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Die „indische SA“ prügelt an Universitäten – Großdemonstration in Delhi

Gemeinsame Demonstration der Hondabelegschaft und der Studenten der Nehru Universität in Delhi am 19.2.2016Die Schläger kamen in eleganten Roben indischer Rechtsanwälte. Kaum hatten sie einige Studenten und Professoren von Delhis angesehener Jawaharlal Nehru Universität (JNU) ausgemacht, fielen sie mit Stöcken und Faustschlägen über die kleine Gruppe her. Die rund 40 angeblichen Anwälte hatten im Flur von Delhis Patiala-Gericht darauf gewartet, dass der Studentenführer Kanhayia Kumar vorgeführt werde. Er war Ende vergangener Woche auf Anweisung der indischen Regierung wegen Aufruhr und Verbreitung von vermeintlich anti-nationalen Parolen verhaftet worden. Einer der Schläger: ein Politiker der regierenden hindunationalistischen „Bharatiya Janata Party“ (BJP)“ – aus dem Artikel „Indiens Nationalisten greifen zum Knüppel“ von Willi Germund am 15. Februar 2016 in der FR-Online externer Link, worin auch das Zustandekommen des Prozesses (wegen Kumars Zweifeln am Terrorismus-Verfahren gegen Afzal Guru – der erhängt wurde – was die Modileute als „antiindisch“ bezeichnen) geschildert wird – und der Zusammenhang mit dem Tod eines Studenten in Hyderabad: „In der Stadt Hyderabad trieben hindunationalistische Studenten vor ein paar Wochen gemeinsam mit der dortigen Universitätsverwaltung sogar den 26-jährigen Rohith Vemula in den Suizid. Der Soziologie-Student aus der Bevölkerungsgruppe der Dalit (die früher Unberührbare hießen) war gemeinsam mit vier weiteren Studenten auf Betreiben hindunationalistischer Fanatiker aus dem Wohnheim der Universität gewiesen worden und hatte seither unter Schikanen zu leiden“. Siehe dazu in unserer Materialsammlung sechs weitere aktuelle Beiträge, darunter auch zum gemeinsamen Kampf von Studierenden und Arbeitern in Delhi:

  • „Massenproteste und Aufruhr an Unis“ von Sven Hansen am 16. Februar 2016 in der taz externer Link, worin es einleitend heißt: „Indien erlebt derzeit die heftigsten Studentenproteste seit 25 Jahren. Am Dienstag solidarisierte sich das Lehrpersonal an der renommierten Jawaharlal-Nehru-Universität (JNU) in der Hauptstadt Delhi mit dem Streik Studierender und rief ebenfalls zum Ausstand auf. Dieser soll erst aufhören, wenn der JNU-Studentenführer Kaihanya Kumar wieder frei ist. Solidaritätsproteste gab es bereits an 18 indischen Universitäten. Die Proteste hatten am Sonntag an der JNU begonnen. Am Freitag war Kumar unter dem Vorwurf der Aufwiegelung festgenommen worden. Die Höchststrafe nach dem noch aus der Kolonialzeit stammenden Paragrafen, der schon gegen Mahatma Ghandi angewendet worden ist, ist lebenslängliche Haft
  • „Why India’s Leading University is Under Siege“ von Vijay Prashad am 16. Februar 2016 bei Counterpunch externer Link ist ein Beitrag in dem die politischen Zusammenhänge mit anderen Repressionsmaßnahmen, Verfolgungen und Hetzkampagnen hergestellt werden, in denen die Studentenorganisation der Regierungspartei , die ABVP (etwa: Allindischer Studentenrat) die zentrale Gewaltrolle spielt. Bei den Kampagnen wird an die traditionelle Anti-Terror Politik der diversen indischen Regierungen angeknüpft, wonach Naxaliten Terroristen seien – eine Definition, die jetzt von Modi und Co nur noch ausgedehnt werden muss – etwa auf Chefredakteure aller Zeitungen, die ihre Hasskampagne nicht unterstützen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=93847
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