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Finnische Gewerkschaften unterschreiben das „Reformpapier“ der Rechten
Verlängerte Arbeitszeiten, einjähriger Lohnstop und die Erhöhung der Beiträge für die Sozialversicherung auf der einen Seite, ihre Reduzierung auf der anderen (einmal raten, wer mehr und wer weniger bezahlen muss?) – das sind einige – einige – der Kernbestandteile eines „historischen“ Abkommens zwischen Unternehmerverbänden und Gewerkschaften in gemeinsamen Gesprächen mit der Regierung in Finnland in der letzten Woche. Waren zu Beginn des Prozesses um „Arbeitsmarktreformen“, nach dem Antritt der Rechtsregierung, noch markige Worte an der Tagesordnung und auch von Streiks wurde gesprochen, sogar welche organisiert, so wurde jetzt: Unterschrieben. Der Konkurrenzfähigkeit wegen, versteht sich. Die Regierung hatte deutlich gemacht: Entweder die „Sozialpartner“ handeln das aus (wobei einer damit kaum Schwierigkeiten haben dürfte) oder sie macht es per Gesetz selbst. Siehe dazu einen ausführlichen Beitrag – und eine bezeichnende Notiz:
- „Home stretch of the national collective agreement round“ am 27. Mai 2016 bei den Trade Union News from Finland ist ein Überblicksbeitrag über die Entwicklung der Dinge nach der Unterzeichnung des Abkommens, was faktisch schon im Februar geschehen war und jetzt noch in der zeitlichen Überprüfungsphase durch die Regierung ist, die demnächst endet. 24 Stunden mehr arbeiten im Jahr und die Unternehmer bekommen die Möglichkeit „in schlechten Zeiten“ bestehende Tarifabkommen auszusetzen (und nein, Pforzheim liegt auch nicht in Finnland) Wobei es lediglich noch Debatten gibt um das „wie“ der Mehrarbeit – die Unternehmen wollen, ganz unflexibel, drei zusätzliche Arbeitstage.
- „Lohn- und Lohnnebenkosten – Finnland“ am 25. Mai 2016 bei GTAI , worin es zu diesen Reformen ganz lapidar heißt: „In Finnland werden zurzeit Arbeitsmarktreformen diskutiert, die den Unternehmen entgegenkommen“…
- Siehe zum Hintergrund vom 25. November 2015: Die finnischen Gewerkschaften und der Protesttag 18. September