Sechs Monate andauernder Streik endet mit einem Sieg für Müllwerker in Coventry

„Der im Januar begonnene Mülltonnenstreit wurde nun mit einer Lohnerhöhung für die Fahrer von bis zu 12,9 % beendet, was schätzungsweise 3.600 Pfund pro Jahr in ihren Lohntüten ausmacht. Die Einigung beinhaltet auch Weihnachtsgeld im Wert von etwa 4.000 Pfund und die Einstellung des Disziplinarverfahrens gegen den Unite Shop Steward Pete Randle. Unite-Generalsekretärin Sharon Graham sagte: (…) Es ist offen gesagt falsch, dass unsere Mitglieder gezwungen waren, diese Maßnahmen gegen einen Labour Council zu ergreifen, aber die Unite wird ihre Mitglieder immer gegen jeden Arbeitgeber unterstützen, der sich weigert, zu verhandeln. Ich bin heute sehr stolz auf unsere Vertreter und Mitglieder…“ engl. Meldung der Unite vom 29.7.2022 („Six month continuous strike action ends in victory for Coventry bin drivers“) – siehe einige Hintergründe zur Rolle des Labour-Stadtrats als Streikbrecher und zur Suspendierung eines Vertrauensmanns:

• #CovBinStrike
• Pseudo-left cover for Unite in Coventry refuse collectors’ strike
  „Coventry refuse drivers are about to begin the fourth month of their pay strike against a Labour council that has mounted a major scabbing operation. Their fight has been hobbled by Unite the union’s attempts to curtail any political struggle against Labour…“ Artikel von Paul Bond vom 2. Mai 2022 bei wsws und darin zu den Hintergründen:
  • „… Nach 10 vorangegangenen Streiktagen begannen die Fahrer am 31. Januar einen Generalstreik. Sie fordern, dass sie in eine höhere Lohngruppe eingestuft werden, um ihrer qualifizierten und sicherheitskritischen Rolle als Lkw-Fahrer gerecht zu werden. Die Fahrer auf dem Betriebshof in Whitley Road erhalten in der unteren Lohngruppe zwischen 11,49 und 14,37 Pfund pro Stunde. Im letzten Jahr hat sich die Aufstiegszeit in die höchste Gehaltsstufe von sechs auf 11 Jahre fast verdoppelt.
    Die Stadtverwaltung startete eine Streikbrecheraktion, indem sie über AFE Employment Zeitarbeitskräfte einstellte und ein unabhängiges, aber im Besitz der Stadt befindliches Abfallentsorgungsunternehmen, Tom White Waste Ltd, einsetzte. Die Streikbruchaktion hat mehr als 2,8 Millionen Pfund gekostet. Tom White Waste hat berichtet, dass die Löhne seiner Lkw-Fahrer um 12 Prozent gestiegen sind. (…)
    Eine zweite Bemerkung über „Streikbruch“ bezieht sich auf ein Gerichtsverfahren gegen die Stadtverwaltung wegen der Schikanierung des Unite-Gewerkschaftsvertreters Pete Randle aufgrund von „grobem Fehlverhalten“. Die Schikanierung von Randle war jedoch eine Eskalation des umfassenden streikbrecherischen Angriffs der Stadt auf die gesamte Belegschaft…“
  • Die dort angesprochene Zusammenarbeit zwischen Labour-Party und Unite können wir nicht beurteilen und halten uns raus…
• Etwas anders klingt es im engl. Artikel von Dave Griffiths, Coventry Socialist Party vom 29.7.22 : „… haben die Beschäftigten einen Lohnabschluss erzielt, den die Stadt von Anfang an hätte zahlen können. Stattdessen griff der Betriebsrat die Belegschaft öffentlich an, organisierte Streiks durch eine „alternative“ Belegschaft und suspendierte einen Gewerkschaftsvertreter in einem Rundumschlag gegen die Gewerkschaft.
  Aber der Rat hat seine Belegschaft ernsthaft unterschätzt. Ihr Sieg wurde durch die schiere Entschlossenheit der Lkw-Fahrer, die uneingeschränkte Unterstützung der Gewerkschaft Unite und die Solidarität der Menschen in Coventry und im ganzen Land ermöglicht. Während des Konflikts stellte die Unite auch die Finanzierung der regionalen Labour-Partei ein und schloss über 20 Stadtratsmitglieder aus der Gewerkschaft aus. Der Konflikt der Lkw-Fahrer war aus nationaler Sicht ein bedeutender Streik, der eine Welle von Konflikten in ganz Großbritannien ausgelöst hat und zu einem Teil davon geworden ist, da sich die Arbeitnehmer gegen den Krieg der Tories gegen die Arbeitnehmer wehren – ein Krieg, dem sich die Labour Party anscheinend angeschlossen hat…“
• Wen es wirklich interessiert, möge bei Unite in die Volltextsuche “ Coventry“ eingeben…