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Immer mehr Berufsgruppen des Krankenwesens im Iran protestieren gegen Arbeitsbedingungen und Löhne
Dossier
„… Seit Jahren haben die Krankenpflegerinen im Iran ihre Frustration über die erdrückende Arbeitsbelastung, die unzureichende Entlohnung und den Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten zum Ausdruck gebracht, doch ihre Forderungen sind weitgehend unbeantwortet geblieben. Die Fehlallokation von Ressourcen durch die Regierung, einschließlich der jüngsten Einstellung und des Einsatzes von Beamten, die gegen Frauen vorgehen, die das obligatorische Kopftuch nicht tragen, hat ein System geschaffen, das die entscheidende Rolle der Krankenpflegerinen unterbewertet und zu ihrer Massenabwanderung beiträgt. Am 19. November, dem Tag der Krankenpflegerinen, versammelten sie sich vor Regierungsgebäuden in Städten im ganzen Land, um sich erneut Gehör zu verschaffen…“ engl. Artikel von Shohreh Mehrnami vom 21. November 2023 in Iranwire – siehe mehr daraus und dazu:
- Streiks. Mahnwachen und Protestaktione am 7. November, zum nationalen Tag der Pflege im Iran, gegen schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte
„Laut Mohammad Sharifi Moghadam, dem Generalsekretär der iranischen Pflegevereinigung, leidet der Iran unter einer schweren Krise im Pflegebereich. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Mehr am 9. November erklärte Moghadam, dass sowohl die Versorgungsqualität als auch die Bezahlung der Pflegekräfte unzureichend sei. Dies führe zu einer hohen Zahl von Abwanderungen und Berufswechseln. Jährlich schließen in Iran etwa 14.000 bis 15.000 Pflegekräfte ihre Ausbildung ab. Gleichzeitig gebe es mehr als 50.000 ausgebildete Pfleger:innen, die ohne Arbeit seien, so Sharifi Moghadam. Zwar habe die Regierung 11.000 Stellen für Pflegekräfte geschaffen, doch ohne bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter könnten auch diese neuen Beschäftigten den Beruf bald wieder verlassen. „Heute sind viele Krankenhäuser nahezu leer, da es an Pflegepersonal mangelt. Große Krankenhäuser können ihre Kapazitäten aufgrund des Personalmangels nicht voll ausschöpfen“, sagte er. (…)
Proteste zum Tag der Pflege in Iran
Am 7. November, dem nationalen Tag der Pflegekräfte in Iran, forderten Pflegekräfte bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. An verschiedenen Orten in Iran wie Yazd, Shiraz, Baft und Teheran versammelten sich Pfleger zu Protesten und Streiks. Mahnwachen und Protestaktionen fanden auch in Krankenhäusern statt. Viele Pflegekräfte kritisierten die ausbleibenden Reformen der Regierung unter Massoud Pezeshkian. Mahmoud Amidi, Mitglied des Zentralrats der Pflegevereinigung, berichtete, dass einige Pflegekräfte aufgrund ihrer Proteste oder ihrer Aktivitäten in sozialen Netzwerken vom Dienst suspendiert worden seien.“ Meldung vom 11. November 2024 im Iran Journal („Pflegekrise in Iran: Nur 1,7 Pfleger pro 1.000 Einwohner „) - Tod einer überlasteten Krankenpflegerin löst Streiks in Irans Krankenhäusern aus, v.a. in Shiraz weitet sich der Streik der Pflegekräfte trotz Drohungen aus
- Medizinische Angestellte im Iran demonstrieren verstärkt und landesweit – unter Solidarität der Lehrkräfte – Regierung besorgt über zunehmende Abwanderung
„In den letzten Tagen hat das medizinische Personal im Iran seine Demonstrationen verstärkt und bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Am Mittwoch veranstalteten Krankenschwestern und medizinisches Personal Kundgebungen vor dem Gebäude des Gesundheitsministeriums in Teheran sowie in den Städten Marivan, Ahvaz und Isfahan. Die Demonstranten äußern ihre Besorgnis über die niedrige Bezahlung, die mangelnde Arbeitsplatzsicherheit und die schlechten Aussichten, die viele Beschäftigte des Gesundheitswesens zum Verlassen des Landes veranlasst haben.
Die Lehrergewerkschaften erklärten sich mit den Krankenschwestern solidarisch und stellten fest, dass „iranische Krankenschwestern in den letzten Tagen mit einem Streik und Protesten begonnen haben“. Die Erklärung fügte hinzu: „Diese Proteste, die in Shiraz begannen und sich über das ganze Land ausgebreitet haben, zeigen, dass diese Berufsgruppe die Diskriminierung satt hat und beschlossen hat, ihre Rechte durch eine kollektive Bewegung gegen die Regierung einzufordern.“
Die Proteste kommen zu einem Zeitpunkt, da die Behörden die wachsende Krise anerkennen. Der Leiter des Ausschusses für die Auswahl von Kabinettsmitgliedern im iranischen Gesundheitsministerium, Ali Jafarian, schlug Alarm wegen der Massenabwanderung von Fachkräften des Gesundheitswesens aus dem Iran. In einer Erklärung bezeichnete Jafarian die Situation der Krankenschwestern, die abwandern oder ihren Arbeitsplatz verlassen, als „schrecklich“ und verwies auf die Welle von Krankenschwestern, die nach Deutschland auswandern. „Eine Krankenschwester nach der anderen lernt Deutsch, damit sie das Land verlassen kann“, sagte Jafarian. Er wies darauf hin, dass ein deutsches Sprachzertifikat oft ausreicht, um ihnen die Ausreise zu erleichtern. Die Krise geht über die Krankenpflege hinaus. Jafarian erklärte, dass in einigen kleineren Krankenhäusern in den letzten Jahren bis zu 30 Mitarbeiter ausgewandert sind. Unterdessen haben die iranischen Behörden am Dienstag das letzte von der deutschen Botschaft zertifizierte Sprachinstitut geschlossen. Für diejenigen, die mit einem Arbeitsvisum nach Deutschland einwandern wollen – insbesondere Krankenschwestern – oder für Studenten, die in deutschsprachigen Ländern studieren wollen, ist der Erwerb eines B2-Zertifikats in Deutsch entscheidend. Dieses Zertifikat wird in der Regel vom Goethe-Institut für deutsche Sprache ausgestellt.“ engl. Meldung vom 21. August 2024 in IranWire (maschinenübersetzt), siehe auch:- Iran: Behörden schließen deutsches Sprachinstitut in Teheran – Auswärtiges Amt bestellt Botschafter ein
„Irans Behörden haben das letzte von der deutschen Botschaft zertifizierte Sprachinstitut in der Hauptstadt Teheran schließen lassen. Die Polizei versiegelte das Gebäude. Örtliche Medien berichteten, bei der Aktion handele es sich um eine Vergeltung für die Schließung islamischer Zentren in Deutschland. In sozialen Medien wurden Bilder geteilt, die ein großes Polizeiaufgebot vor der Sprachschule in Teheran zeigten. Die Behörden begründeten den Schritt laut Medienberichten mit Verstößen gegen iranische Gesetze. In den Berichten hieß es auch, die Behörden würden mögliche Verstöße anderer mit Deutschland verbundener Zentren untersuchen. Details wurden nicht genannt…“ Meldung vom 21.08.2024 im Deutschlandfunk
- Iran: Behörden schließen deutsches Sprachinstitut in Teheran – Auswärtiges Amt bestellt Botschafter ein
- Tod einer überlasteten Krankenpflegerin löst Streiks in Irans Krankenhäusern aus
„Der Tod einer 32-jährigen Pflegekraft im Imam-Hossein-Krankenhaus in Sepidan, der auf schweren arbeitsbedingten Stress zurückzuführen ist, hat unter den Pflegerinnen und -pflegern im Iran breite Proteste ausgelöst.
Der Tod der Krankenschwester Parvaneh Mandani, der mit dem „Karoshi-Syndrom“ oder dem Tod durch Überarbeitung in Verbindung gebracht wird, hat die laufenden Streiks, die letzte Woche in Shiraz und Karaj begannen, verstärkt. Diese Proteste haben sich inzwischen auf Krankenhäuser in sieben weiteren Städten ausgeweitet.
Am Montag schlossen sich die Pflegerinnen und -pfleger des Beheshti-Taft-Krankenhauses im Zentrum von Yazd dem Streik an, wodurch sich die Situation weiter verschärfte.
Lokalen Medien zufolge starb Mandani, nachdem sie drei Patienten in ein Krankenhaus in Shiraz begleitet hatte. Ihr Tod ist vermutlich eine Folge des Karoshi-Syndroms. Karoshi, ein japanischer Begriff, der „Tod durch Überarbeitung“ bedeutet, beschreibt plötzliche Todesfälle, die durch übermäßige berufliche Anforderungen verursacht werden und oft zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen. Während das Syndrom in Japan, Südkorea und China am häufigsten vorkommt, wird es im Iran zunehmend zum Problem, da die Zahl der Todesfälle unter Pflegekräften steigt.
Einem Bericht von Tejarat News zufolge ist die Zahl der Pflegekräfte im Iran kritisch niedrig und beträgt schätzungsweise ein Zehntel des europäischen Standards und ein Fünftel der Zahl in Nachbarländern wie Aserbaidschan. In dem Bericht wird hervorgehoben, dass Krankenschwestern und -pfleger im Iran zu langen, obligatorischen Überstunden gezwungen werden, was ihre Gefährdung noch verschlimmert.
Die anhaltenden landesweiten Streiks werden durch zahlreiche Beschwerden ausgelöst, darunter unbezahlte Löhne, die Nichtumsetzung des Gesetzes über die Tarife für medizinische Dienstleistungen und zermürbende Arbeitsschichten. Nach Angaben von IranWire versuchen die Behörden, den Streik zu unterlaufen, indem sie Ersatzpflegekräfte von Teheran nach Shiraz schicken und ihnen höhere Löhne und einen Flugtransport anbieten. Diese Maßnahmen haben bei den streikenden Pflegekräften weitere Empörung ausgelöst, die der Regierung vorwerfen, ihre legitimen Forderungen zu ignorieren.
Besonders schlimm ist die Lage im Amir-Krankenhaus, einem Krebsbehandlungszentrum in Shiraz, wo alle Patienten entlassen wurden und nur noch das Aufsichtspersonal im Dienst ist. Die Pflegerinnen und -pfleger haben auch ihre Besorgnis über die schlechte Qualität der medizinischen Einrichtungen und Geräte zum Ausdruck gebracht, die ihrer Meinung nach ihre Fähigkeit, eine angemessene Pflege zu leisten, einschränkt.Eine Pflegekraft beschrieb den täglichen Kampf um grundlegende Versorgungsgüter wie Serum, was die Familien der Patienten frustriert, die oft den Pflegekräften die Schuld geben. „Wir müssen in jeder Schicht 40 bis 50 Patienten versorgen“, sagte die Pflegekraft.“ engl. Beitrag vom 13. August 2024 in Iranwire (maschinenübersetzt) - Umfangreicher Streik der Pflegekräfte in Shiraz trotz Drohungen
„Die Pflegekräfte in der iranischen Stadt Shiraz setzen ihren Streik fort, obwohl sie mit Drohungen und Einschüchterungen konfrontiert werden. Mehr als eine Woche nach Beginn des Streiks erklären sie, dass sie ihren Arbeitskampf fortsetzen werden, solange ihre Forderungen nicht erfüllt würden.
Laut einem Bericht der Zeitung Ham-Mihan vom 11. August haben 90 Prozent der Pflegekräfte in den Krankenhäusern von Shiraz die Arbeit niedergelegt. Statt dass Krankenhausleitungen den Dialog mit den Streikenden suchten, seien die Pflegekräfte von Sicherheitsbehörden und Vorgesetzten kontaktiert und mit Entlassungen, Ermittlungen und Vorladungen bedroht worden, schreibt Ham-Mihan weiter.
Die Pflegekräfte in den Krankenhäusern von Shiraz traten am 3. August in den Streik, um gegen „erzwungene Überstunden, die Nichteinhaltung von Gesetzen, niedrige Löhne, harte Arbeitsbedingungen sowie Beleidigungen und Drohungen“ zu protestieren. Sie fordern, dass Präsident Masoud Pezeshkian persönlich in den Konflikt eingreift.
Bereits zuvor hatten gewerkschaftliche Organisationen über Drohungen der Sicherheitsbehörden gegen die Pflegekräfte in Shiraz berichtet. Trotz dieser Bedrohungen sind festangestellte, befristete und vertraglich beschäftigte Pflegekräfte sowie Honorarkräfte nicht an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt, wodurch Operationssäle und andere Abteilungen in den Krankenhäusern geschlossen werden mussten. Um den Personalmangel auszugleichen, haben die Krankenhäuser in Shiraz auf Pflegekräfte aus Teheran, das Militär, Hebammen und Pflegestudenten zurückgegriffen.
Laut einer Pflegekraft einer chirurgischen Abteilung eines staatlichen Krankenhauses beteiligen sich mittlerweile Pflegekräfte aus neun Krankenhäusern in Shiraz am Streik. Die Pflegekraft erklärte gegenüber der Tageszeitung Ham-Mihan weiter, dass dies nicht das erste Mal sei, dass Pflegekräfte gegen ihre Arbeitsbedingungen protestierten. Bereits im März dieses Jahres hatten 200 Pflegekräfte einen Brief an die Leitung ihres Krankenhauses geschrieben und erklärt, dass sie keine „erzwungenen Überstunden“ mehr leisten würden. In den vergangenen Monaten haben Pflegekräfte im gesamten Iran aufgrund von unzureichender Umsetzung des Gesetzes zur Vergütung von Pflegeleistungen und erzwungenen Überstunden zunehmend Druck seitens des Gesundheitsministeriums erfahren.
Am 7. Juli berichtete Mohammad Sharifi Moghadam, Generalsekretär des iranischen Pflegeverbands, gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur ILNA von einer Zunahme von Vorladungen zu Sicherheitsbehörden und Drohungen gegen streikende Pflegekräfte im ganzen Land. Er verwies auf die Vorladung von etwa 60 Pflegekräften zur Sicherheitsbehörde in der Großstadt Kerman und weiteren Pflegekräften in der kurdischen Stadt Kermanshah wegen ihrer Teilnahme an gewerkschaftlichen Protesten. Diese Maßnahmen seien Teil einer Strategie des Gesundheitsministeriums, um die Forderungen der Pflegekräfte zu unterdrücken.
Gleichzeitig wurden Berichte über eine Zunahme von Suiziden unter Pflegekräften und Ärzt*innen im Iran veröffentlicht, die auf den „zunehmenden Druck“ am Arbeitsplatz zurückzuführen seien. Verantwortliche im Gesundheitswesen haben mehrfach auf die alarmierende Abwanderung von Pflegekräften und Ärzt*innen hingewiesen und vor der Gefahr eines Fachkräftemangels an Krankenhäusern und Universitäten gewarnt. Der Sprecher der Revolutionsgarde, General Ramazan Sharif, bezeichnete diese Informationen jedoch kürzlich als „mediale Kampagne gegen das islamische Regime“. Meldung vom 13. August 2024 im Iranjournal - „… In Yazd beteiligten sich Pflegekräfte an den landesweiten Streiks, die in Shiraz begonnen hatten, und protestierten gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Arbeitskräftemangel und niedrige Löhne. Ihre Aktionen sind Teil einer breiteren Bewegung im Gesundheitssektor, in der sich Fachkräfte gegen systematische Vernachlässigung und unzureichende Unterstützung wehren…“ aus dem Überblick vom 13.8.2024 von National Council of Resistance of Iran
- „… Die Krankenschwestern des Imam Ali-Krankenhauses begannen aus Protest gegen schlechtes Management und nicht ausgezahlte Löhne zu streiken. Als Reaktion darauf ersetzte das Krankenhaus sie durch Krankenpflegeschüler, was zu erheblichen Störungen führte. (…) Auch Arbeiter der Stahlindustrie in Shadegan und der Zuckerindustrie in Shush protestierten…“ aus dem Überblick vom 5.8.2024 von National Council of Resistance of Iran („Proteste eskalieren angesichts wirtschaftlicher Not und staatlicher Repression“)
- Medizinische Angestellte im Iran demonstrieren verstärkt und landesweit – unter Solidarität der Lehrkräfte – Regierung besorgt über zunehmende Abwanderung
- Angehende Fachärzt:innen im Iran: Druck, Drogen, Suizid
„Viele angehende Fachärzt:innen im Iran berichten von prekären Arbeitsbedingungen. Finanzieller und beruflicher Druck gehören neben Schikanen, Gewalt und mangelnder Unterstützung zu ihrem Alltag. Das führe neben der Fachkräfteabwanderung zu besorgniserregenden Entwicklungen, warnen Kritiker:innen. „Dem iranischen Gesundheitssystem droht der Zusammenbruch“ – mit diesem Satz ließ der Verein der iranischen Psychiater:innen Anfang Januar die Alarmglocken noch lauter schrillen. In einem Brief an den iranischen Staatspräsidenten Ebrahim Raisi brachte die Iranian Psychiatric Association auch ihre Besorgnis über die überdurchschnittlich hohe Selbstmordrate unter angehenden Ärzt:innen zum Ausdruck. Und griff damit ein Thema auf, das in den vergangenen Jahren nicht zuletzt in den Sozialen Netzwerken bereits für große Diskussionen gesorgt hat. Dies schiene jedoch bei den Zuständigen Kreisen auf taube Ohren gestoßen zu sein, klagen Betroffene. In zwei Briefen an den Gesundheitsminister hat der Verein in den vergangenen Monaten Zahlen und Fakten vorgelegt und für sofortige Gegenmaßnahmen plädiert – bisher vergeblich. (…) Offiziellen Angaben zufolge sollen sich im Iran seit März vergangenen Jahres 16 angehende Fachärzt:innen das Leben genommen haben – darunter allein drei Fälle in der Zeit vom 13. bis zum 20. Januar 2024. Landesweit sind aktuell etwa 14.000 Mediziner:innen in der Facharztausbildung. In den vergangenen Jahren seien jährlich durchschnittlich 13 werdende Fachärzt:innen infolge eines Suizidversuches verstorben, so der Verein iranischer Psychiater:innen. (…) In seinen Briefen an den Präsidenten und den Gesundheitsminister plädierte der Verein iranischer Psychiater:innen deshalb für bessere Bezahlung und geregelte Arbeitszeiten. (…) Die finanzielle Schieflage ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Die Betroffenen berichten auch von Erniedrigung und Schikane, die sie durch dienstältere Kolleg:innen, sowie von Gewalt, die sie durch Patient:innen und deren Angehörige erfahren würden. (…) Der ehemalige Präsident der Teheraner Universität für Medizinische Wissenschaften, Ali Jafarian, bestätigte in den vergangenen Tagen die massive Auswanderungswelle von Ärzt:innen und Krankenpfleger:innen. Außerdem sollen derzeit etwa 800 Ausbildungsstellen für Fachärzt:innen unbesetzt sein. Laut Jafarian bricht die Hälfte der Anästhesist:innen die Facharztausbildung ab. Ende Dezember hatte der Sprecher des iranischen Ärzterats bekanntgegeben, dass die Zahl der Auswanderungsanträge von medizinischem Personal in den vergangenen fünf Jahren um das Zehnfache gestiegen ist…“ Beitrag von Iman Aslani vom 30. Januar 2024 im IranJournal online - Weiter aus dem engl. Artikel von Shohreh Mehrnami vom 21. November 2023 in Iranwire („Nurses in Iran Protest Work Conditions, Wages „, maschinenübersetzt): „Egal, wie viele Überstunden wir machen, unser Einkommen erhöht sich nicht wesentlich, weil unsere Forderungen nicht erfüllt werden“, so eine Krankenpflegerinen aus der westlichen Stadt Khorramabad gegenüber IranWire. „Wir haben seit einem Jahr keine Überstundenvergütung mehr erhalten. Wir haben die Motivation verloren, noch mehr zu leisten.“ Sahar Motalebi, eine Ärztin und Gesundheitsexpertin, beschreibt das Krankenpflegesystem als „verworrenes Chaos“.
Bei rund 200.000 Krankenpflegerinen, die im Iran arbeiten, liegt das Verhältnis von Krankenpflegerin zu Patient bei 0,7 und damit weit unter dem internationalen Standard von 2,5, sagt sie. Gleichzeitig sind rund 20.000 ausgebildete Krankenpflegerinen und -pfleger arbeitslos, da die Regierung aufgrund finanzieller Engpässe nur begrenzt in der Lage ist, medizinisches Personal einzustellen und zu halten. Das Gesundheitsministerium hat eingeräumt, dass mindestens 100.000 Krankenpflegerinen eingestellt werden müssen, um das Land dem internationalen Standard anzunähern. Motalebi erklärt, dass Krankenpflegerinen und -pfleger oft gezwungen sind, zusätzliche Schichten zu arbeiten, um den Mangel auszugleichen, und dass sie für ihren Einsatz nicht angemessen entlohnt werden. In Verbindung mit schwachen Arbeitsverträgen führe dies zu Burnout und dränge die Krankenpflegerinen aus dem Beruf.
Ein Vizepräsident der Nursing System Organization (Organisation für das Krankenpflegewesen) erklärte kürzlich, dass jedes Jahr etwa 2 000 Krankenpfleger das Land verlassen. Mohammad Ali Mohseni Bandpai, Mitglied der Gesundheitskommission des Parlaments, warnte, dass die Massenabwanderung von Krankenpflegerinen eine erhebliche Bedrohung für das Gesundheitssystem des Landes darstelle. Er forderte die Regierung auf, den Mangel an Krankenpflegerinen zu beheben, die Beschäftigungsbedingungen zu verbessern und zusätzliche finanzielle Anreize zu schaffen.“
(Die Grafik ist aus der Schweiz, zu Iran kein freies Foto gefunden)