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Die Proteste in Honduras gehen ungebrochen weiter. Schlechtes Omen für einen regierenden Verfassungsbrecher und seine internationalen Freunde – wie etwa deutsche Medien
„Bei Protesten gegen die umstrittene Präsidentenwahl in Honduras haben sich Anhänger der Opposition und die Polizei erneut schwere Auseinandersetzungen geliefert. Die Demonstranten schleuderten in der Hauptstadt Tegucigalpa Steine auf die Beamten, die Polizei feuerte Tränengas in die Menge. Mehrere Geschäftsgebäude und ein Luxushotel wurden bei den Krawallen beschädigt. Auf Videos war zu sehen, wie Ex-Präsident Manuel Zelaya versuchte, zu einer Polizeiabsperrung vorzudringen. Wegen des heftigen Tränengas-Einsatzes musste der frühere Staatschef, der 2009 aus dem Amt geputscht worden war, allerdings zurückweichen. Zelaya unterstützt den Oppositionsführer Salvador Nasralla, der bei der Präsidentenwahl Ende November knapp gegen Amtsinhaber Juan Orlando Hernández verloren hatte“ – – aus der für bundesdeutsche Berichterstattung geradezu exemplarischen Meldung „Schwere Krawalle bei Protesten gegen Regierung in Honduras“ am 13. Januar 2018 bei der Zeit online . Worin neben der im Sinne der Ordnung wertenden Überschrift auch noch auffällig ist, dass Hernandez Wahlsieg als „wirklich“ bezeichnet wird (den nur „die Opposition“ anzweifle) und, vor allem, wieder einmal: Auseinandersetzungen mit der Polizei berichtet werden und die Dutzende Todesopfer stillschweigend unter den Tisch aufgeräumt werden. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge und den Verweis auf bisherige Beiträge im LabourNet Germany:
- „Honduras: Putsch geht in die Verlängerung“ von Jutta Blume am 12. Januar 2018 bei telepolis , worin ausgehend vom – unbeachteten – Urteil der Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten unter anderem berichtet wird: „… Da es unter den gegebenen Umständen unmöglich sei, den Wahlsieger korrekt zu bestimmen, forderte Almagro den honduranischen Staat auf, Neuwahlen abzuhalten. Das amerikanische Außenministerium ließ sich von den Zweifeln Almagros ebenso wenig beeindrucken wie die honduranische Wahlbehörde TSE – die mit David Matamoros einem Gefolgsmann der Nationalen Partei untersteht – und gratulierte Hernández am 22.Dezember zum Wahlsieg. Weite Teile der honduranischen Bevölkerung ließen sich bislang jedoch nicht vom legitimen Sieg Hernández‘ überzeugen. Die Proteste rissen trotz der Feiertage kaum ab. In allen Landesteilen gingen spontan Menschen auf die Straßen und errichteten immer wieder Straßensperren. Zwischen Ende November und Ende Dezember fanden über 1.000 Kundgebungen in verschiedensten Landesteilen statt. Am 6. Januar gab es erneut eine Großdemonstration in der Metropole San Pedro Sula. Die Allianz der Oppositionsparteien hat bis zur offiziellen Vereidigung des Präsidenten am 27. Januar weitere Proteste sowie ab dem 20. Januar einen einwöchigen Generalstreik angekündigt. (…) Von Anfang an war die staatliche Repression gegen die Proteste erheblich und die prekäre Menschenrechtslage im Land spitzt sich immer weiter zu. Im Dezember wurden nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Komitee der Angehörigen von Verhaftet-Verschwundenen von Honduras 30 Menschen bei den Protesten getötet, 21 von ihnen durch die Militärpolizei und einer durch die Nationale Polizei. 5 Morde trugen die Handschrift von Todesschwadronen. Unter den Ermordeten sind auch drei Kinder…“
- „13.01.2018: “Out with JOH” am 13. Januar 2018 bei Ubique ist ein kurzer Videobericht über den Polizeieinsatz am Freitag, den 13. Januar gegen eine neuerliche Demonstration – wo von schweren Krawallen wenig, von Polizeiterror aber viel zu sehen ist…
- Siehe dazu zuletzt: „Die Proteste in Honduras gehen weiter: Trotz der internationalen Unterstützung (auch der Bundesregierung) für den nicht gewählten Präsidenten“ am 10. Januar 2018 im LabourNet Germany