinan am 21. März 2016 bei Foreign Policy in Focus nachgezeichnet – die Geschichte von 747 Jahren, inklusive dem „Großen Hunger“ (-n lassen) in den 1840er Jahren. Und es werden auch die Worte des standrechtlich ermordeten Roger Casement zitiert, der den Anklägern entgegenhielt: „Unsere Sache ist auch die Sache der Menschen in Indien“. Siehe dazu auch zwei Beiträge über die Rolle der Volks- und (auch britischen) Arbeiterbewegung

• „Book Review: “Hesitant Comrades” – Geoffrey Bell on the Irish Revolution and and the British Labour Movement“ von Andy Stowe am 28. Februar 2016 hier dokumentiert bei Europe Solidaire ist, wie der Titel besagt, eine Buchbesprechung  der Arbeit von G. Bell über die Haltung der britischen Arbeiterbewegung gegenüber der irischen antikolonialen Revolution: „Zögerliche Genossen“ zeigt die Tendenz der Untersuchung deutlich auf. Unter dem Motto „Schutz der Minderheiten“ unterstützten die britischen Gewerkschaften etwa die protestantischen Kräfte bei der Abspaltung Nordirlands – inklusive dem Pogrom gegen katholische Werftarbeiter in Belfast. Es werde in dem Buch aber auch deutlich, so die Besprechung, dass es an der Basis der Gewerkschaften auch andere Richtungen gab – minderheitlich

• „Socialism and Irish Nationalism“ von James Connolly 1897 (in Französisch) verfasst und hier im Marxist Internet Archive 1997 dokumentiert, ist die Formulierung der Grundsatzposition des Organisators des Osteraufstandes – rund 20 Jahre zuvor – dass wahre Unabhängigkeit nur mit einer nichtkapitalistischen, sozialistischen Gesellschaftsordnung zu erreichen sei