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Nach dem Streik in Hongkong: Wie weiter?
„… Inzwischen ist in Hongkong eine Generation herangewachsen, die so selbstverständlich mit demokratischen Werten aufgewachsen ist wie junge Menschen in den USA oder Europa. Auch kulturell sind sich junge HongkongerInnen jungen Menschen in Berlin, New York oder London ähnlicher als PekingerInnen oder SchanghaierInnen. Anders als ihre Elterngeneration profitiert die junge Generation in Hongkong wiederum nicht von Chinas Aufstieg, sondern im Gegenteil: Sie leiden unter dem Ansturm reicher Festlandchinesen in ihre Stadt, den exorbitant gestiegenen Immobilienpreisen und den teuren Geschäften und Restaurants, die allesamt auf die kaufkräftigen Touristen aus der Volksrepublik ausgerichtet sind. (…) Die DemonstrantInnen wiederum haben sich in ihren Forderungen deutlich radikalisiert. Sie verlangen nicht mehr nur eine formelle Rücknahme des Auslieferungsgesetzes, sondern auch den Rücktritt von Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam und grundlegende demokratische Reformen. Und mehr noch: Indem einige von ihnen auch vor die offizielle chinesische Vertretung der Volksrepublik in Hongkong zogen, das Gebäude mit Eiern bewarfen und dort die britische Kolonialfahne schwenkten, bringen sie symbolisch zum Ausdruck, was aus Sicht der kommunistischen Führung in Peking ein Tabu ist: Hongkongs Loslösung von der Volksrepublik…“ – aus dem Kommentar „Das Hongkong-Dilemma“ von Felix Lee am 05. August 2019 in der taz online , der – bei allen diskussionswürdigen Aussagen – die politischen und sozialen Ausgangsbedingungen für den Aktionstag am 05. August ebenso zusammen fasst, wie er die Perspektiven der Bewegung und des pro-europäischen Flügels davon benennt… Siehe dazu auch zwei Beiträge zur Bewertung des Streiktages 5. August und den aktuellen Perspektiven, sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Massenprotesten in Hongkong:
- „Hong Kong: an historical strike“ am 06. August 2019 bei Europe Solidaire dokumentiert, ist eine Erklärung des alternativen französischen Gewerkschaftsbundes SUD Solidaires (auf der eigenen Webseite als pdf-Datei) zum Streiktag 5. August, der als historisch, weil der Größte in der jüngeren Geschichte Hongkongs, bewertet wird. Insbesondere die massive Beteiligung bei Fluggesellschaften und den Banken am Streik wird dabei unterstrichen.
- „Hong Kong meltdown as strikes, protests paralyze city“ von Jeff Pao am 05. August 2019 bei der Asia Times ist ein bewertender Überblick über den Tag, inklusive der Reaktionen der Regierungschefin, die alle Forderungen weiterhin ablehnt.
- „Coordinating chaos“ von Marco Hernandez und Simon Scarr am 12. Juli 2019 bei Reuters war ein Beitrag (mit Fotos, Videos und – teilweise animierten – Zeichnungen) über Kommunikation und Organisation der Protestbewegung – die ja bereits verschiedentlich Aufsehen dabei erregte, wie sie organisiert ist, etwa auch beim Widerstand und Verhindern digitaler Überwachung…
- Zu den Protesten in Hongkong zuletzt: „Massendemonstrationen jeden Tag und am 5. August Streik: Die Proteste in Hongkong werden immer massiver“ am 05. August 2019 im LabourNet Germany