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Griechenlands Austritt aus der Demokratie
„Im Norden Europas wird noch davor gewarnt, dass die harten Sparmaßnahmen im Süden den sozialen Frieden und schließlich die Demokratie bedrohen könnten. Die traurige Gewissheit ist nur: Es ist längst so weit…“ Artikel von Bernhard Schinwald vom 05.10.2013 bei The European
Aus dem Text: „… Die Motive für die Entwicklung dieser Bewegung sind schnell gefunden: Die Arbeitslosigkeit beläuft sich in Griechenland mittlerweile auf knapp 28 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit auf über 65 Prozent. Die Gesundheitsversorgung ist am Rande des Zusammenbruchs, die Suppenküchen für Obdachlose dagegen voll. Weiten Teilen der griechischen Bevölkerung fehlt es mittlerweile am Nötigsten. Noch viel schlimmer: Es fehlt ihnen auch die Perspektive, dass sich die Verhältnisse wieder zu ihrem Besseren verändern werden. Soziale Spannungen sind dann nur mehr die logische Konsequenz. Die Menschen radikalisieren sich. Der Hinweis von Samaras, die Demokratie sei stärker als es die radikalen Kräfte vermuten, klingt im Lichte dieser Umstände nur mehr als Ausdruck der Verzweiflung und ist gleichzeitig die unfreiwillige Einladung zum Umkehrschluss: Die Demokratie ist nicht mehr sonderlich stark in Griechenland. Das ist traurigerweise ein Schicksal, das es mit Spanien und Portugal teilt – jenen Ländern also, die mit den Folgen der Austeritätspolitik zu leben haben. Bürger in den südeuropäischen Ländern verlieren zusehends Vertrauen in ihre jeweilige Regierung, die politischen Parteien und die Demokratie im Allgemeinen. Das ist leider nichts, was sich die antikapitalistische Propaganda ausdenkt. (…) dass man jede neue Kennzahl, die das griechische Statistikamt verlässt, um Auskunft über die Wachstumszahlen zu geben, peinlich genau nachrechnet, aber die Augen davor verschließt, wenn ein großer Teil des Kontinents demokratisch wegfault…“