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Solidarität mit Kostas Katarachias – Arzt und Gewerkschaftler mitten in der Pandemie entlassen

Solidarität mit Kostas Katarachias - Arzt und Gewerkschaftler mitten in der Pandemie entlassenAthen 31.3.2021. Die rechts-rechtsextreme Mitsotakis-Regierung setzt ihre Politik fort, „keine Gefangenen zu machen“. (…) Schließlich löst das Gesundheitsministerium, nachdem die Regierung das öffentliche Gesundheitsbudget für 2021 um weitere 500 Millionen Euro gekürzt hat (gegen einen Neukauf französischer „Rafale“ – Kampfflugzeuge für 2,5 Milliarden Euro), einen Informationskrieg gegen Krankenhausgewerkschaften aus. Die Gewerkschaften kritisieren das Pandemiemanagement und strukturelle Mängel, die zu einer zu hohen Ausbreitung von Covid Infektionen in Krankenhäusern geführt haben. Die durch die konservativen Medien veröffentlichte Version des Ministeriums führt die Infektionen auf die individuelle Verantwortung der KrankenhausarbeiterInnen zurück, die die Sicherheitsprotokolle nicht eingehalten hätten. Der letzte Akt dieser Konfrontation ist die Nichtverlängerung des Vertrages des Radiologen und Gewerkschafters Kostas Katarachias, Vorsitzender des Gewerkschaftsverbandes des Atheners onkologischen Krankenhauses „Agios Savvas“. Dies geschah, nachdem sich Katarachias hervorgetan hatte, indem er die Haltung der Regierung in Bezug auf dem Fall der Infektionen im Krankenhaus kritisierte, im Rahmen der Kampagne um unbefristete Einstellungen und gegen den Abbau und Privatisierung des öffentlichen Gesundheitssystems…“ Aus dem Text zum Videobericht von Claudio Feliziani externer Link (auf vimeo, mit dt. Untertiteln) von der Protestdemonstrationen in Solidarität mit Kostas Katarachias am 30./31. März in Athen, siehe einen weiteren Beitrag darüber:

  • „Ein Krankenhausarzt wurde gefeuert, weil er für Gerechtigkeit kämpfte.“
    „… In diesen Tagen mussten wir die Verfolgung eines Krankenhausarztes beobachten, der anscheinend die Regierungserzählung über die Situation in den Krankenhäusern verdorben hat. Der Radiologe Kostas Katarachias ist Berichten zufolge der einzige Honorararzt, dessen Vertrag nicht bis Oktober verlängert worden ist. Nachdem er aus Rache vom größten Krebskrankenhaus des Landes Aghios Savvas auf die Intensivstation des Sotiria-Krankenhauses versetzt wurde, wurde er darüber informiert, dass sein Vertrag in wenigen Tagen auslaufen würde. Katarachias hatte als Vorsitzender der Angestelltengewerkschaft des Aghios Savvas Krnankenhauses öffentlich gemacht, dass der von der Regierung eingesetzte Krankenhausmanager eine interne Untersuchung gegen drei seiner Kollegen angeordnet hatte, weil… sie am Coronavirus erkrankt waren, in dem offensichtlichen Bestreben, den Ärzten die Schuld an den Mängeln des Krankenhauses zu geben. Katarachias kämpfte gegen diese Untersuchung. Am Dienstag ging die Bereitschaftspolizei mit Tränengas gegen Krankenhausmitarbeiter vor, die sich vor dem Gesundheitsministerium versammelt hatten, um gegen die Entlassung von Katarachias zu protestieren. Die Beamten des Ministeriums lehnten es ab, mit den Vertretern der Krankenhäuser zu sprechen. Die Klage von Katarachias vor Gericht, seine Entlassung vorübergehend auszusetzen, wurde am Donnerstag abgewiesen…“ Übersetzung aus dem athenslive-Newsletter vom 3.4.2021 am 3. April 2021 in griechenlandsolidarität externer Link
  • Siehe zur Gesundheitspolitik zuletzt unseren Beitrag am 05. März 2021: Griechenland als Labor: Überall Polizei, nirgendwo Ärztinnen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=188877
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