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Corona-Ausbruch beim Apple-Zulieferer in China: Foxconn-Mitarbeiter offenbar hungernd im Werk eingeschlossen

Dossier

Bloody AppleIn der größten iPhone-Fabrik der Welt hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Informationen darüber gibt es kaum. Chinas Zensoren sollen Videos gelöscht haben, die eingeschlossene Arbeiter beim Betteln um Lebensmittel zeigen. In einer Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im chinesischen Shenzen sind nach einem Corona-Ausbruch offenbar zahlreiche Arbeiter unter ungewissen Umständen unter Quarantäne. Die »Financial Times« berichtete am Donnerstag, Zensoren in China hätten Videos aus sozialen Netzwerken entfernt, die Mitarbeiter beim Betteln um Lebens- und Arzneimitteln zeigen. Zwei Beschäftige hätten der Zeitung zudem bestätigt, dass das Werk es versäumt habe, ausreichend Lebensmittel an die unter Quarantäne stehenden Mitarbeiter zu liefern…“ Meldung vom 27.10.2022 im Spiegel online externer Link und dazu:

  • Warum kam es zu den Protesten der Arbeitenden von Foxconn in Zhengzhou? Hintergründe zur arbeiterfeindlichen Politik von Foxconn, der KP-China und Apple New
    „… Ende Oktober 2022 wurde in den sozialen Medien Chinas bekannt, dass eine große Zahl von Arbeitenden aus der riesigen Foxconn-Fabrik in Zhengzhou in der Provinz Henan floh. Aufgrund der COVID-Epidemie in dieser Fabrik wurde der Gesundheitscode dieser Arbeitenden von der Regierung auf rot oder gelb gesetzt, was bedeutete, dass sie keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen durften, und Fabrikarbeiter:innen in China haben selten Autos. Um nach Hause zu kommen, mussten sie Dutzende oder sogar Hunderte von Kilometern auf dem Land oder auf der Autobahn zurücklegen. Dieses Ereignis wird als Foxconn-Zwischenfall 1.0 bezeichnet. Als die Fachmedien und die Zivilgesellschaft in China und im Ausland dieses Ereignis verfolgten, wurde es Anfang November zum Topthema – es gab sogar Petitionen und Protestierende im Ausland, die sich mit den Arbeitenden von Foxconn solidarisierten. Foxconn und die Regierung von Zhengzhou begannen Ende Oktober, Maßnahmen zu ergreifen, um das Feuer zu löschen. So gab Foxconn am 30. Oktober eine „Vier-Punkte-Erklärung“ ab, in der es versprach, dass es sich um seine Arbeitenden in der Fabrik in Zhengzhou kümmere; die örtliche Regierung schickte eine Arbeitsgruppe in die Fabrik; und das Hauptquartier für Epidemieprävention des Flughafenbezirks Zhengzhou, in dem sich die Fabrik befindet, forderte Foxconn am 31. Oktober [2022] auf, die Produktion und das Fabrikleben in geordneter Weise wieder aufzunehmen. Der Foxconn-Zwischenfall 1.0 war damit beendet, da zu diesem Zeitpunkt keine neuen Unruhen in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Doch gerade als der Aufruhr abebbte, brach am 22. November plötzlich der Foxconn-Zwischenfall 2.0 aus: Die Arbeitenden revoltierten in der Fabrik, und die Polizei unterdrückte sie mit Prügeln, Hochdruckwasserwerfern und Tränengas. Aufgrund der Aufmerksamkeit, die der Vorfall 1.0 erregt hatte, wurde der Vorfall 2.0 beinahe in Form einer Live-Übertragung im Internet der Öffentlichkeit präsentiert. Die Revolte wurde jedoch schnell niedergeschlagen, als die bewaffneten Polizeikräfte der KPCh eintrafen und die Betriebsleitung den Forderungen der protestierenden Arbeitenden zustimmte. Diese beiden Vorfälle waren nicht isoliert, sondern die verschiedenen Phasen eines Kampfes; sie waren nicht zufällig, sondern das unvermeidliche Ergebnis der Absprachen zwischen dem Regime und dem Kapital während der Epidemie; und sie waren nicht das Ende, denn die anschließende „Weißbuch-Bewegung“ zielte auf dieselben üblen Taten ab. In diesem Artikel geht es darum, den Widerstand zu rechtfertigen…“ Artikel von Cathy Walker vom 14. Januar 2023 auf Borderless Movement externer Link („Why did Foxconn Workers’ Protests in Zhengzhou Happen: The Seven Evil Deeds of Foxconn, the CCP and Apple“)
  • Foxconn will aus China abwandern – eine Lösung für dessen Probleme im Umgang mit Arbeiter:innen wird es auch außerhalb Chinas nicht finden
    • Apple-Zulieferer „Totales Chaos“: Foxconn-Mitarbeiter berichten über Situation in Zhengzhou
      „Apple stellt fast alle Premium-iPhones in Zhengzhou her. Zuletzt gingen Bilder von dort um die Welt – von Foxconn-Mitarbeitern, die wegen der strengen Corona-Regeln flüchteten. (…) „Das Zhengzhou-Debakel wird als Folge der chinesischen Null-Covid-Politik diskutiert, aber was es wirklich zeigt, sind systemische Schwächen in der Art und Weise, wie die Produktion organisiert ist“, sagte eine Person, die seit mehr als einem Jahrzehnt Audits der elektronischen Lieferkette in China durchführt. „Die Schwachstellen lagen zwischen dem Unternehmen, den Zulieferern und der lokalen Regierung, und das war über viele Jahre ein Problem. Als Mitte Oktober in Zhengzhou die ersten Covid-19-Infektionen gemeldet wurden, stellte Foxconn sein Werk unter ein „Closed-Loop“-Management, d. h. die Mitarbeiter durften das Gelände nicht verlassen. Doch als sich die Infektionen innerhalb der Fabrikstadt auszubreiten begannen, verließen viele Arbeiter das Gelände fluchtartig. Diejenigen, die geblieben sind, malen ein Bild des totalen Chaos. Ein Logistikmitarbeiter namens He, der seit zehn Jahren bei Foxconn arbeitet, wohnte bisher außerhalb des Werksgeländes. Da er befürchtete, im Oktober aus der Fabrik ausgesperrt zu werden, zog er ins Lagerhaus. „Ich wohne hier seit einem halben Monat“, sagte er am 2. November. „Ich benutze Holz- und Faserplatten als Bett und lege meine Bettdecke hinein.“ Obwohl das Unternehmen die Mitarbeiter darüber informierte, dass sie in zwei Gruppen eingeteilt und diejenigen, die bereits gearbeitet hatten, fünf Tage lang unter Quarantäne gestellt würden, gelang es ihm zu bleiben. „Am Ende war ich nur einen Tag in Quarantäne“, sagte er. Andere hatten weniger Glück. Beschäftigte berichteten, dass Kollegen und Verwandte in der Fabrik in abgeschotteten Schlafsälen mit bis zu einem halben Dutzend anderer Beschäftigter unter Quarantäne gestellt wurden, ohne zu wissen, ob sie sich mit Corona infiziert hatten oder nicht. Andere sagten, sie hätten „ungewöhnliche“ Covid-19-Testergebnisse erhalten und zeitgleich Symptome entwickelt, ohne dass ihnen jemals offiziell ein positives Testergebnis mitgeteilt wurde. (…) Foxconn benötigte nach dem Exodus im Oktober dringend neue Mitarbeiter, da die iPhone-Produktion auf Hochtouren laufen sollte. Wie so oft in Zeiten des Arbeitskräftemangels stellte das Unternehmen über die lokale Regierung Tausende von Saisonarbeitern ein. Foxconn meldete die befristet Beschäftigten jedoch zu den Bedingungen an, die für Langzeitbeschäftigte gelten, und unterschritt damit die von der Regierung zugesagten Löhne. Das wiederum löste massive Proteste der Saisonkräfte aus, die von der Polizei gewaltsam niedergeschlagen wurden. Um die Unzufriedenen loszuwerden, bot das Unternehmen denjenigen, die bereit waren zu gehen, 10.000 Renminbi (1414 US-Dollar) an – ein Angebot, das nach Angaben von zwei Mitarbeitern von mehr als 15.000 Personen angenommen wurde. Angesichts der aktuellen Personalprobleme lobt das Unternehmen nun Prämien für Neueinstellungen und für Arbeiter aus, die zusätzliche Mitarbeiter anwerben.“
      Schlingerkurs von Foxconn
      „Sie hatten gestern eine Idee, haben sie heute geändert und werden sie vielleicht morgen wieder ändern“, sagte , der Logistik-Arbeiter He. „Man versteht nie, was Foxconn vorhat.“ Foxconn-Führungskräfte erklärten, sie hätten schnell auf die sich ständig ändernden Forderungen der Regierung reagieren müssen. „Das Problem ist, dass wir immer wieder auf Themen stoßen, für die wir nicht zuständig sind“, sagte einer. Tausende von Arbeitern seien auf Verlangen der örtlichen Behörden in Quarantäneeinrichtungen gebracht worden, sagte ein Manager. Diese hätten es dann versäumt, die unter Quarantäne stehenden Arbeiter mit Lebensmitteln zu versorgen. Dem Manager zufolge bot Foxconn an, einen Teil der Mitarbeiter zurückzunehmen. Es hatte dann aber selbst Schwierigkeiten, Lebensmittel rechtzeitig zu beschaffen. (…) Foxconns starke Abhängigkeit von lokalen Behörden, Maklern und Subunternehmern entstand als Reaktion auf die schlimmste Katastrophe des Unternehmens: Nachdem eine Welle von Selbstmorden unter den Beschäftigten in seinem damals größten Werk in Shenzhen im Jahr 2010 weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, versuchte die Unternehmensleitung, das Modell der Fabrikstadt zu ändern. Eine der Schlussfolgerungen war: Foxconn wollte nicht mehr alle Anlagen selbst besitzen und verwalten. Foxconn-Gründer Terry Gou versprach damals auch, viele Arbeitskräfte durch Roboter zu ersetzen. Und er forderte die Kunden auf, sie sollten einen größeren Teil der finanziellen Lasten übernehmen, die nötig seien, um die steigenden Ansprüche der Beschäftigten zu erfüllen. (…) Das Chaos in Zhengzhou zeigt jedoch, dass selbst diese Lösung nicht nachhaltig ist. Foxconn-Chef Young Liu erklärte diesen Monat gegenüber Investoren, die Ausweitung der Foxconn-Produktion außerhalb Chinas sei eher durch geopolitische Gründe als durch die Null-Covid-Politik bedingt. Branchenkenner sehen andere Ursachen: Die Turbulenzen in den Fabriken werde die geplante Diversifikation von Apple beschleunigen  – und das sei der eigentliche Grund für die Foxconn-Expansion ins Ausland. Bislang sind die Kapazitäten in Vietnam, Indonesien und Indien allerdings winzig im Vergleich zu China. „Wenn wir davon ausgehen, dass die Kapazitäten in Südostasien und Indien mit denen in China vergleichbar sind, sind wir wahrscheinlich erst bei einer Fertigstellungsrate von 10 bis 15 Prozent“, sagte Patrick Chen, Leiter der Forschungsabteilung bei CLSA in Taiwan. „Es wird sehr schwierig sein, die Produktion hochzufahren, aber jetzt hat Apple einen stärkeren Anreiz“, sagte ein leitender Angestellter eines konkurrierenden iPhone-Herstellers. „Die Lehre daraus muss sein, die Beschaffung breiter zu streuen.“ Artikel von Kathrin Hille, Nian Liu, Ryan McMorrow, Qianer Liu und Gloria Li vom 3. Dezember 2022 in Capital online externer Link
    • Aufstand im Apple-Gefängnis
      „… Im Oktober verweigerten in Zhengzhou Tausende Arbeiter:innen die Arbeit im Fabrikkomplex des taiwanesischen Elektronikunternehmens Foxconn. Dort stellen mehr als 200 000 Beschäftigte unter anderem iPhones für Apple her. Nachdem in Zhengzhou die Infektionszahlen angestiegen waren, verfügte die Unternehmensleitung das «Management im geschlossenen Kreislauf» («bihuan guanli»). Eingeschlossen werden dabei die Arbeiter:innen: Solange sie die Fabrik nicht verlassen und in dortigen Wohnheimen oder den Werkstätten schlafen, erlauben die Behörden den Firmen die Fortsetzung der Produktion. Viele Arbeiter:innen hatten Ende Oktober genug davon, zumal auch die Versorgung mit Lebensmitteln mangelhaft war. Sie kletterten über die Fabrikzäune und flohen über die Felder…“ Artikel von Ralf Ruckus vom 1. Dezember 2022 in der WOZ externer Link („Demonstrationen in China: Von Marx und Engels inszeniert?“)
  • Bonus nicht gezahlt, aber per App eingeschlossen: Auch die Neurekrutierten für die IPhone-Produktion rebellieren – trotz Polizeigewalt – in/vor der Foxconn-Fabrik
    • Foxconn: Heftige Proteste in China in der weltweit führenden iPhone-Fabrik
      Die Beschäftigte fordern die Zahlung von Löhnen und Prämien im Rahmen der strengen Zero-Covid Maßnahmen der Regierung und erfuhren starke Repressionen. Tausende von Arbeiter:innen des taiwanesischen Giganten Foxconn protestierten heftig und forderten die Auszahlung von Löhnen und Prämien im Zusammenhang mit den strengen Zero-Covid-Maßnahmen der Regierung. Es kam zu massiver Polizeigewalt. (…) Auf Videos, die in den sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren Hunderte von Arbeiter:innen zu sehen, die mit der Bereitschaftspolizei und Personen in Schutzanzügen zusammenstießen, wie die Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Eine Aufnahme zeigte Dutzende von Arbeiter:innen, die die Polizei konfrontierten und riefen: „Lasst uns unsere Rechte verteidigen“, während eine andere Stimme von „Rauchbomben“ und „Tränengas“ sprach. Auf einer anderen Aufnahme sind mehrere Feuerwehrfahrzeuge zu sehen, die von Polizist:innen in Schutzanzügen in der Nähe der Wohnblocks umstellt sind, während eine Stimme aus einem Lautsprecher sagt: „Alle Arbeiter, bitte kehren Sie zu Ihren Unterkünften zurück und lassen Sie sich nicht auf einer kleinen Minderheit illegaler Elemente ein“…“ Übersetzung von Caro Vargas am 24. Nov 2022 bei Klasse Gegen Klasse externer Link aus La Izquierda Diario
    • Nach Unruhen willigt Foxconn ein, ausreisewillige Arbeiter zu bezahlen
      Die Arbeiter der iPhone-Fabrik in Zhengzhou beschuldigen das Unternehmen, die Vertragsbedingungen zu ändern und infizierte mit nicht infizierten Personen zu mischen.
      Der Technologieriese Foxconn will neu eingestellten Mitarbeitern des weltgrößten iPhone-Montagewerks in der zentralen Stadt Zhengzhou die Möglichkeit geben, mit einer Abfindung nach Hause zurückzukehren, nachdem Vorwürfe wegen Vertragsbetrugs und mangelhafter Pandemiebekämpfung zu Arbeiterunruhen geführt hatten. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Taiwan erklärte am Mittwoch, dass diejenigen, die bereit sind, das Werk zu verlassen, 10.000 Yuan (1.400 Dollar) erhalten werden, was nach Angaben der Arbeiter von ihnen vorgeschlagen wurde und fast der Summe des Dreimonatsbonus entspricht. Die Ankündigung, die über eine interne Kommunikationsplattform verschickt wurde und später im Internet auftauchte, erfolgte, nachdem die Beschäftigten am Dienstag gegen 21.00 Uhr gegen Lohndiskrepanzen und die COVID-Kontrollmaßnahmen des Unternehmens protestiert hatten. Vierzehn Beschäftigte erklärten am Mittwoch gegenüber Sixth Tone, Foxconn zahle ihnen nicht das über dem Branchendurchschnitt liegende Gehalt oder Bonuspaket, das sie ursprünglich für den Job gewonnen hatte. Foxconn hatte versprochen, 30 Yuan pro Stunde und 3.000 Yuan an monatlichen Prämien zu zahlen, aber die Arbeiter behaupten, dass das Unternehmen später einige der Bedingungen änderte und sagte, sie müssten bis Mitte März arbeiten, um den vollen Prämienbetrag zu erhalten. „Ich wurde durch den dubiosen Vertrag betrogen. Sie haben mich hier betrogen“, sagte ein Arbeiter am Mittwoch in einer WeChat-Gruppe namens „Foxconn, bezahl mich“. Die Gruppe, zu der ein Reporter von Sixth Tone hinzugefügt wurde, hat ihren Namen inzwischen in „Schwestern und Brüder, lasst uns Foxconn entkommen“ geändert…“ Maschinenübersetzung aus dem engl. Artikel von Yang Caini vom 24.11.2022 in Sixth Tone externer Link
    • Siehe aktuelle Meldungen und Videos bei China Labor Watch auf Twitter externer Link
    • „Wenn Arbeiter:innen wirklich wütend sind“ (ChefDuzen) – eine Auswahl von Videos
    • Die chinesische Regierung hat die COVID-Pässe dieser Demonstranten (chinesische iPhone-Fabrikarbeiter) aus der Ferne auf den roten Code umgestellt. Diese Demonstranten reißen jetzt die Sperrbarrikaden und Überwachungskameras nieder. Wenn Sie versuchen, einen öffentlichen Ort mit einem roten QR-Code zu betreten, geht sofort ein Alam los. Die chinesische Regierung kann Sie leicht von der Gesellschaft abschneiden, indem Sie Ihren COVID-Pass aus der Ferne auf Code Red umstellen…“ engl. Thread von Songpinganq vom 22.11. externer Link mit Fotos und Videos und technischen Informationen
    • Gestern fanden massive Ausschreitungen zwischen Arbeiter*innen der Foxconn Gigafactory in Zhengzhou und der Polizei statt. Ein kleiner Thread zu den Hintergründen…“ Umfangreicher ind informativer Thread von Zwangsräumungen verhindern Wien vom 24.11. externer Link mit Videos
  • Erneute Unruhen beim Apple-Zulieferer Foxconn gegen unmenschliche Bedingungen in der iPhone-Fabrik treffen erneut auf chinesisches Polizeiaufgebot
    • Wieder Proteste an größter iPhone-Fabrik in China
      Mitarbeiter des Apple-Zulieferers Foxconn wehren sich offenbar erneut gegen die Arbeitsbedingungen infolge der chinesischen Corona-Maßnahmen. Videos in den sozialen Medien zeigen Menschen, die Absperrungen niederreißen. Videos in den Onlinediensten Weibo und Twitter zeigen hunderte Menschen, die vor der Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im zentralchinesischen Zhengzhou auf die Straße gehen, Absperrungen niederreißen und mit Personen in Schutzanzügen aneinandergeraten. Sie geben sich als Foxconn-Mitarbeiter aus. In einigen Videos beschweren sich Beschäftigte über die ihnen zur Verfügung gestellten Lebensmittel, andere sagen, sie hätten die zugesagten Sonderzahlungen nicht erhalten. „Verteidigt unsere Rechte! Verteidigt unsere Rechte“, rufen Dutzende von Arbeitern, die vor einer Polizeikette und einem Polizeifahrzeug mit Blaulicht stehen. Zu sehen ist auf den Videos ein Großaufgebot von Sicherheitskräften mit Schlagstöcken und Plastik-Schutzschildern, die versuchen, die Menschen zurückzudrängen. Dabei kam es offenbar zu Zusammenstößen. Die Authentizität der Videos konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden…“ Meldung vom 23.11.2022 bei der Deutschen Welle externer Link
    • Proteste und Ausschreitungen bei Foxconn
      Rund um das größte iPhone-Werk der Welt in China hat es offenbar wegen der strengen Corona-Maßnahmen Proteste und Ausschreitungen gegeben. Nach Berichten in sozialen Medien kam es in der Stadt Zhengzhou zu Zusammenstößen zwischen Beschäftigten des Apple-Zulieferers Foxconn und Einsatzkräften. Diese versuchten unter anderem mit Schlagstöcken, die Menschen zurückzudrängen. In Videos war auch zu sehen, wie Arbeiter verletzt am Boden liegen…“ Meldung vom 23.11.2022 im Deutschlandfunk externer Link
    • Sicherheitskräfte stürmen im chinesischen Zhengzhou das Werksgelände des Apple-Zuliefer Foxconn. Dort war es zuvor zu Unruhen wegen der Arbeitsbedingungen infolge der Corona-Maßnahmen gekommen. Abgeschottet von der Außenwelt sind dort rund 200.000 Arbeiter*innen beschäftigt.“ Thread von PM Cheung vom 23. Nov. 2022 externer Link mit Video
    • Arbeiter in der iPhone-Fabrik von Foxconn: Wir hatten Angst. Massenausbruch aus dem Lockdown des Unternehmens
      Anfang Oktober wurde er von seinen Vorgesetzten plötzlich gewarnt, dass 3.000 Kollegen unter Quarantäne gestellt worden waren, nachdem jemand in der Fabrik positiv auf Covid-19 getestet worden war. Was folgte, war eine wochenlange Tortur, vor der viele Fabrikarbeiter zu fliehen versuchten…“ Dokumentation mt einigen Übersetzungen am 17. November 2022 im Forum Arbeitswelten externer Link
  • 300.000 Foxconn-Arbeitende in Zhengzhou/Henan wurden von Firmenleitung zum Weiterarbeiten eingesperrt – zuständige Gewerkschaft ließ Kolleg:innen im Stich
    „Positive Covid-19-Fälle in der weltgrößten iPhone-Fabrik in China veranlassten das Management, 300.000 Arbeitende unter unsicheren Bedingungen einzusperren, und Tausende von ihnen flohen zu Fuß. Die Krise hätte abgewendet werden können, wenn die Forderungen der Arbeitenden beachtet worden wären, was die Aufgabe einer echten Gewerkschaft ist. Mehr als ein Monat ist vergangen, seit die ersten Covid-19-Fälle in der iPhone-Fabrik von Foxconn in Zhengzhou in der Provinz Henan auftraten und die Unternehmensleitung veranlassten, die Arbeitenden unter Verschluss zu halten, während die Produktion in einem geschlossenen Kreislaufsystem weiterläuft. Die Arbeitenden mussten sich täglich PCR-Tests unterziehen und durften das Werksgelände nicht verlassen. Die prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen der fast 300.000 Arbeitenden in der Fabrik in Zhengzhou, der größten iPhone-Produktionsstätte der Welt, veranlassten Tausende, zu Fuß aus dem Werk zu fliehen. Die sich ausbreitende Krise war für den Apple-Zulieferer sowohl in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit als auch auf die Produktion eine Katastrophe, da sie die schlechte Behandlung der Arbeitenden aufdeckte und die Lieferungen vor den Feiertagen gefährdete. Die Krise hätte jedoch abgewendet oder gemildert werden können, wenn die Gewerkschaft frühzeitig eingegriffen hätte, um die Vertreter:innen der Arbeitenden zu repräsentieren, die große Bedenken hatten, dass die Produktion über die Arbeitssicherheit gestellt wurde, und wenn die Regierung die Rechte der Arbeitenden mit den Prioritäten der Pandemieprävention in Einklang gebracht hätte…“
    Foxconn-Arbeiter:innen hatten vor Corona Ausbruch vor Folgen gewarnt und wurden ignoriert
    „… Die Arbeitenden forderten Maßnahmen, lange bevor das Unternehmen oder die Regierung bereit waren, sich zu bewegen. In einem inzwischen gelöschten Online-Video beschrieb ein Arbeitender die Unsicherheit des geschlossenen Kreislaufsystems und den Mangel an Informationen, der zu grassierenden Gerüchten und wachsenden Ängsten führte:
    „Ich dachte, hierher zu kommen, wäre ein Neuanfang, aber ich habe nicht erwartet, dass es wie ein Sprung in eine große Feuergrube ist. Jetzt bin ich hier inmitten von Feuer und Wasser. Egal, wie sehr wir uns anstrengen, es nützt nichts.“
    Obwohl die Produktionsprobleme bei Foxconn bereits Mitte Oktober begannen, kursierten Ende des Monats virale Videos von Unruhen unter den Arbeitenden in den sozialen Medien. Nachdem die Arbeiter:innen über unerträgliche Arbeitsbedingungen, Missmanagement bei der Virenbekämpfung und Ängste um ihr grundlegendes Wohlergehen gesprochen hatten, ließ Foxconn die Arbeitenden entscheiden, ob sie das Unternehmen verlassen wollten. Chinas „Zero Covid“-Beschränkungen und die plötzliche Entscheidung des Unternehmens führten dazu, dass die Arbeitenden das Werk zu Fuß verließen. Dieser Massenexodus tausender Migrant:innen hat es so noch nie gegeben, seit die Stadt Peking 2017 tausende Menschen aus der Stadt vertrieben hat, die als „Low End Population“ bezeichnet werden. Arbeitende, die sich dafür entschieden, im Foxconn-Werk zu bleiben, wurden von Foxconn mit saftigen Prämien überredet, während Arbeiter:innen, die nach Hause zurückkehrten, Gefahr liefen, nach ihrer Abreise keine Arbeit zu finden. (…)
    Mitte Oktober versicherte Foxconn der Welt, dass die iPhone-Produktion trotz der Entdeckung von Covid-19-Fällen in der Fabrik und der daraus resultierenden Abriegelung normal laufe. Das Unternehmen hat nicht freigelassen, wie viele positive Virusfälle festgestellt wurden, aber es wies Behauptungen zurück, dass sich 20.000 Arbeitende mit dem Virus infiziert hätten. Foxconn reagierte auf den Vorfall mit dem Versprechen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, den Arbeitenden das Verlassen des Werks zu ermöglichen und einige Transportmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die offizielle Regierungsposition gibt den Arbeitenden die Schuld, insbesondere einem Covid-19-positiven Lieferwagenfahrer, der am 4. Oktober in die Provinzhauptstadt von Henan einfuhr. Als Reaktion auf die zunehmenden Fälle in Zhengzhou wurde die Stadt abgeriegelt, was sich wahrscheinlich auch auf die Produktionsziele auswirkt, da es zu punktuellen Lieferungen kommen kann. Apple hat inzwischen bestätigt, dass es zu Verzögerungen bei der Auslieferung des iPhones kommen kann, und macht dafür die chinesische Zero-Covid-Politik und die Situation in Zhengzhou verantwortlich. Die Arbeitenden haben eine Reihe von Problemen in der Fabrik festgestellt. In dem inzwischen gelöschten Bericht eines Foxconn-Arbeiters heißt es, er sei neu im Werk Zhengzhou und arbeite in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Er behauptet, dass das Management nicht nur zu wenig und zu spät gehandelt hat, sondern dass das Unternehmen auch eine Vertuschung betrieben hat, die mit fragwürdigen Tests und Gesundheitsvorschriften die Produktion über die Arbeitssicherheit stellte…“

    Zuständige Gewerkschaft hat Arbeiter:innen nicht geholfen, sondern Regierung unterstützt
    „… Die Gewerkschaftsfunktionäre gaben zu, dass sie Arbeitenden, die aus der Fabrik geflohen waren, nicht geholfen hatten, sondern hauptsächlich die Regierung unterstützten. Die Gewerkschaftsvertreterin in Xinzheng, die wir erreichten, war zum Zeitpunkt unseres Gesprächs auf Anweisung der örtlichen Behörden im Pandemiepräventionsdienst. Auf unsere Frage, ob die Gewerkschaft im Namen der Arbeitenden mit der Unternehmensleitung verhandelt hat, antwortete sie: „Im Moment weiß ich das nicht so genau, und ich bin in der Gemeinde mit der Pandemieprävention beschäftigt. Im Moment kann ich deine Frage nicht beantworten, weil ich mich nicht so gut auskenne. Als die Epidemie hier ausbrach, hat uns die Regierung die Aufgabe übertragen, das Virus zu bekämpfen.“ Der Gewerkschaftsfunktionär der Stadt Zhengzhou, den wir erreichten, war weniger entgegenkommend und bestritt sogar, dass Gewerkschaftsfunktionäre an der Pandemieprävention beteiligt sind…“ Artikel von und beim China Labour Bulletin vom 8. November 2022 externer Link („Foxconn factory workers in Zhengzhou raised the alarm “amid the fire and water”)
  • [Petition] Apple muss die Foxconn-Fabrik in Zhengzhou untersuchen
    Wir fordern Apple Inc. auf, seine soziale Verantwortung wahrzunehmen und den Vorfall in der Foxconn-Fabrik in Zhengzhou gründlich zu untersuchen.
    Seit Anfang Oktober sind im Internet Filmaufnahmen aufgetaucht, die zeigen, wie brutal die Foxconn-Arbeiter in der Region Henan behandelt werden. In der Apple-Zuliefererfabrik Foxconn in der Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan sind über 200.000 Arbeiter beschäftigt. Es ist auch der größte Produktionsstandort von Apple in China: Die Hälfte der weltweiten iPhones wird dort hergestellt. Um die neue Produktionsquote von Apple zu erfüllen, ist Foxconn bestrebt, seine Versprechen für die pünktliche Lieferung seiner Produkte zu erfüllen. Seit Oktober hat das Unternehmen ein unmenschliches Managementregime mit geschlossenen Kreisläufen eingeführt, das es den Arbeitern verbietet, das Werk zu verlassen. Trotzdem kam es immer wieder zu neuen COVID-Ausbrüchen, aber um seine Produktionsquote aufrechtzuerhalten, hielt Foxconn seine Tore geschlossen und vernachlässigte weiterhin die grundlegenden Menschen- und Arbeitsrechte der Arbeiter. Einige Arbeiter beklagten sich in den sozialen Medien, dass infizierte Arbeiter in ihren Schlafsälen eingeschlossen wurden, ohne Zugang zu medizinischer Versorgung und Vorräten. Diejenigen, die nicht infiziert sind, können, wenn sie nicht zur Arbeit gehen, keine Essenspakete erhalten, die erst nach der Arbeit verteilt werden.   Da die Restaurants in der Umgebung alle geschlossen sind, müssen die Arbeiter zur Arbeit gehen, um das Essen zu bekommen. Außerdem fehlt es ihnen an angemessener Schutzkleidung, und die Geschäftsleitung hat einige Arbeiter sogar aufgefordert, sich in der Werkstatt selbst auszuruhen. Arbeiter, die versuchten zu gehen, wurden daran gehindert, manchmal sogar mit Gewalt. Videos im Internet zeigen, wie Arbeiter, die dem Virus, dem Hunger und der Gewalt in der Fabrik entkommen wollen, unter schwierigen Bedingungen und auf langen Wegen fliehen.
    Wie aus den Nachrichten über die Pandemie hervorging, beschäftigte Foxconn in Zhengzhou massenhaft Leiharbeiter, die weit über den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil an allen Beschäftigten hinausgehen. Foxconn hat den entsandten Arbeitnehmern keine ordnungsgemäßen Arbeitsverträge und Sozialleistungen gewährt, was einen schweren Verstoß gegen das chinesische Arbeitsrecht darstellt.
    Die Foxconn-Muttergesellschaft Hon Hai gab am 30. Oktober eine Erklärung ab, in der sie Verbesserungen ankündigte, aber weiterhin geschlossene Managementpraktiken bekräftigte – dies ist zweifellos eine Art von Zwangsarbeit. Die Forderungen der Regierung sollten keine Entschuldigung für Unternehmen sein, Zwangsarbeit zu verrichten. Foxconn stellt nach wie vor den Profit über die Gesundheit der Arbeiter und die Menschenrechte.
    Auch in der Berichterstattung der chinesischen Staatsmedien werden die Bedingungen der Arbeiter noch immer nicht angemessen berücksichtigt. Da die Informationen von der chinesischen Regierungspartei streng kontrolliert werden, brauchen wir eine unabhängige dritte Partei, die Nachforschungen anstellt, um der Welt die Wahrheit zu offenbaren. Als Hauptauftraggeber von Foxconn, dessen Produkte von Verbrauchern in der ganzen Welt gekauft werden, hat Apple die Verantwortung, eine solche Untersuchung unter der Aufsicht internationaler Gewerkschaften (einschließlich der US-Gewerkschaften und des Internationalen Gewerkschaftsbundes) zu fordern. Wir fordern, dass diese Fragen im Rahmen einer von Apple autorisierten unabhängigen Untersuchung beantwortet werden:

    • Mitte Oktober kam es in der Fabrik zu Ausbrüchen, die zu harten Bedingungen führten, von denen auch diejenigen betroffen waren, die nicht infiziert waren. Warum hat Foxconn bis zum 30. Oktober gewartet, um dies einzugestehen? Was hat Foxconn verheimlicht und warum?
    • Wie viele Foxconn-Mitarbeiter erkrankten im Oktober an COVID?
    • Wie viele Foxconn-Mitarbeiter starben im Oktober? Was sind die Todesursachen?
    • Wer genehmigte die Anordnung, den Arbeitern im Oktober das Verlassen der Fabrik zu verbieten? Was war der Grund dafür?
    • Warum wurden den infizierten Arbeitern keine medizinischen Hilfsmittel zur Verfügung gestellt?
    • Warum herrschte Chaos bei der Verteilung von Grundbedarfsartikeln auf dem Werksgelände?
    • Welche Standards hatte Foxconn für die Unterbringung der Arbeiter während der Isolation? Wie viele Menschen wurden im Oktober isoliert?
    • Warum gab es nicht genügend Isolationsbereiche, die mit einer angemessenen Grundversorgung für die Arbeiter ausgestattet waren?
    • Wie viele Versandarbeiter sind derzeit in der Foxconn-Fabrik in Zhengzhou angestellt? Warum sind sie nicht voll beschäftigt?
    • Gibt es Anzeichen für Zwangsarbeit während der Zeit der Kreislaufproduktion?
    • Gibt es Arbeiter, deren Bewegungsfreiheit während der Zeit der Kreislaufproduktion gewaltsam eingeschränkt wurde? Wer waren die Personen, die diese Maßnahmen durchführten?
    • Darüber hinaus fordern wir, dass Apple und Foxconn:
      • Respektieren, dass die Rechte der ArbeiterInnen wichtiger sind als der Profit der Unternehmen, dass die Freiheiten und die Gesundheit der ArbeiterInnen wichtiger sind als der Produktionsplan der Arbeitgeber
      • sofort aufhören, die persönlichen Freiheiten der Arbeiter zu verletzen
      • Herausfinden, wer für die gewaltsame Einschränkung der Freiheiten der Arbeitnehmer verantwortlich ist
      • Garantieren Sie das Leben und die Gesundheit aller Arbeitnehmer
      • gerechte Entschädigung der Arbeitnehmer, die durch die Kreislaufwirtschaft geschädigt wurden
      • Versorgung der Arbeiter mit ausreichend Lebensmitteln und Schutzausrüstung
      • Bei einem erneuten Anstieg der Krankheitsfälle der Gesundheit der Beschäftigten Vorrang einräumen und den Produktionsprozess bei Bedarf unterbrechen
      • Bereitstellung von Reisestipendien für Arbeiter, die nach Hause zurückkehren möchten.
        #UnterstütztFoxconnArbeiterInnen!“ englische und chinesische Petition bei change.org externer Link („Apple must investigate Zhengzhou’s Foxconn factory“, maschinenübersetzt), unterstützt von Students For Hong Kong, Labour Movement Solidarity with Hong Kong (UK), Borderless Movement (Hong Kong), China Labor Watch (US), Sedane Labour Resource Centre / Lembaga Informasi Perburuhan Sedane (Indonesia), Dove and Crane Collective (US), Forum Arbeitswelten (Germany)  und Lausan 流伞 Collective
  • Foxconn: Einige iPhone-Arbeiter wollen nach Covid-Ausbruch nicht mehr – trotz Bonuszahlungen 
    Das als weltgrößte iPhone-Fabrik geltende Werk des Apple-Endfertigers Foxconn im chinesischen Zhengzhou hat ein Problem mit dem Halten von Arbeitskräften. Nach neuerlichen Corona-Ausbrüchen, denen in China stets mit harten Lockdown-Maßnahmen begegnet wird, fürchten Mitarbeiter um ihre Sicherheit. Einige hätten deshalb schon hingeschmissen, schreibt das Wall Street Journal externer Link. Es sei „zu gefährlich, um zur Arbeit zu gehen“, sagte ein 21-jähriger Mitarbeiter dem Blatt, der selbst in einem der von Foxconn gestellten Schlafräume bleiben muss. Der Apple-Lieferant hatte zuvor verneint, dass es in dem Werk mit rund 300.000 Mitarbeitern zu Infektionen bei 20.000 Arbeitern gekommen sei. Er glaube nicht an geringe Infektionszahlen, so der Mitarbeiter. (…) Foxconn, ein taiwanischer Konzern mit Produktionsstätten vor allem in China, aber auch in weiteren asiatischen Ländern und in Brasilien, versucht nun, Mitarbeiter mit Bonuszahlungen zu halten. Jeder, der alle Schichten zwischen dem 26. Oktober und dem 11. November annimmt, bekommt 1500 Yuan, also rund 210 Euro. Das entspricht rund 20 Prozent des monatlichen Durchschnittseinkommens von normalen Foxconn-Arbeitern. Gleichzeitig wies Foxconn Berichte zurück, es gebe Probleme bei der Versorgung der Mitarbeiter mit Nahrungsmitteln und Medikamenten…“ Beitrag von Ben Schwan vom 1.11.2022 bei Heise news externer Link
  • Apple-Zulieferer im Lockdown: Foxconn-Angestellte in Zhengzhou fliehen offenbar vom Firmengelände 
    Menschen kletterten über Zäune, zogen über Felder: Videos sollen Angestellte von Foxconn zeigen, die aus einer Fabrik für iPhone-Teile entkommen. In dem Werk herrschte zuletzt Corona-Lockdown. (…) In sozialen Medien machten über das Wochenende zahlreiche Videos von Arbeitern die Runden, die das Areal in Zhengzhou verließen. Zu sehen war, wie Menschen teilweise über Zäune kletterten und mit Koffern und Habseligkeiten über Felder entkamen. Die Stadtregierung verbreitete später eine Mitteilung, wonach das taiwanische Unternehmen Foxconn versprochen habe, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter zu verbessern, die bleiben wollten. Für andere sollten geordnete Transporte bereitgestellt werden. Man halte niemanden vom Gehen ab, hieß es von Foxconn. (…) Die Stadt Zhengzhou hatte laut »Financial Times« in den vergangenen drei Tagen lediglich 69 neue Covid-19-Fälle gemeldet. Mehrere Arbeiter hätten der Zeitung jedoch gesagt, dass die tatsächliche Zahl der infizierten Menschen in der Fabrik höher sei als offizielle Schätzungen. Einem anonym zitierten Foxconn-Mitarbeiter zufolge war die Fabrik seit dem 7. Oktober abgeriegelt. Gearbeitet wurde dem Bericht zufolge trotzdem.“ Meldung vom 31.10.2022 im Spiegel online externer Link

Siehe auch im LabourNet:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=205654
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