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Die Karawane der Migration marschiert weiter durch Mexiko – gestärkt durch beispielhafte Solidarität. Dieweil die US-Regierung die Armee mobilisiert…

Tausende in Mexiko, Zehntausende auf den Straßen in den Ländern Mittelamerikas: Zwei, drei, viele Karawanen kommen…Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte gibt den Tausenden Recht, die ihre zentralamerikanischen Heimatländer verlassen haben und sich gerade quer durch Mexiko Richtung USA bewegen. In Artikel 13 Absatz 2 heißt es dort: „Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen.“ Nur, und das ist die Crux sowie längst auch als Vorbehalt im Artikel 12 des UN-Zivilpaktes verankert: Dem uneingeschränkten Recht auf Aus- steht kein ebensolches Recht auf Einwanderung gegenüber. Im Klartext: Wer das Recht auf Ausreise wahrnehmen will, sieht sich Zäunen, Grenztruppen, Mauern und Stacheldraht gegenüber. So wird die legale und menschenrechtlich garantierte Auswanderung zur illegalen Einwanderung. Diesen Widersinn selbst international übergeordneter Rechtsregelungen kann überhaupt niemand akzeptieren, der sich durch die Umstände in seinem Heimatland dazu gezwungen sieht, sich auf den Weg zu machen. Übrig bleibt letztlich nur die Selbstermächtigung. Und genau das tun die Reisenden der Karawane…“ aus dem Kommentar „Es bleibt nur Selbstermächtigung“ von Bernd Pickert am 24. Oktober 2018 in der taz externer Link zu dem wichtgsten Punkt der politischen Bedeutung und Auswirkung der Karawane. Siehe dazu auch die wichtigste der mexikanischen Solidaritätsbekundungen und zwei weitere aktuelle Beiträge, darunter von medico international zur konkreten Solidarität, sowie den Hinweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zur Karawane:

  • „México está obligado a brindar protección a personas desplazadas“ am 24. Oktober 2018 beim Menschenrechtszentrum Bartolomé de las Casas externer Link ist die breiteste Unterstützungserklärung für die Karawane, die vom mexikanischen Staat fordert, diese zu schützen und zu unterstützen. Mehr als 300 demokratische und soziale Organisationen und Gruppierungen haben sie gemeinsam unterzeichnet und verbreitet – darunter sehr viele, die auch praktisch Solidarität vor Ort üben. Was ohnehin (siehe dazu den Hinweis auf unseren letzten Beitrag weiter unten, wo dies Thema der Berichterstattung war) ein besonderes Kennzeichen der aktuellen Entwicklung in Mexiko ist: Dass die praktische Solidarität stark ist – so stark immerhin, dass sie die rassistische Shitstorm-Welle, die der Karawane zunächst entgegen schlug, zu einem guten Teil überwunden hat.
  • „Mexikos Herbst der Migration“ am 24. Oktober 2018 bei medico international externer Link zur aktuellen Entwicklung in Mexiko: „Und während sich in den mexikanischen Socialmedia-Netzwerken eine Unzahl von Usern ablehnend gegenüber den Migrant*innen zeigt, nicht selten in einer allseits bekannten rassistischen Manier, zeigt die Realität auf der Straße Gegenteiliges. Auf ihrem Weg durch das Dorf Metapa de Domínguez erwartete die Geflüchteten die lokale Blaskapelle mit musikalischer Unterstützung. In der chiapanekischen Ortschaft Ciudad Hidalgo, nur fünf Kilometer vom Grenzfluss Suchiate entfernt und erste urbane Anlaufstelle der vielen Ankommenden, erteilten manche der Bewohner*innen eine einfache Lehrstunde in Menschlichkeit und folgten dem Beispiel, das bereits die guatemaltekischen Nachbar*innen an den Tag legten. In Servietten eingewickelte Brötchen, die geläufig als tortas durchgehen, und in Plastikbeuteln abgefülltes Wasser, das mit dem Blütenextrakt der Jamaica-Pflanze angereichert wird, werden an die Durstigen und Hungrigen kostenlos ausgeteilt. Diese und weitere Gesten der Solidarität könnten beeindruckender kaum sein. Denn diese Menschen geben nicht das ab, was sie zu viel haben; sie geben etwas ab, obwohl es ihnen danach an etwas mangeln wird. Eine Haltung, die Bescheidenheit ausdrückt. Eine Haltung, die in Zeiten wie dieser eine politische Sprengkraft verkörpert. Es ist keineswegs lediglich eine Solidarität von einer Gruppe gegenüber einer anderen, sondern diese stellt sich auch untereinander ein: diejenigen, die die Grenze zuerst überquert hatten und in Ciudad Hidalgo unterkamen, trafen ein Abkommen mit denen, die noch auf der guatemaltekischen Seite ausharrten. Sie würden auf die anderen warten, um die weitere Reise gemeinsam zu gehen. Niemand sucht hier das eigene individuelle Glück. Es ist eine gewaltsame Vertreibung, die nur kollektiv überlebt und gemeistert werden kann. ..“
  • „Pentagon schickt Soldaten an die US-Grenze“ am 25. Oktober 2018 bei Spiegel Online externer Link vermeldet die Reaktion der Unmenschlichkeit: „“Ich schicke das Militär“, schrieb US-Präsident Donald Trump bei Twitter angesichts der Flüchtlinge, die von Mittelamerika über Mexiko in die USA gelangen wollen. Wenige Stunden später melden die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP übereinstimmend, dass Hunderte Soldaten an die Grenze entsendet werden sollen. Beide Agenturen beziehen sich auf namentlich nicht genannte Quellen. Demnach wolle das US-Verteidigungsministerium „mehrere Hundert“ Soldaten an die Grenze zu Mexiko schicken. Die Reuters-Quelle schätzt die Truppengröße auf etwa 800 bis 1000 Soldaten. Die Truppen sollten insbesondere logistische Aufgaben übernehmen, sagte ein US-Vertreter…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=139079
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