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Nur wenige Tage nach der Rebellion gegen Wirston in Indien: In Shanghai, China, protestieren tausende ArbeiterInnen gegen Pegatron, den nächsten taiwanesischen Apple-Zulieferer

Bloody AppleAllmählich wird es weltweit sichtbar, dass dieser Apfel sozial oberfaul ist: Nur wenige Tage, nachdem in Indien gegen den Lohnklau des taiwanesischen Zulieferers Wirston rebelliert wurde (siehe dazu auch unser heutiges Update zu Apples vergeblichen Bauernopfern), protestierten jetzt tausende ArbeiterInnen beim noch deutlich größeren taiwanesischen Konkurrenten Pegatron in Shanghai in einem Werk, das ebenfalls für Apples I-Phone Teile produziert. Und wenn es im Indien der rechtsradikalen Modi-Regierung zahlreiche willkürliche Festnahmen gab, so geschah dies auch in Shanghai – während eines extrem gewalttätigen Polizeiüberfalls auf die protestierenden Menschen. (Nach dem Motto der ewigen Sozialismus-Debatte um China: „Wenn das Sozialismus ist – dann braucht ihn keiner“). Peinlich für China, dass die Polizei eher noch brutaler gegen ArbeiterInnen vorgeht, als in Indien – und erst recht mehr als peinlich für Apple, dessen antisoziale Billiglohn-Strategie der ganzen Welt vor Augen geführt wird. Zu Protest und Repression bei Apples Billigschmiede in Shanghai ein ausführlicher Bericht auch über die Gründe der Proteste – und ein Videobericht über die Polizeirepression:

  • „Massiver Arbeiterprotest bei Apple Zulieferer in Shanghai“ am 22. Dezember 2020 beim Forum Arbeitswelten externer Link (ein übersetzter Beitrag von Radio Free Asia) berichtet zu Protest, Ursachen und Repression: „… Tausende von Leiharbeitern versammelten sich am Samstag vor dem taiwanesischen Pegatron-Werk in Shanghai, woraufhin die Behörden ein großes Polizeiaufgebot schickten, um den Zugang zum Werk zu blockieren, was zu Zusammenstößen führte. Der Protest war entflammt, nachdem Pegatron versucht hatte, Tausende von Arbeitern aus ihrer Fabrik in Shanghai in eine andere Anlage in Kunshan in der östlichen Provinz Jiangsu zu versetzen. Diejenigen, die die Versetzung ablehnten, würden entlassen werden, und Arbeiter, die wegen der Ablehnung des Angebots entlassen würden, hätten keinen Anspruch auf ihren Anteil an der Vermittlungsprovision, die normalerweise zwischen Vermittlungsagenturen und Arbeitern geteilt wird, so die Demonstranten gegenüber RFA. Solche Gebühren bilden einen wesentlichen Teil der Gesamtvergütung von Zeitarbeitern, wobei ein Arbeiter nach 55 Tagen Arbeit bei Pegatron 11.000 Yuan an solchen Zahlungen bekommen kann, sagten sie. Nachdem hochrangige Beamte gekommen waren, um mit den Demonstranten zu sprechen und eine Einigung auszuhandeln, sagte Pegatron, dass es das Versetzungspaket überarbeiten würde, um sicherzustellen, dass die versetzenden Arbeiter ihr gesamtes bisheriges Gehalt und alle Vorteile behalten würden. Der Protest entstand, nachdem Pegatron – das iPhones herstellt – letzten Monat von Apple auf „Bewährung“ gesetzt wurde, nachdem festgestellt worden ist, dass das Unternehmen gegen Apples Verhaltenskodex für Zulieferer verstoßen hatte…
  • Chine. Shanghai. 19 décembre. Plusieurs milliers d’ouvriers de l’usine Pegatron protestent contre les salaires impayés. L’usine produit pour Apple iPhone. Des ouvriers arrêtés & blessésam 22. Dezember 2020 im Twitter-Kanal von Autonomie Ouvrière externer Link  dokumentiert den Polizeiüberfall auf die protestierenden ArbeiterInnen in Shanghai und das brutale Vorgehen der Polizei (gegen die herrschende Klasse – so war das doch, oder?)…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=183726
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