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Die ermordeten Mädchen von Guatemala – die “Bauernopfer“ gehen immer höher
Ist der Name des Heimes nicht schon Drohung genug? „Die heilige Jungfrau der Himmelfahrt“ war ein Ort des Grauens, des Terrors. Wenig überraschend, dass dort ausschließlich Kinder und Jugendliche aus Familien lebten – leben mussten, sie wurden niemals gefragt -, die von Armut zerrüttet waren. Und immer wieder in verschiedenen Formen dagegen protestierten – meistens durch Flucht. Nun aber hatten sie kollektiv protestiert, weswegen 56 von ihnen im Heim eingesperrt worden waren (siehe dazu den Verweis auf vorherige Berichte am Ende des Beitrags) – und 41 im ausgebrochenen Feuer sterben mussten. In dem Artikel „Ex funcionarios vinculados a caso de hogar seguro fueron ligados a proceso“ am 07. April 2017 bei der guatemaltekischen Menschenrechtsorganisation Cerigua wird berichtet, dass nun auch zwei Vertreter des Sozialministeriums und der frühere Leiter der Einrichtung als Angeklagte in dem beginnenden Mammutprozess vor Gericht stehen werden. Wobei der massive öffentliche Protest sich nach wie vor gegen die gesamte Regierung und insbesondere den Präsidenten richtet – für viele Menschen sind diese Todesopfer auch ein Sinnbild dafür, wie diese Regierung mit den Armen des Landes umgeht. Ob immer höhere Bauernopfer da heraushelfen? Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Beitrag:
- „Guatemala. El fantasma de la justicia“ von Carolina Vásquez Araya am 04. April 2017 bei kaosenlared ist ein Beitrag, der die Geschichte jener Aktiven erzählt, die schon seit langem dafür kämpfen, dass dieses und andere „Heime“ (die sie oft genug als Jugendgefängnisse bezeichnen) in dieser Form geschlossen werden. Und worin vor allem auch darauf hingewiesen hat, dass Behörden, Polizei und Justiz, die dieses Engagement schon immer verfolgt haben, ihre repressive Haltung, trotz aller öffentlichen Beteuerungen nach dem Massenmord keineswegs geändert haben, sondern dieselbe Linie wie stets fortführen
- Siehe dazu auch: „Brand im Jugendheim, über 40 Todesopfer – und eine politische Krise in Guatemala“ am 22. März 2017 im LabourNet Germany