»
Frankreich »
»
»
Frankreich »
»

Landesweiter Streik der Lebensmittelkuriere bei Uber Eats, Deliveroo und Stuart in Frankreich am 2. und 3. Dezember 2023 gegen „dynamische Lohngestaltung“

Alle Ausliferungsunternehmen in Frankreich werden seit dem 8.7.2018 immer wieder bestreikt - erst recht am WM FinaltagSeit dem 1. November hat Uber Eats eine neue, undurchsichtige und unverständliche Preisgestaltung eingeführt, die zu einer Senkung der Vergütung um bis zu 40 % bei bestimmten Fahrten führt. Die Preise für die Fahrten waren zuvor – auch bei den anderen Lieferplattformen – bereits nicht akzeptabel. Parallel dazu hat die API (Association des Plateformes d’Indépendants) mitgeteilt, dass sie derzeit nicht bereit ist, in den nächsten Tagen erneut Verhandlungen über die Gesamtvergütung von Zustellern aufzunehmen. Daher haben die französischen Gewerkschaften CGT, Union-Indépendants und SUD Commerces zu einem 2tägigen Streik aufgerufen für den sofortigen Stopp der neuen, sogenannten „dynamischen“ Preisgestaltung von Uber Eats, die ohne jegliche Konsultation der Lieferdienste eingeführt wurde, eine bessere Transparenz der Logarithmen der Vergütungen für Fahrten der Plattformen Uber Eats, Deliveroo und Stuart sowie die sofortige Aufnahme von Verhandlungen. Siehe dazu einige Informationen:

  • Siehe Berichte unter #Livreurs und auf Twitter bei SUD Livreurs externer Link, Livreurs CGT externer Link, Union Livreurs à Vélo externer Link sowie Union-Indépendants externer Link
  • An diesem Wochenende haben die Gewerkschaften @LivreursCGT, @sudlivreurs und @UnionLivreurs in Frankreich zu einem Generalstreik bei den Unternehmen Deliveroo, Uber Eats und Stuart aufgerufen. Es zeigt sich, dass die Gewerkschaft das einzige Instrument ist, das den Arbeitnehmern zur Verfügung steht, um ihre materiellen Bedingungen zu verbessern.“ franz. Tweet von CGT Riders vom 3.12. externer Link mit Fotos
  • Mobilisierung von #livreurs in #grève in Paris und in etwa fünfzig Städten in Frankreich. „Der Fahrpreis ist zwischen 20 und 40 % gesunken. Wie weit wird die Verachtung von #plateformes gegenüber ihren Zustellern gehen?“ franz. Tweet von CFDT vom 2. Dez. 2023 externer Link mit Fotos
  • Angesichts der von @ubereats_fr, @UIndependants / @UnionLivreurs (dem Partnerverband von @CFDT) beschlossenen Senkung der Vergütung der Zusteller rufen die CGT-Zusteller und SUD die Zusteller zum Streik auf 2. und 3. Dezember“ franz. Tweet von Syndicalisme Hebdo vom 1. Dez. 2023 externer Link
  • Siehe z.B. auf Twitter ein Video der Streikkundgebung von Kurierfahrern in Bordeaux externer Link am 2.12.
  • Der franz. Aufruf der SUD Commerces externer Link und der Aufruf der Union-Indépendants externer Link
  • Plattformen angesichts geringerer Löhne mobilisiert
    Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 30. November rief die CGT Livreurs et Sud die Zusteller am 2. und 3. Dezember in den Streik zu treten. In etwa 50 Städten Frankreichs sind Aktionen geplant (u.a. Armentires, Auxerre, Bordeaux, Brest, Grenoble, Nizza, Poitiers, Rennes und Straßburg). In Paris ist am 2. Dezember um 1 Uhr morgens eine Kundgebung in der Stalingrader Metro geplant. In Lyon findet auch am 2. Dezember eine Veranstaltung statt, die um 18 Uhr in der Metro der Grange Blanche stattfindet…“ franz. Artikel von Fabrice Dedieu vom 1.12.2023 in Syndicalisme Hebdo externer Link („Les livreurs des plateformes mobilisés face à la baisse de leur rémunération“)
  • Der nationale Fahrerstreik in Frankreich ist eine schlechte Nachricht für Uber Eats und für Emmanuel Macron
    Ein landesweiter Streik in Frankreich gegen das neue Bezahlsystem von Uber Eats am 2. und 3. Dezember könnte der bisher größte in Europa sein und entlarvt Emmanuel Macrons System des „sozialen Dialogs“ für die Gig Economy.
    Uber Eats hat ein Problem in Frankreich. Am Samstag [2. Dezember] beginnt ein zweitägiger landesweiter Streik, der einer der größten in der Geschichte des Essenslieferungssektors in Europa sein könnte. Der Streik, zu dem die Gewerkschaften CGT, Union-Indépendants und SUD Commerces aufgerufen haben, ist eine Reaktion auf die Wut der Lebensmittelkuriere über das neue Bezahlsystem von Uber Eats, das am 1. November landesweit eingeführt wurde.
    Als das System im Norden des Landes erstmals getestet wurde, kam es zu wilden Streiks. Die Fahrer sagen, ihre Löhne seien gesunken. Eine Analyse von Union-Indépendants hat ergeben, dass der durchschnittliche Lohn pro Zustellung um 10-40 % gesunken ist. Mit der landesweiten Einführung des Systems hat sich die Wut der Fahrer weiter ausgebreitet. Der Vorwurf richtet sich nicht nur an Uber Eats, sondern auch an die Regierung. Letztes Jahr führte Präsident Emmanuel Macron eine neue Regierungsbehörde ein, die Behörde für soziale Beziehungen der Beschäftigungsplattformen (ARPE), die als Alternative zu den Arbeitsrechten eine echte Vertretung für Gigworker über den „sozialen Dialog“ bieten sollte. (…) Können die Lebensmittelkuriere in Frankreich wirklich streiken und gewinnen? Und was sagt der Streik über Macrons Modell des sozialen Dialogs vor dem Hintergrund der in letzter Minute geführten Verhandlungen darüber aus, ob Plattformarbeiter im Rahmen der EU-Richtlinie über Plattformarbeit als Arbeitnehmer betrachtet werden sollten?…“ engl. Interview mit Ludo Rioux von der CGT von Gig Economy vom 1.12.2023 externer Link („The national riders’ strike in France is bad news for Uber Eats and for Emmanuel Macron: Interview with CGT’s Ludo Rioux“, maschinenübersetzt) mit insgesamt interessantem machfolgenden Interview

Siehe auch zu Lieferkämpfen in Frankreich:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=216731
nach oben