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Eine „Ikone“ des Bürgertums: Wegen der Schließung einer britischen Jamie Oliver-Restaurant-Kette werden 1.000 Menschen entlassen – die vorher Kurzverträge mit Mindestlohn hatten…

Das Plakat der IWW Irland, mit dem Jamie Oliver als Ausbeuter kritisiert wird„… Er hat bis zuletzt gekämpft. Jetzt sei er „sehr traurig“, sagt er. Sehr traurig zu sein ist vermutlich eine Untertreibung, wenn ein Teil des Lebenswerks den Bach runtergeht – und das Image des ewigen Siegers, des Jungen mit den goldenen Händen ebenfalls. Jamie Oliver, berühmt geworden als „The Naked Chef“, (der nackte Koch), weil er zupackend und mit bloßen Händen in seinen unkomplizierten Gerichten herumfuhrwerkte, muss in die Insolvenz; die Wirtschaftsprüfer von KPMG übernehmen die Insolvenzverwaltung. Das wurde am Dienstag bekannt. (…) Und doch muss man sagen: Hier stürzt eine Ikone. Der Guardian titelte umgehend: „Jamie Olivers Imperium kollabiert“, tausend Jobs stünden auf der Kippe. Oliver habe sich bei seinen Angestellten und den Zulieferern bedankt, die ihre Herzen und ihre Seelen ein Jahrzehnt lang in dieses Projekt gesteckt hätten. Er könne sich vorstellen, wie schwer das jetzt für alle sei, nicht nur für ihn selbst. Auch seinen Kunden und Gästen dankte er; es sei eine Freude gewesen, sie zu bedienen. Dieser O-Ton ist Oliver pur; der 43-Jährige ist ein freundlicher und zugewandter Mann, der Glück und eine Vision hatte und diese mit unternehmerischem Geschick verband…“ – aus dem Beitrag „Eine Ikone stürzt“ von Cathrin Kalweit am 21. Mai 2019 in der SZ online externer Link, worin nicht der ganze pure Oliver dargestellt ist… Siehe dazu zwei ältere Beiträge, die das Bild „ergänzen“, sowie einen Beitrag zu politischen Interessen:

  • „Jamie Oliver’s Italian restaurant chain under fire over tipping policy“ von Rajeev Syal am 30. September 2015 im Guardian externer Link berichtete darüber, dass es in der nun geschlossenen Kette Proteste gab, weil die Bedienungen zwangsweise 2% ihrer Gesamteinnahmen an das „gemeinsame Trinkgeldkonto“ mit dem Küchenpersonal abführen mussten. Was zunächst solidarisch-positiv klingt, muss jedoch genauer betrachtet werden, denn: Dabei wurde vielfach geklagt, dass dadurch die gesamten Trinkgelder weg seien, die in einer eher „Billig-Kette“ ohnehin nicht sehr üppig ausfielen. Und auf die die meisten aus der Belegschaft angewiesen waren: Kurzzeit-Verträge mit Mindestlohn, so waren die wenig ikonischen Arbeitsbedingungen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=149171
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