Drei Tage Streik der britischen Ryanair-Piloten

„Am Montag starteten Piloten der Billigairline Ryanair in Großbritannien die zweite Streikwelle in der aktuellen Auseinandersetzung um Arbeitsbedingungen und Löhne. Der Ausstand soll bis zum Mittwoch andauern. Bereits am 22. und 23. August wurde die Arbeit niedergelegt. Im Vorfeld der beiden Streikphasen hatte die Gewerkschaft BALPA der Konzernführung weitere Verhandlungen angeboten. Diese hatte das Angebot jedoch abgelehnt und stattdessen versucht, den Streik gerichtlich untersagen zu lassen. Am 21. August wurde der Antrag jedoch von einem Londoner Gericht abgelehnt. Ryanair gibt sich weiterhin nicht gesprächsbereit. Die Piloten erhöhen daher den Druck. »Ryanair hat törichterweise versucht, unseren Streik vor Gericht zu verhindern, und ist damit gescheitert. Dennoch haben wir dem Management eine Brücke gebaut, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren und weitere Streiks abzuwenden«, sagte BALPA-Generalsekretär Brian Strutton nach der Urteilsverkündung. »Wir sind äußerst enttäuscht, dass Ryanair eine so konfrontative und destruktive Haltung einnimmt.« Zwar habe man sich an das »Machoverhalten« des Managements gewöhnt, den Preis zahlten aber die Passagiere. Man wolle Änderungen zugunsten der Belegschaft durchsetzen, die bei anderen Fluggesellschaften Normalität sind…“ – aus dem Bericht „Erneut Streiks bei Ryanair“ von Steffen Stierle am 03. September 2019 in der jungen welt über den Beginn des erneuten Streiks, worin auch noch auf die für September geplanten und beschlossenen Streiks bei Ryanair in Spanien hingewiesen wird. Zum Streik bei Ryanair in Großbritannien zwei weitere aktuelle Beiträge:

• „Ryanair strike: September 2019 dates, how flights are affected and what to do if you’ve got tickets“ von Alex Nelson am 03. September 2019 bei I-News befasst sich vor allen Dingen mit den Auswirkungen des Streiks und der Argumentation des Unternehmens gegen den Streik. Nach offiziellen Bekundungen des Unternehmens gebe es „kaum“ Auswirkungen auf den Flugverkehr – andererseits wird eine extrem intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben, die vor allem die Behauptung verbreiten soll, der Streik habe weder Berechtigung (das übliche „verdienen gut“) noch wirklich eine legale Grundlage, da nur 30% aller beschäftigten Piloten für den Streik gestimmt hätten (wozu allerdings kein Gesetz besteht, dass dies verbietet).

• „Ryanair Pilots walk out in strong message to management“ am 22. August 2019 bei der Gewerkschaft Balpa war die Mitteilung der Pilotengewerkschaft zu den Ergebnissen der ersten beiden Streiktage im August, wozu darin unterstrichen wird, die Streikbeteiligung sei massiv gewesen – und das Unternehmen hatte erst im Nachhinein eingestanden, dass es eine Reihe gestrichener Flüge gab…

• Siehe am 9. August 2019: Zuerst in Portugal, dann in Spanien und Großbritannien: Streiks gegen die Standort-Schließungen von Ryanair

• Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Ryanair-Piloten fordern Micheal O’Leary zu Tarifverhandlungen auf