»
Honduras »
»

Polizei in Honduras verhaftet Verdächtige des Mordes an Berta Caceres – während der nächste Anschlag stattfindet

Die Minderheit, die am 10.3.2016 gegen den Mord an Berta Caceres demonstriert, ist nicht so klein, wiees die regierung der honduranischen Putschisten gerne hätteZiemlich exakt zwei Monate nach dem Mord an Berta Caceres haben die honduranischen Behörden am Montagmorgen vier Verdächtige festgenommen. Die vier sind ein Offizier und ein früherer Offizier der Armee, sowie ein jetziger und ein ehemaliger Angestellter des Unternehmens, das den Bau des Staudamms betreibt, den Berta Caceres und andere (ebenfalls ermordete) so lange versucht hatten, zu verhindern – ein Widerstand, der sie das Leben gekostet hat. Sowohl Familienangehörige, als auch die COPINH – die indigene Umweltorganisation, deren Sprecherin sie war – unterstrichen in ersten Stellungnahmen zu den Festnahmen, dass sie keine konkreten Aussagen dazu machen könnten, da die Regierung die von ihnen und vielen anderen Seiten erhobene Forderung nach einer unabhängigen Untersuchungskommission rundweg abgelehnt habe. In der BRD werden im Zusammenhang mit den Verhaftungen erneut die Forderungen unterstrichen, die Firmen Siemens und Voith sollen sich aus dem (profitablen) Geschäft mit dem Staudamm zurückziehen, wie dies etwa niederländische Gruppierungen getan haben. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge und zwei Hintergrundberichte:

  • „Siemens und Voith sind mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen“ am 03. Mai 2016 bei Oxfam externer Link ist die Vorstellung eines Hintergrundpapiers zum Staudammbau in Honduras mit dem bezeichnenden Titel „Schmutzige Geschäfte mit Wasser“. Darin zur Rolle der BRD – Unternehmen: „Dass Voith und Siemens hier immer noch Nachholbedarf haben, zeigt die jüngste Entwicklung in Honduras. Am Montag verhafteten die honduranischen Behörden vier Tatverdächtige im Mordfall Bertá Cáceres, darunter zwei Männer, die mit der Agua-Zarca-Betreiberfirma und Voith-Partner DESA in Verbindung stehen. Einer ist Medienberichten zufolge bei DESA zuständig für Sozial- und Umweltfragen, ein anderer arbeitete früher für den Sicherheitsdienst der Firma. Voith will nun mit DESA sprechen, heißt es. Dabei sind die Probleme bereits seit Jahren bekannt. Den ersten Toten gab es im Juli 2013. Als Reaktion darauf stiegen damals die chinesische Firma Sinhohydro und die Weltbank aus dem Projekt aus. Auch die finnischen und niederländischen Entwicklungsbanken haben ihre Unterstützung für das Projekt aufgrund der jüngsten Morde suspendiert. Nur bei Voith Hydro wartet man noch ab
  • „Schmutzige Geschäfte mit Wasser“ ist das Hintergrundpapier vom 03. Mai 2016 externer Link , gemeinsam erarbeitet und publiziert von Oxfam und Gegenströmung. Darin wird nicht nur auf die UN Debatten und Beschlüsse über Sorgfaltspflicht bei Menschenrechten eingegangen, sondern auch die Beteiligung beider BRD – Unternahmen an Staudammprojekten in Brasilien, Kolumbien und China dokumentiert – sowie die jeweilige, immer gleiche Haltung gegenüber einer ständig wachsenden Zahl von Kritiken festgehalten.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=97763
nach oben