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Zahlreiche Proteste am Jahrestag der Verurteilung der Maruti-Suzuki-Gewerkschafter
„Am Sonntag versammelten sich im Kamla Nehru Park in Gurgaon im indischen Bundesstaat Haryana zahlreiche Arbeiter, um gegen das Lebenslang-Urteil gegen 13 Arbeiter von Maruti Suzuki zu protestieren. Es war am 18. März 2017 verhängt worden, die Proteste waren am ersten Jahrerstag. Das Urteil macht die 13 Arbeiter für den Tod eines Maruti Suzuki-Managers während eines Streiks 2012 verantwortlich. Konkret nachgewiesen wurde ihnen nur die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft MSWU der Maruti-Arbeiter“ – so die Meldung „Protestaktion gegen Maruti-Skandal-Urteil“ am 20. März 2018 in den Rote Fahne News über eine der Protestaktionen zum Jahrestag des Urteils – Aktionen, wie sie es auch noch in mehreren anderen indischen Bundesstaaten gab, auch wenn größere Gewerkschaften, trotz gegenteiliger Bekundungen, kaum dafür mobilisiert hatten, was bei der traditionellen Parteinähe indischer Gewerkschaften damit zu tun haben dürfte, dass die Verfolgung der Maruti-Gewerkschafter von verschiedenen Regierungen mit betrieben wurde… Zum Jahrestag des Urteils gegen die Maruti-Suzuki Gewerkschafter ein weiterer aktueller Beitrag zur Demonstration in Gurgaon und ein Hintergrundbeitrag:
- „Gurugram-Manesar union workers protest against verdict“ am 19. März 2018 bei The Hindu ist ein Bericht über diesen Protest in Gurgaon, in dem unterstrichen wird, dass der Sprecher der Betriebsgewerkschaft MSWU ausdrücklich darauf verwies, dass eben nicht nur die aktuelle rechtsradikale BJP Regierung die Belegschaft wegen ihrer Bestrebungen, sich eigenständig gewerkschaftlich zu organisieren verfolge, sondern dass dies auch bereits die Vorgänger-Regierung der Kongress-Partei getan habe.
- „Ein Jahr seit der Verurteilung der Maruti-Suzuki-Arbeiter zu lebenslanger Haft“ von Keith Jones am 19. März 2018 bei wsws hebt zur Bedeutung des Urteils eingangs zusammenfassend hervor: „Für die dreizehn Autoarbeiter von Maruti Suzuki in Indien, die wegen fabrizierter Mordanklagen lebenslänglich im Gefängnis sitzen, war der 18. März ein bitterer Jahrestag. Vor genau einem Jahr wurden sie dazu verurteilt, für den Rest ihres Lebens durch die Hölle indischer Gefängnisse zu gehen. Ihre Verurteilung war der Höhepunkt juristischer Vorgänge, die fünf Jahre andauerten und von Anfang an eine Farce waren. Das einzige „Verbrechen“ der dreizehn Arbeiter bestand darin, dass sie gegen die brutalen Ausbeutungsbedingungen, die in Indiens neuer, weltweit vernetzter Autoindustrie vorherrschen, rebelliert haben. Zu diesen dreizehn gehören alle 12 Mitglieder des Exekutivkomitees der Gewerkschaft Maruti Suzuki Workers Union (MSWU). Arbeiter des Maruti-Suzuki-Werks in Manesar im Bundesstaat Haryana hatten die MSWU im Verlauf eines militanten Kampfs in den Jahren 2011/12 aufgebaut. Dieser war von Arbeitsniederlegungen und Sitzstreiks geprägt und richtete sich sowohl gegen den japanischen Konzern als auch gegen eine unternehmerfreundliche Gewerkschaft, die von der Regierung anerkannt ist. Der Kampf der Beschäftigten von Maruti Suzuki gegen Armutslöhne sowie prekäre und brutale Arbeitsbedingungen wurde zu einem Anziehungspunkt für den Widerstand von Arbeitern im riesigen Industriegürtel von Manesar-Gurgaon außerhalb der indischen Hauptstadt Delhi. Genau deshalb waren das Unternehmen Maruti Suzuki, die indische Wirtschaftselite sowie deren Polizei, Gerichte und politische Lakaien so erpicht darauf, die MSWU zu zerschlagen und die Arbeiter in Manesar zu schikanieren und zu verfolgen. Sie benutzten die Ereignisse des 18. Juli 2012, bei denen es nach einer Provokation des Unternehmens im Werk zu Handgreiflichkeiten kam, und einen Brand, der auf mysteriöse Weise zur selben Zeit ausbrach und zum Erstickungstod eines Managers führte, um eine Vendetta gegen die Arbeiter von Maruti Suzuki anzuzetteln“.
- Siehe dazu zuletzt: „Ein Jahr nach dem Schandurteil gegen die Maruti-Suzuki-Arbeiter: Demokratische Vereinigungen fordern Freilassung und neuen Prozess – Suzuki will Blut sehen“ am 14. März 2018 im LabourNet Germany