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Die Hitzewelle in Frankreich: Polizei gegen jene, die auf die Ursachen hinweisen. Und bei PSA-Renault gibt’s 1 Liter Wasser – für Leiharbeiter die Hälfte! – aber alle keine Zeit es zu trinken

Der Mann, der sich weigerte, anderen das Wasser abzudrehen„… Ein Polizeieinsatz in Frankreich sorgt für Kopfschütteln bei Klimaaktivisten und ihren Unterstützern. Während eines Protests mehrer junger Menschen auf der Brücke Pont de Sully in Paris haben Polizisten Demonstranten mit Tränengas besprüht. Am Abend äußerte sich auch Klima-Aktivistin Greta Thunberg zum Fall. Sie schrieb auf Facebook: „Heute sind friedliche Aktivisten mit Tränengas besprüht worden. Am selben Tag waren es 45 Grad in Frankreich im JUNI. Damit wurde der Rekord von 2003 gebrochen, damals waren es 44,1 Grad. Das ist nicht das ’neue Normal‘, das ist der Beginn des Zusammenbruchs des Klimas. Guckt euch dieses Video an und entscheidet selbst: Wer verteidigt hier wen?“ Wie die Website Buzzfeed News berichtet, gehört ein Großteil der betroffenen Aktivistinnen und Aktivisten zur Gruppe Extinction Rebellion (XR). Die Gruppe kämpft europaweit deutlich radikaler für besseren Klimaschutz als beispielsweise die deutsche „Fridays for Future“-Bewegung. In Großbritannien beispielsweise hatten Aktivisten für mehr als eine Woche große Straßen in London blockiert…“ – aus dem Beitrag „Fridays for Future: Polizei besprüht Klima-Aktivisten mit Tränengas“ von Matthias Schwarzer am 28. Juni 2019 in der Neuen Westfälischen online externer Link dem hinzuzufügen wäre, dass das „Kopf schütteln“ über diesen neuerlichen Polizeiübergriff in Frankreich deutlich mehr verbreitet ist, als im Artikel angedeutet. Zur Hitze in Frankreich und den dabei entstehenden Arbeitsbedingungen drei Beiträge aus der letzten Woche:

  • „The Sub-thirst of subcontractors at PSA“ am 30. Juni 2019 bei Luttes Invisibles externer Link (Facebook) ist eine Meldung über Zustände im Werk Mulhouse von PSA-Renault: Jeder und jede Beschäftigte erhalten dort vom Unternehmen einen Liter Wasser pro Schicht. Bis auf die bei Subunternehmen beschäftigten Menschen – die bekommen einen halben Liter. Die Meldung kommentiert dies mit der Bewertung, dass es bereits eine Zumutung sei, bei diesen Temperaturen überhaupt arbeiten zu müssen, und wenn dann auch noch plumpe Diskriminierung hinzu komme…
  • „Canicule: chez PSA ce qui prime c’est la production, le reste la boîte s’en moque !“ von Vincent Duse am 28. Juni 2019 bei Révolution Permanente externer Link ist ein Bericht (und Appell) des CGT-Aktivisten aus dem Mulhouser Werk von PSA zu den Arbeitsbedingungen in diesem Werk generell und den im wahrsten Sinne des Wortes „Tropfen auf den heißen Stein“. Neben der Kritik an der verächtlichen Haltung des Unternehmens gegenüber den Leiharbeitern weist er darin vor allen Dingen darauf hin, dass hier – wie in allen PSA-Werken – keine Zeit bleibt, dieses Wasser auch zu trinken, denn das Unternehmen hat sich rundweg geweigert, die Zahl von 400 PKW pro Schicht angesichts der Hitze zu reduzieren. Wobei er darauf hinweist, dass etwa das staatliche Institut National de Recherche et de Sécurité in einem vierseitigen Merkblatt zu Maßnahmen bei übermäßiger Hitze die Reduzierung der Produktion als eine der nahe liegenden Möglichkeiten hervor hebe – und dies könne ja kaum kommunistische Propaganda sein…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=151004
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