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Berta Caceres hatte den honduranischen Behörden Todesdrohungen dokumentiert: Auch von den jetzt verhafteten Verdächtigen des Staudammbauers – und Voith zieht Konsequenzen?
Nach der Festnahme von vier Verdächtigen am Mord an Berta Caceres kommen Dinge in Bewegung: Zum einen hat die BRD Firma Voith verlautbart, sie werde einstweilen – bis zur Klärung der Sachlage – keine Lieferungen an die DESA mehr machen. Dies nachdem klar war, dass unter den vier Verdächtigen auch ein DESA Manager und der frühere Chef des firmeneigenen Sicherheitsdienstes sich befinden. Während die Familie Caceres und die Anti-Staudamminitiative COPINH weiterhin ihr Misstrauen gegen jegliche Untersuchung, die ohne internationale Beteiligung geführt wird äußern, wird bekannt, dass Berta Caceres selbst, wenige Tage vor ihrer Ermordung, den Behörden in Honduras eine ganze Reihe von Todesdrohungen dokumentiert hat – inklusive von eben jenen beiden genannten jetzt Verhafteten. Ohne, dass irgendetwas geschehen wäre… (Die Regierung von Honduras halt: installiert nach einem sogenannten legalen Putsch 2009, mit tatkräftiger „Unterstützung“ des Außenministeriums der USA – damals unter Leitung von Hilary Clinton). Siehe dazu vier aktuelle Beiträge:
- „DESA Employees Arrested In Honduras For Murder Of Activist Berta Cáceres“ am 02. Mai 2016 bei Corpwatch – ein Beitrag in dem vor allem neu ist, dass eben Berta Caceres den Behörden eine Dokumentation zahlreicher Drohbriefe übergeben hatte – zu den Autoren zählten auch die beiden jetzt Verdächtigen, die für die DESA gearbeitet haben oder gerade eben noch arbeiteten
- „Berta Cáceres murder: four men arrested over Honduran activist’s death“ von Nina Lakhani am 02. Mai 2016 im Guardian , worin einerseits ebenfalls über die Übergabe von Dokumenten an die Behörden berichtet wird – 33 Drohbriefe seien es gewesen – andrerseits auch die in Vorbereitung befindliche offizielle Anklage erläutert wird, die neben Mord an Berta Caceres wohl auch den Mordversuch an Gustavo Castro (Friends oft he Earth Mexico) umfassen wird. Und auch hier wird eine der Töchter Caceres zitiert, die nach wie vor keinerlei Vertrauen in die Regierung und Behörden Honduras hat
- „Maschinenbauer Voith stoppt Lieferung für Staudammprojekt in Honduras“ am 05. Mai 2016 von der Redaktion von amerika21.de dokumentiert, worin es unter anderem heißt: „„Wir haben unseren Kunden DESA nach eingehender Prüfung der Situation daraufhin am gestrigen Dienstagnachmittag deutscher Zeit informiert, dass wir aufgrund des gegen aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter von DESA bestehenden Tatverdachts bis auf Weiteres alle Lieferungen für das Projekt einstellen“, heißt es in der Erklärung weiter. Voith habe DESA zudem aufgefordert, mit den Behörden zu kooperieren und zu einer schnellen Klärung des Sachverhaltes beizutragen“
- „Kein Vertrauen in die Justiz“ von Carmela Negrete am 06. Mai 2016 in der jungen welt , worin es unter vielem anderem zu den Beweggründen von Siemens/Voith heißt: „Zur Zeit befinden sich Mitglieder von Copinh auf einer Rundreise durch Europa, um über den Mord und seine Hintergründe zu berichten. In München nahmen sie am Mittwoch an einer vom Ökumenischen Büro organisierten und von Oxfam sowie anderen Organisationen unterstützten Protestaktion vor dem örtlichen Büro von Siemens teil. Dabei wurden dem Unternehmen knapp 200.000 Unterschriften von Menschen übergeben, die den Ausstieg von Siemens aus dem Wasserkraftprojekt fordern“
- Siehe zuletzt dazu am 4. Mai: Polizei in Honduras verhaftet Verdächtige des Mordes an Berta Caceres – während der nächste Anschlag stattfindet