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Griechenland (Ein Kommentar inklusive Träumereien)

In der öffentlichen Auseinandersetzung über Griechenland wird die „Ursachenforschung“ fast immer auf den Widerspruch zugespitzt, wer Schuld sei an der Misere … „die Griechen“ oder „Deutschland“, die EU, die Troika mit ihren Spardiktaten. Sind die Gläubiger Schuld an der miserablen Lage der Schuldner oder diese selber? Die 2008 einsetzende Weltwirtschaftskrise, die den Stein ins Rollen brachte, spielt dabei oft kaum noch eine Rolle. Die Schuldfrage bezüglich der gegensätzlichen Interessengruppen dominiert. Spielt sie noch eine Rolle ist man ruckzuck beim Finanzkapital und dessen Schuld…“ Artikel von Peter Trotzig vom Juli 2015 

  • Aus dem Text: „… In Griechenland selbst ist eine isolierte soziale Revolution nicht machbar, selbst dann nicht, wenn tatsächlich eine Mehrheit der Bevölkerung das wollte! Selbst ein Reformismus, der lediglich weitere Spardiktate ablehnt und sich auf ein „humanitäres Programm“ elementarer Grundsicherungen beschränkt, stößt bereits auf einen weitgehend kompromislosen Widerstand „der Institutionen“, also der EU-Staaten, der EZB und des IWF. Auch Griechenland ist vollständig eingebunden in die heutige internationale Arbeitsteilung und speziell in den gemeinsamen Markt der EU. Eine isolierte Herausnahme aus dieser Arbeitsteilung käme einer sozialen Katastrophe gleich. Wie immer ein linkes oder radikal linkes Programm in Griechenland aussehen würde, diese Bedingung für die Arbeits- und Lebensverhältnisse in Griechenland, müsste berücksichtigt werden! Die einzige soziale, antikapitalistische Perspektive, die die Mehrheit der griechischen Bevölkerung heute daher hätte, bestünde in einer Internationalisierung des Widerstands gegen die sogenannte „Austeritätspolitik“. (Selbst das erscheint in der heutigen Sitation nur als theoretische begründete Hoffnung und die Perspektive bestünde nicht in einer unmittelbaren „Systemüberwindung“!) Und nur im Rahmen dieser Internationalisierung könnte sich überhaupt die Perspektive einer sozialen Revolution eröffnen…“

 

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