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Notizen aus dem chinesischen Alltag – ein Reisebericht

Belegschaftsprotest in einer chinesischen Walmartfiliale am 3.7.2016In Chinas Osten: alles immer riesig. Mal sehen, was ich hier in der 5,6 Millionen Stadt Changzhou 150 km westlich von Shanghai, vom Alltagsleben der Leute  so erfahren kann.  Auch hier sind seit 1992 mehrere sogenannte “ Industrie-Entwicklungs-Zonen“ im Aufbau. Allein in der nördlichen „New Zone“ gibt es 10.000 Firmen, davon 5.000 Produktionsbetriebe einschließlich 1.600 ausländischen  Tochterunternehmen. Stolz wird auf die Anerkennungspreise der Regierung hingewiesen, wie z.B. „China Eastern Regions‘ Most Competitive Zone“.  Mit KollegInnen aus deutschen Betrieben werde ich möglichst näher Kontakt suchen. Sie könnten von Interesse sein für unser Projekt, – des „Forum Arbeitswelten China und Deutschland“ – , Beschäftigte desselben Unternehmens in China und Deutschland miteinander zu vernetzen“ – so beginnt der Reisebericht  „Menschen in China, Alltagserfahrungen…“ von Wolfgang Schaumberg vom Oktober 2016 fürs LabourNet Germany, worin der langjährige oppositionelle Opel-Betriebsrat, LabourNet-Vereinsvorsitzender und Forum Arbeitswelten-Aktivist über Eindrücke aus seiner eben beendeten China-Reise berichtet, die unter anderem auch dazu dienen sollte, im Rahmen eines Forum Arbeitswelten-Projektes Kontakte zu Beschäftigten deutscher Unternehmen zu suchen…

Menschen in China, Alltagserfahrungen…

In Chinas Osten: alles immer riesig. Mal sehen, was ich hier in der 5,6 Millionen Stadt Changzhou 150 km westlich von Shanghai, vom Alltagsleben der Leute  so erfahren kann.  Auch hier sind seit 1992 mehrere sogenannte “ Industrie-Entwicklungs-Zonen“ im Aufbau. Allein in der nördlichen „New Zone“ gibt es 10.000 Firmen, davon 5.000 Produktionsbetriebe einschließlich 1.600 ausländischen  Tochterunternehmen. Stolz wird auf die Anerkennungspreise der Regierung hingewiesen, wie z.B. „China Eastern Regions‘ Most Competitive Zone“ .  Mit KollegInnen aus deutschen Betrieben werde ich möglichst näher Kontakt suchen. Sie könnten von Interesse sein für unser Projekt, – des „Forum Arbeitswelten China und Deutschland“ -, Beschäftigte desselben Unternehmens in China und Deutschland miteinander zu vernetzen.

Äußerst gewöhnungsbedürftig…

… ist hier zunächst aber alles. Oft werde ich in meiner Wohnung im ersten Stock – über mir weitere 30 Etagen –  geweckt durch ein irre lautes Geknalle und Geprassel wie bei uns höchstens an Silvester.  „Solche Feuerwerke gibt es bei Todesfällen, auch bei besonderen Ereignissen wie Hochzeit oder Geschäftseröffnung usw “ erklärt mir einer vom Wachpersonal der Hochhaussiedlung.  Auf ausländische Touristen ist man absolut nicht eingestellt: seit 3 Wochen auf Stadterkundung unterwegs, sind mir erst drei Ausländer  über den Weg gelaufen. Alles ist nur in chinesischen Schriftzeichen zu lesen, lateinische Umschrift im Glücksfall bei Schildern von Hauptverkehrsstraßen, alle vollgestopft mit eher neuen PKWs aller Klassen und meist alten Bussen, mit unablässigem aber überraschend schimpflosen  Hupengetöse, und dazu die unzähligen  Batterie-betriebenen Motorroller  – kosten etwa 280 €, Betriebskosten gering, führererscheinfrei-  mit unbehelmten Männern, Frauen, oft dazu Kindern, die jeden Moment ungewohnt leise und sogar auf dem Bürgersteig um einen herumflitzen, wobei Ampelrot wohl  „zweimal hingucken“ bedeutet. Ein System ist bei dem Verkehr hier kaum zu erkennen: wer sich die Vorfahrt nimmt, bekommt sie eben, ein unglaubliches Durcheinandergegurke, jedoch emotionslos, ohne jede Aufregung!

Selbst im großausgeschilderten „Touristcenter“ im modernen Hauptbahnhof spricht niemand Englisch, als ich nach einem Stadtplan frage, und der ist leider auch nur auf Chinesisch ohne Umschrift beschrieben. Mühsames Schriftzeichen-Enträtseln täglich dann auch bei der Speisekarte, egal ob in einem der unzähligen kleinen Straßen- oder in größeren Restaurants, und mein  angestrengtes Radebrechen auf Chinesisch  wird mit einem Dialekt gekontert, der mir unverständlicher klingt als das schlimmste Bairisch. In meinem typischen Frühstückslokal, etwa bei einer Nudelsuppe mit Gemüse und winzigen Fleischstückchen oder Tomaten-Rühreigemisch auf Reis ( 1,50 bis 3,50 €) wird sowohl die Benutzung des unter jedem der sechs Tischchen platzierten Spuck- und Abfalleimers als auch genießerisches Schmatzen traditionsgemäß als normal empfunden. Auf der anderen Straßenseite das hypermoderne offene Plaza-Kaufhaus,  eine an 7 Tagen pro Woche von 10 bis 22 Uhr geöffnete grell-bunt erleuchtete Riesen-Mall mit 6 Etagen oben und 2 unter Tage, Boutiquen aller westlichen Modehäuser, Mercedes-Beratung vor zwei weit über 100.000 € teuren Protz-Autos, Kinocenter mit 9 Studios, zig teuren Restaurants ganz oben und noch viel mehr und preiswerteren im Untergeschoss.  Dort sofort anschließend, unter einer weiten Verkehrskreuzung, nochmals rund 200 bunt-erleuchtete Läden, einer neben dem anderen, meistens ca. 4  Meter breit und 10 tief, Klamotten, Essen, wieder Klamotten, Kinderspielzeug, Maniküre, Handy-Zubehör, Klamotten, aus jedem Laden eine andere Musik… Hier wird deutlich mehr gedrängelt und gekauft als oben im Plaza, wo junge Verkäuferinnen oft untätig den vorbeibummelnden Schaulustigen zuschauen oder mit ihrem Handy rummachen. Das hat sowieso fast jeder in der Hand, kann inzwischen chinesische Schriftzeichen draufmalen und damit die lateinische Buchstaben-Umschrift vermeiden. Als ich einmal Probleme mit meiner chinesischen Sim-Card klären wollte, sprach die nette Verkäuferin ihr Handy einfach auf Chinesisch an und zeigte mir dann die etwas seltsame englische Übersetzung ihres Translate-Programmes. Meine englische Ansprache war wohl ähnlich holprig übersetzt, aber die Verständigung letztlich so möglich. Sozialistische Errungenschaften kommen mir nur bei meinen Bus-Touren zur Stadterkundung in den Sinn: egal wie lange ich in einem der oft vollgedrängelten  Busse mitfahre, eine 1-Yuan-Münze ( 0,14 € ) werfe ich beim Einstieg in den Geldkastenschlitz und komme so unglaublich billig überall herum.   Die Leute sind angenehm zurückhaltend, gucken kurz zu mir hin und weg. Beinahe zu selten spricht mich mal jemand an, aber wenn ich was frage, gibt man sich große Mühe zu helfen, nur ganz selten allerdings auf Englisch, obwohl inzwischen  fast jede/r  zumindest etwas gelernt hat.

Besuch in einem Wanderarbeiter-Viertel

Eine lebhafte, etwa 5 m breite Straße führt mitten hindurch. Rechts und links ein kleines Geschäft oder Esslokal neben dem anderen, 7 Tage geöffnet, die ärmlichen Häuser höchstens 3 Stockwerke hoch, die Seitengässchen nur 2 m breit, oft voller Müll, schäbige Wasserpfützen. Offiziell leben in Changzhou  rund 1.5 Mio. ArbeitsmigrantInnen und über 600.000 Menschen unterhalb der UN-offiziellen Armutsgrenze von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Ein Kollege führt mich ins Workers- Center. Der erste Raum voller Bücher, u.a. Marx und Mao, die „Bibliothek“. Dahinter noch ein Versammlungsraum, auch für Tischtennis genutzt. Aktivitäten der hier engagierten KollegInnen und ihrer studentischen UnterstützerInnen werden immer mehr von der Polizei beobachtet. „Als ich das erstemal in dieses Viertel kam, war ich völlig erschrocken,  sowas gibts doch gar nicht, hatte ich geglaubt“, erklärt mir eine Studentin. Jetzt hilft sie bei der Rechtsberatung von BesucherInnen des Zentrums, bei der nachmittags organisierten Kinderbetreuung und nimmt an den Diskussionskreisen teil. Ein Kollege führt mich durch enge Gassen zu seiner Wohnung: 10 vollgestopfte Quadratmeter groß, ohne Wasser, Toilette zusammen mit den anderen Hausbewohnern, umgerechnet ca 35 € Monatsmiete. Er weist mich auf eine blaue Tafel an einer Hauswand hin. Umliegende Firmen geben zum Anwerben da ihre Löhne bekannt: die letzte Zahl, zwischen 450 und 600 € bedeutet immer Monatslohn einschließlich Mehrarbeit, täglich 11 Stunden oft, samstags sowieso, Kontrolle der gesetzlichen Begrenzungen mangelhaft. Ein Kollege aus einem deutschen Tochterbetrieb bestätigt das: nur durch viele Überstunden haben seine Frau und er eine schöne kleine Wohnung kaufen können. Lärm und Luftverhältnisse in der Firma sind belastend, ebenso die Arbeit im Stehen an der Maschine in drei Schichten. Urlaub gibt es 11 Tage im Jahr durch die gesetzlichen Feiertage plus 6 seitens der Firma; Extra-Prämie, wenn man da weiter arbeitet. Bei Krankheit kann man 10 Tage Lohnfortzahlung kriegen, doch zum Arzt geht man eher nicht, da zu teuer. Im Betrieb gibt es eine Gewerkschaft, von Managern geführt, von den über 500 ArbeiterInnen mißachtet. „Die organisieren schon mal Sportwettkämpfe. Am Jahresanfang, zum wichtigen Frühlingsfest, gibt es eine Feier und 100 Yuan (ca 10,30 €) für jeden“, erfahre ich. Ein großes Problem bedeutet für den Kollegen und seine Frau, dass das 6 Monate junge Baby Betreuung braucht. Sie kann daher nicht mehr voll mitarbeiten. „Wir werden es wohl zur Oma in mein Heimatdorf bringen, 350 km entfernt.“  Anspruch auf soziale Regelungen, Gesundheitsfürsorge und Schulausbildung der Kinder haben nach der gesetzlichen Residenzpflicht, dem Hukou-System, ja die Leute in China nur dort, wo sie von ihrer Geburt her auch gemeldet sind. So wächst eine Riesenzahl von Kindern in den Heimatdörfern der Arbeitsmigranten auf, betreut von den zurückgebliebenen Großeltern.

Trotz aller Not: immer wieder mir auf die Frage nach der Einschätzung zukünftiger Entwicklung bestätigt, dass man optimistisch von schrittweiser Verbesserung der Lage für sich und die Kinder ausgeht, egal ob ich Leute aus dem Wanderarbeiterviertel oder im Stadtzentrum befrage. Bei 1,4 Milliarden Menschen in China muss ich mich natürlich vor jeder Verallgemeinerung in acht nehmen. Doch für das Verständnis der zahllosen selbstorgansierten Streiks in China finde ich wichtig festzuhalten: 1. Arbeitskräfte werden dringend gesucht, FacharbeiterInnen wie Anzulernende. insbesondere junge.  „WanderarbeiterInnen haben 2015 im Schnitt 460 USD verdient, rund 3,5 mal soviel wie vor 10 Jahren, laut Regierungsangaben“ heißt es in einem Artikel der China Daily vom 24.9.16. 2. Damit sind die Unternehmer unter Druck bei Streiks Kompromisse anzubieten und die Regierung, Reformen des Arbeitsrechts voranzubringen, da man ja eine „harmonische Gesellschaft “ propagiert. 3. Der verbreitete Zukunftsoptimismus fördert eine eher auf „Angriff“ ausgerichtete Grundhaltung. Ganz im Gegensatz der unter den Lohnabhängigen bei uns überwiegenden Zukunftsangst und der Resignation in bezug auf die Durchsetzungskraft und  den Kampfwillen der Vertreter in Betriebsräten und Gewerkschaften, sowie auf den Mangel an Vertrauen auf die eigene Kraft…

Spannende 3-Stunden-Diskussion mit JuristInnen

Bestätigt wird meine Einschätzung auch in einem Workshop mit 18 ArbeitsrechtsexpertInnen. Da so eine Veranstaltung an der Uni politisch schlecht möglich ist, treffen wir uns in einem Büro. „Die Arbeiter haben viele Möglichkeiten zur Selbstorganisation zu nutzen gelernt, arbeiten ja in Teams, tauschen ihre Erfahrungen über Handys und Internet aus“, wird mir erklärt. Ebenso sind die verbreitete Wohnsituation in den Wohnheimen oder die Busfahrten zur Fabrik usw ja hilfreich für Absprachen untereinander. Staatsbetriebe sind zu 95% gewerkschaftlich organisiert; bei den übrigen ist die Kontrolle der gesetzlichen Bestimmungen so unterschiedlich, dass auch von der Regierung Tarifverträge und gesicherte Konfliktregelungen verlangt werden. Dabei gibt es große Unterschiede auf Provinz- und Kommunalebene. (Allein die Provinz Jiangsu mit der Stadt Changzhou hat ja 80 Mio Einwohner). Bei den lebhaften Debatten um die Reform der Individual- wie Kollektivrechte müssen die illegalen Unternehmermaßnahmen wie z.B. Lohnzahlungsrückstände einerseits wie die über die Pflichtleistungen hinausgehenden Arbeiterforderungen andererseits berücksichtig werden. Rechtsanwälte werden in Einzelfällen auch von Unternehmern zur Konfliktregelung bestellt. Auch die Rolle der Gewerkschaft wird zur Abgrenzung vom Parteieinfluss – Parteikommittees in den meisten Betrieben- aufzuwerten versucht. (80 Mio Mitglieder hat ja die sich „kommunistisch“ nennende Einheitspartei ja in China) Jedenfalls wurde mir versichert, dass die Vielzahl von Streiks und Protestaktionen zu einen riesigen Reformdruck geführt hat und Entwicklungen im Arbeitsrecht wesentlich vom Kampf der Lohnabhängigen bestimmt werden. Die Regierung will aber auch das gesetzliche Rentenalter, derzeit für Frauen ab 55 und Männer ab 60, raufsetzen; man wird bei solchen Reformen wohl eher vorsichtig sein müssen…  Unter vielen diskutierten Einzelfragen der unterschiedlichen Bestimmungen und Erfahrungen in China und Deutschland fand ich am wichtigsten die Information, dass in China für LeiharbeiterInnen seit den Reformen von 2008 und 2012 der gleiche Lohn für gleiche Arbeit zu zahlen ist.

Bei Bosch-Rexroth in Changzhou

Nach einer fast einstündigen Taxifahrt zum Industrieviertel, über 6 spurige Straßen, – links und rechts hinter Bäumen und gepflegtem Rasen scheinen immer wieder weiß angestrichene neue Fabrikgebäude durch – komme ich endlich am Werkstor an. „Einige deutsche Mitarbeiter sind hier, haben aber keine Zeit herauszukommen“, erklärt mir eine Frau aus der Personabteilung. Rund 1000 Beschäftigte gäbe es jetzt, darunter 200 Angestellte. „Das Lohn-Niveau ist hier nicht besonders hoch, aber unser Arbeitsumfeld insgesamt wird von den Leuten sehr geschätzt; regelmäßige Betriebsversammlungen wie bei Euch kennen wir hier nicht. Doch ein- bis zweimal pro Jahr kommen alle zusammen, hören Berichte der Firmenleitung und können auch Beschwerden vortragen. Die Regierung bemüht sich sehr, die Arbeitsbeziehungen zwischen Management und Beschäftigten besser zu regeln. Die meisten hier sind in der Gewerkschaft organisiert. Das wird akzeptiert.“  Und erneut wird mir bestätigt: „Bei hohen Produktionsanforderungen holen wir ab und zu auch Leiharbeiter. Die bekommen aber den gleichen Lohn.“

Mit KollegInnen aus deutschen Betrieben in Kontakt zu kommen, erwies sich als äußerst schwierig. Nur bei Lanxness, einem international tätigen Bayer-Unternehmen, kann ich kurz von einem Kollegen abseits vom Werkstor in Erfahrung bringen, dass man dort mit dem Monatslohn von ca 800 € „einigermaßen zufrieden“ ist“.

 Vom Strammstehen in China

Ein ungewohntes Bild: In ihrer betrieblicher Einheitskleidung stehen Beschäftigte in Reih und Glied vor einem Restaurant und kriegen vom vor ihnen aufgebauten Vorarbeiter oder Chef irgendwas gepredigt. Normal in China: oft hat die Belegschaft vor Schichtbeginn in Geschäften, Restaurants und anderen Betrieben erst einmal kurz strammzustehen. „Das ist gut zur Vorbereitung auf die anstehenden Arbeitsaufgaben und zur Qualitätsverbesserung“ erklärt mir ein Hotelfachmann. Auch auf Schulhöfen und  selbst vor Kindergärten sind solche Übungen häufig zu beobachten. „Es geht den Führungen hier sehr um Disziplin“, erklärt mir eine Juristin auf meine Frage hin.  Alle Studierenden in China, Männer wie Frauen, haben einige Wochen lang an einer militärischen Grundausbildung teilzunehmen. Strammstehen, marschieren, Lieder singen, einige Schießübungen  – „das fand ich eher lustig“, kriege ich mehrfach von Studierten als Kommentar zu hören. Auf dem Bürgersteig bei mir um die Ecke sehe ich Restaurantsbeschäftigte in ihrem Einheitsdress bei balletähnlichen Gruppenübungen zu flotter Musik zu. Die lachen mir bei ihrer Pflichtübung zu; das sei eine Art Werbung, meint eine Passantin.

Turnübungen in allen Parks an unterschiedlichsten Geräten sowie Gruppengymnstik sehe ich immer wieder: allabendlich auf dem Reklame-erleuchteten Plaza-Vorplatz wiederholen 100 bis  200 oft ältere Menschen in Zehnerreihen hintereinander aufgebaut nach flotter Musik die gleichen gymnastischen Bewegungen wie ihre Vortänzerin, eigentlich ein faszinierendes Bild. Man will sich wohl fit halten. Krankwerden ist teuer, nicht alle haben eine Krankenversicherung.  Und die Arbeitsbelastung ist hart. Taxifahrer berichten mir von 9 bis 10 Stundenschichten an 25 und mehr Arbeitstagen pro Monat ( für rund 650 € Lohn), eine  Restaurantbeschäftigte ähnlich von 10 Stunden pro Tag bei ca 330 € Monatseinkommen. 30 Tage Durcharbeiten ist nicht ungewöhnlich, Sonntagsarbeit auf Baustellen habe ich oft beobachtet…

Bei jedem meiner Chinabesuche bleibt der Eindruck: mit 100 Fragen fährst du hin, mit 1000 kommst du zurück…

Wolfgang Schaumberg, am 17. Oktober 2016

  • Siehe Forum Arbeitswelten externer Link – Forum Arbeitswelten ist ein gemeinsames Projekt von LabourNet Germany, Südwind e.V., TIE Bildungswerk e.V. und der Monatszeitung express sowie mehreren chinesischen Aktivistengruppen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=105952
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