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Film „Streik“: Arbeitskampf in der finanzkapitalistischen Globalisierung – und wie geht es dann, bitteschön, auch mit sozialer Gerechtigkeit zur Klimawende?

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 25.4.2019 – wir danken!

Film "Streik" von Stephane BrizeEin Film „Streik“ über einen Arbeitskampf in der Globalisierung von dem Franzosen Stephane Brize: En guerre / Streik (2018) – (Trailer (French) externer Link ) und der (Trailer auf Deutsch externer Link )

Daniel Kothenschulte schreibt dazu unter „Auf verlorenem Posten“: „Es ist lange her, dass – bei uns – eine Fernsehserie wie Fassbinders „Acht Stunden sind kein Tag“ eine lebensnahe und würdige Darstellung der Arbeitswelt in der Tradition der „Neuen Sachlichkeit“ versuchte. Doch was ist aus dieser Welt geworden? In Brizes Studie „Streik“ zeigt sich eine gänzlich entmythologisierte Sicht auf die Arbeiterschaft; alles Heroische, das man den Arbeitern bei ihrem Lohnverzicht abverlangt hat, erweist sich als sentimentale Lüge. Was bleibt ist Wut. (https://www.fr.de/kultur/tv-kino/kino-streik-filmkritk-12214916.html externer Link)

Schon zwei Jahre zuvor hat dieses Werk vor dem Aus gestanden, wegen massiver Zugeständnisse der Arbeiter hatte die Leitung des Unternehmens den Erhalt der Arbeitsplätze auf fünf Jahre garantiert. Und dieses Versprechen will der deutsche Großkonzern, der hinter diesem Unternehmen steht, jetzt brechen. Dabei ist das Unternehmen inzwischen profitabel (was nur bei der finanzkapitalistischen Orientierung zu wenig ist!)

Es scheint als ob dieser „Krieg“ (französischer Originaltitel) gegen diese Globalisierung auf finanzkapitalistischer Basis gerade erst begonnen hat. (https://www.swr.de/swr2/kultur-info/streik-spielfilm-von-stephane-brize/-/id=9597116/did=23900308/nid=9597116/tbnmn5/index.html externer Link)

Das Fatale dabei ist (siehe „Auf verlorenem Posten“), dass die Geschäftsleitung es sich leisten kann, die inneren Grabenkämpfe in der Arbeiterschaft erst einmal abzuwarten. Denn während sich immer mehr Arbeiter für eine Abfindung entscheiden, kämpft der Gewerkschafter Laurent für den Erhalt der Arbeit selbst. (https://www.fr.de/kultur/tv-kino/kino-streik-filmkritk-12214916.html externer Link)

Die TAZ dagegen hält diesen Film gerade nicht für realistisch, denn: der soziale Kampf, dieser Klassenkampf, tritt einfach zurück hinter der Glorifizierung eines Helden – dieses Laurent. (http://www.taz.de/Stephane-Brizes-Spielfilm-Streik/!5587857/ externer Link)

Dennis Vetter meint, es ist frustrierend, wie Brizes Streikende immer wieder nach oben sehen, zu den Entscheidern, die zum unbefriedigenden Geheimnis des Films avancieren… Der Markt hat für ihn ein Gesicht : Ein engagierter Arbeitskampf mit allen Mitteln.- Der Regisseur Stephane Brize wählt für seinen Fim „Streik“ den Hauptdarsteller Vincent London als alleiniges Kraftzentrum. (http://www.taz.de/Stephane-Brizes-Spielfilm-Streik/!5587857/ externer Link)

Eine Parallel-Gesellschaft des Finanzkapitalismus zur weiteren systematischen Ausplünderung der Gesellschaft jenseits der Lohndrückerei.

Während also auf der einen Seite – vielleicht etwas hilflos – gegen die Vernichtung ihrer – im gewissen Sinne durchaus noch rentablen – Arbeitsplätze kämpfen, macht die politische Auseinandersetzung um die Panama-Papers (https://www.handelsblatt.com/politik/international/steueroasen-rund-150-steuerstrafverfahren-nach-panama-papers-enthuellungen/24252392.html externer Link) und die CUM EX-Geschäfte der Banken (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/cum-ex-files-101.html externer Link) deutlich, wie die Reichen – mitsamt ihren Großkonzernen – unsere Gesellschaft auch jenseits der Betriebe ausplündern. (https://www.labournet.de/politik/eu-politik/wipo-eu/cum-ex-files-angriff-auf-europas-steuerzahler/)

Und die Auswertung der Panama-Papers zeigt noch einmal, wie „unser“ Staat unfähig ist, dieser Geldwäsche der Reichen einen Riegel vorzuschieben. (https://sven-giegold.de/panama-papers-intransparenz/ externer Link)

Der Film „Streik“ und seine Parallelen zur Gelbwesten-Bewegung in Frankreich.

Von den Gelbwesten lernen, heißt Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammen denken.

Die Parallelität zu den Gelbwesten-Bewegungen in Frankreich ist ja nicht zu übersehen, der ja im Kern auch ein Kampf gegen die wachsende soziale Ungleichheit und den Abbau des Sozialstaates – bei gleichzeitiger Förderung der Reichen – ist. (https://monde-diplomatique.de/artikel/!5549063 externer Link)

Gerne möchte man dann die wachsende Umweltbewegung gegen die „Gelbwesten“ ausspielen, dabei zeigt ein genaueres Hinblicken, dass hier kein Widerstand gegen Ökozumutungen auftritt, sondern auch hier die Verteilungsfrage mittendrin steht: diese Ökosteuer – von Macro – hat einfach nur die falschen getroffen. (http://www.taz.de/!5587837/ externer Link)

Das heißt, Klassenkampf geht auch mit Klimaschutz!

Man muss nur einfach den Klimaschutz, den das Kapital ja auch unterlaufen will, mit der sozialen Gerechtigkeit zusammendenken – und auch so von den Gelbwesten lernen können. (https://www.agora-energiewende.de/presse/neuigkeiten-archiv/von-den-gelbwesten-protesten-lernen-was-klimaschutz-co2-preise-und-soziale-gerechtigkeit-miteinand/ externer Link)

Wir müssen einfach neu denken lernen: Bei der CO2-Besteuerung ist daher eine Rückzahlung an die unteren Einkommensschichten erforderlich. (https://www.heise.de/tp/features/Wir-brauchen-eine-neue-Art-zu-denken-4339950.html externer Link)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=148368
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