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[Dänemark] »Es geht um mehr als unsere Jobs«. Arbeitskampf auf Baustelle der deutschen Firma Züblin für Tarifvertrag, gegen Ausbeutung durch Subunternehmen

Arbeitskampf auf Baustelle der deutschen Firma Züblin in DänemarkIm Interview von Gabriel Kuhn in der jungen Welt vom 6. Dezember 2021 externer Link erklärt Preben Munk (Zimmerer und Mitglied der dänischen Bauarbeitergewerkschaft 3F BJMF externer Link) den Arbeitskampf in Dänemark: „… Ja, ich und meine Kollegen arbeiteten einige Monate lang am Dahlerup-Turm, einem der Hochhäuser. Dann wurden wir Ende August entlassen. (…) Offiziell lag die Firma, für die ich arbeitete, hinter dem Zeitplan. Der wirkliche Grund war jedoch, dass wir zu teuer waren. Wir bekamen 40 Euro die Stunde. Das ist der Lohn, der einem Zimmerer in Dänemark nach den geltenden Tarifverträgen zusteht. (…) Die deutsche Firma Züblin (…) hat mit der Bauarbeitergewerkschaft 3F BJFM einen Tarifvertrag unterzeichnet. Wir Arbeiter hatten jedoch nie mit Züblin zu tun. Die Firma lässt die gesamte Arbeit von Subunternehmen ausführen. Je mehr von diesen an den Baustellen sind, desto unklarer wird, wer den Tarifvertrag einhält, und welchen Lohn die Arbeiter bekommen. Die Situation am Dahlerup-Turm ist besonders unübersichtlich, da Züblin den Zugang von Gewerkschaftsvertretern zur Baustelle erschwert. (…) Wir erfuhren jedoch, dass der Job, den wir vorher gemacht hatten, nun von Zimmerern aus anderen Ländern ausgeführt wurde. Die bekamen weniger als 10 Euro pro Stunde. In der Folge begannen die Protestaktionen. Ende Oktober und Anfang November kam es zu zwei Blockaden der Baustelle durch 200 Arbeiter und Unterstützer. (…) [Gefordert wurde, dass] alle Subunternehmen den Tarifvertrag unterzeichnen, den Züblin mit der Gewerkschaft abgeschlossen hat, und dass er eingehalten wird. (…) Der Konflikt war für den gesamten dänischen Arbeitsmarkt von Bedeutung. Wir müssen das Drücken der Löhne durch Subunternehmen verhindern. Seit einem Jahrzehnt stellt das ein großes Problem für alle Arbeiter dar…“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=195942
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