Generalstreik: Unaufhaltbar

“Bharat Bandh: Response to strike overwhelming, say trade unions” – am 20. Februar 20123 bei ndtv: erste offizielle Stellungnahmen von Gewerkschaftsföderationen zum ersten Streiktag unterstreichen nie dagewesene Beteiligung.

Zahlreiche Berichte über Protestaktionen, Demonstrationen, Straßen- und Eisenbahnblockaden zeichnen sich vor allem durch zwei Merkmale aus: Zum einen die enorme Breite der TeilnehmerInnen, zum anderen immer wieder Auseinandersetzungen mit der Polizei, die diese Aktionen nicht verhindern kann.

Exemplarisch dafür der Bericht “General Strike Action: Working Class on the War Path” am 21. Februar 2013 beim India Labour Blog – ein Bericht aus Chennai (früher Madras) – die sechstgrösste Stadt Indiens war bei bisherigen Generalstreiks eher eine Nullnummer, diesmal haben sich Streikende an verschiedenen Orten der Stadt gesammelt, um ihre Forderungen öffentlich zu machen, der Bericht geht konkret über eine Straßenblockade in einem Industriegebiet, die von der Polizei nicht verhindert werden konnte

Siehe dazu:

• “Strike had wide support: trade unions” von Deepa Kurup am 22. Februar 2013 in The Hindu, worin ausführlich über die Streiktage in Bangalore berichtet wird, mit einem Schwerpunkt auf die ausserordentliche Beteiligung im informellen Sektor.

• “India strike paralyses banks, offices for second day” am 21. Februar 2013 in Straits Times – auch in Jammu, ebenfalls eine Region die früher eher weniger mobilisierungsfähig war, demonstrierten Massen (und, am Foto zu sehen, keineswegs nur in Banken und Behörden, wie die Überschrift nahe legen möchte).

• “572 held for road roko, attempt to block trains” am 22. Februar 2013 in The Hindu, worin über verschiedene Massenfestnahmen speziell bei den zahllosen Blockaden quer durchs Land berichtet wird, die insgesamt Tausende betrafen.

• “Statements on All India Workers’ Strike on 20-21 Feb : Joint platform of trade unions; RDF” – eine Dokumentation von Stellungnahmen zum Generalstreik bei sanhati: Hervorzuheben ist dabei der Aufruf zur Beteiligung der Revolutionären Demokratischen Front Indiens (die in mehreren Bundesstaaten verboten ist, weil Regierungen und Behörden sie im Rahmen ihrer “Maoistenjagd” verfolgen) – in dieser ausdrücklichen Form bisher nicht dagewesen. Auch der Aufruf der 11 Verbände samt Forderungskatalog ist hier nochmals dokumentiert.

• “India: Revolutionary Trade Unions’ Call for General Strike” – der Aufruf der DELHI GENERAL MAZDOOR FRONT (DGMF) vom 19. Februar 2013 zur Betiligung am Generalstreik: Obwohl die Kritik an den Gewerkschaftsverbänden ob ihrer jeweiligen parteipolitischen Zuordnung (die DGMF sagt: Unterwerfung) heftig ist, wird zum Streik aufgerufen, weil die Forderungen die der ArbeiterInnen sind.