Ungeschützt und doch unnachgiebig: Der jahrzehntelange Protest von Chinas Beschäftigten im Gesundheitswesen (2013-2023)

„Am 9. September veröffentlichte das China Labour Bulletin einen ausführlichen Bericht , der die Rechtsverletzungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen in den letzten zehn Jahren dokumentiert und anhand von Fallbeispielen aufzeigt, wie man den Beschäftigten Löhne und Gehälter schuldig geblieben ist, wie überarbeitet sie waren und wie ungleich sie behandelt wurden, wie sie unter unsicheren Arbeitsbedingungen litten und wie sie letztendlich ungehört und nicht gut vertreten wurden. (…) Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen in China wurden Anfang 2020 durch den Ausbruch des COVID-19 in Wuhan aufgedeckt. Der Tod des Whistleblowers Dr. Li Wenliang am 7. Februar 2020 in Wuhan ist ein Beispiel für die Opfer, die die Beschäftigten des Gesundheitswesens gebracht haben, die in den folgenden Jahren immer wieder lebensbedrohlichen Risiken ausgesetzt waren, als Chinas Maßnahmen zur Pandemieprävention eingeführt und dann im ganzen Land fallen gelassen wurden…“ Besprechung vom 20. September 2024 im forum arbeitswelten und mehr daraus:

• Weiter aus der Besprechung vom 20. September 2024 im forum arbeitswelten des englischsprachigen 78-seitigen Berichtes : „… Die plötzliche Rücknahme der chinesischen Pandemiepräventionsmaßnahmen Ende 2022 hat die Anforderungen an das Gesundheitspersonal im ganzen Land weiter erhöht. Die Beschäftigten des Gesundheitswesens, die um die Aufrechterhaltung des regulären Dienstes kämpften, sahen sich mit einer übermäßigen Arbeitsbelastung und beruflichen Risiken konfrontiert, sowie mit Gehaltskürzungen und sogar der Nichtauszahlung von Löhnen und Sozialversicherungsleistungen und manchmal auch mit Lebensbedrohungen. Die Datenbank des China Labour Bulletin enthält Fälle kollektiver Aktionen seit 2011 (…) und individuelle Fälle von Beschäftigtenbeschwerden in unserer Karte der Hilferufe von Arbeitern seit 2020. (…) Durch die Zusammenstellung von Fällen kollektiver Aktionen von Beschäftigten des Gesundheitswesens und ihrer Online-Hilfegesuche will das China Labour Bulletin die Öffentlichkeit, politische Entscheidungsträger und Gewerkschaftsorganisatoren über die Arbeitsrechtssituation der Beschäftigten im Gesundheitswesen aufklären. Wir argumentieren, dass das häufige Auftreten von Arbeitsrechtsproblemen im Gesundheitssektor mit systemischen Problemen und Veränderungen im chinesischen Gesundheitssystem zusammenhängt. Das Fehlen eines echten Vertreters für die Beschäftigten des Gesundheitswesens während dieser Veränderungen hat sie dazu veranlasst, auf Proteste zurückzugreifen oder online Hilfe zu suchen…“

Siehe auch:

• unser Dossier: Zustände, wie in anderen (kapitalistischen) Ländern auch: Wenn „Chinas Helden“ im Gesundheitswesen protestieren – knüppelt die Polizei
• Erster lokaler Covid-19-Fall in Xi’an zeigt mangelnden Arbeitsschutz für Beschäftigte an vorderster Front