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Nach den „Sardinen“ in Italien kommt der nächste antifaschistische Schwarm: Die „Heringe“ in Finnland

Das Emblem des antifaschistischen Schwarms in Finnland m Januar 2020„… Frauen aus Skandinavien und ihre Kinder, die im ehemaligen „Kalifat“ des IS gelebt haben und sich jetzt im syrischen Flüchtlingslager al-Hol aufhalten, sind im Norden ein heißes Eisen. In Norwegen zerbrach darüber etwa vergangene Woche die Koalitionsregierung. Auch Finnlands Regierung will mit den Frauen nichts zu tun haben – aber immerhin hatte das Außenministerium in Helsinki zumindest kurz vor Weihnachten mitgeteilt, man habe in al-Hol zwei Kinder in Obhut genommen, sie würden nach Finnland zurückgebracht. Die Behörden hatten wohl gehofft, den Transport über die Weihnachtstage recht unbemerkt über die Bühne bringen zu können. Doch das war ein Irrtum. Den Kindern wurde am Flughafen aufgelauert, sie wurden gefilmt, fotografiert, Bilder und Videoclips ins Netz gestellt. Rechte verbreiteten Namen und Adressen der verantwortlichen Behördenangestellten mit der Aufforderung, „denen den E-Mail-Briefkasten zu fluten“. Und es wurde gehetzt, diese Kinder solle man „jagen“, „sich schnappen“. (…) Ein Aufruf wurde gestartet, man wolle sich „als menschlicher, friedlicher Schwarm zusammen gegen Hass und Diskriminierung“ und „für unteilbare und unveräusserliche Menschenrechte engagieren“: „Oder wollen wir es wirklich einfach hinnehmen, dass Finnland ein Land ist, in dem erwachsene Menschen Kinder unter sieben Jahren hetzen und verfolgen? Wollen wir mit den Neonazis mitmarschieren?“ Beim Namen „Silakkaliike“ („Herings-Bewegung“, vom finnischen Wort „Silakka“ für den kleinen Ostseehering), ließen sie sich von der italienischen „Sardinen-Bewegung“ inspirieren. Das Motto der Heringe ähnelt dem der Sardinen: „Als kleiner Fisch kannst du zwar etwas bewirken, aber erst als Schwarm kann man unüberwindbare und fast unmögliche Hindernisse überwinden.“ Binnen weniger Tage fand der „Schwarm“ auf Facebook über 27.000 Follower. Am 1. Februar will die Bewegung im Rahmen eines „Fischmob“ erstmals in Helsinki demonstrieren…“ – aus dem Beitrag „Heringe eifern Sardinen nach“ von Reinhard Wolff am 31. Januar 2020 in der taz online externer Link über die Entstehung des Herings-Schwarms aus der Initiative einzelner Personen. Siehe dazu auch einen ersten kurzen Aktionsbericht und den Link zur (finnisch-sprachigen) Webseite der Bewegung:

  • „„Herings-Bewegung“ engagiert sich gegen Hetze“ am 01. Februar 2020 im Deutschlandfunk externer Link meldet von einer der ersten Aktionen: „… In der finnischen Hauptstadt Helsinki haben hunderte Menschen gegen Hass und Diskriminierung demonstriert. Dazu aufgerufen hatte die Bewegung „Silakkaliike„, übersetzt Herings-Bewegung. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen Heringe aus Pappe bei sich. Die Bewegung hatte sich erst kürzlich aus Protest gegen den Umgang mit finnischen Frauen und Kindern gegründet, die im IS-Kalifat gelebt haben. Das Land diskutiert seit Monaten über eine Rückführung der Menschen aus dem syrischen Flüchtlingslager Al-Hol. Kurz vor Weihnachten waren zwei Kinder heimgeholt worden. Nach Angaben der „tazexterner Link war den Kindern am Flughafen aufgelauert und Bilder und Videos ins Internet gestellt worden. Rechte hätten zudem Namen und Adressen von verantwortlichen Behördenangestellten veröffentlicht. Die Gründer der Herings-Bewegung wollen dieser Hetze nach eigenen Angaben etwas entgegensetzen. Sie starteten einen Aufruf, sich als „menschlicher, friedlicher Schwarm zusammen gegen Hass und Diskriminierung“ zu engagieren...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=162340
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