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Die Zahl der Todesopfer in Tianjin steigt weiter – Schaumregen und weitere seltsame Erscheinungen – ein Produkt des bürokratischen Kapitalismus
Nein, es gehe keineswegs um „normale“ Korruption bei der Frage, wie die Ruihai International Logistics die Erlaubnis bekommen habe, das gefährliche Lager viel näher an Wohnorten zu betreiben, als gesetzlich erlaubt. Die Auflösung der Frage, wie das geschehen konnte, liegt in einem privaten Unternehmen „Tianjin Zhongbin Haisheng Safety and Health Evaluation Of Detection Co. Ltd“ das Ruihai – im Gegensatz zu einer ersten von Ruihai beuaftragten Agentur – sozusagen den Unbedenklichkeitsstempel überreichte. Eine von Hunderten von Beratungs- und Evalutionsagenturen, die es für verschiedenste Bereiche in verschiedenster Form gibt, die aber allesamt dadurch gekennzeichnet sind, dass sie jeweils von einem Netzwerk aus Parteifunktionären und Behördenvertretern gegründet und betrieben wurden und werden. Diese und weitere Informationen sind in dem Artikel „An Explosion of Bureaucratic Capital – On the Tianjin Blast“ von AU Loong-Yu vom 25. August 2015 im LabourNet China enthalten, der einiges dazu beiträgt, solche Netzwerke aufzuschlüsseln – und ihre Wirkung ebenfalls. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge:
- „Death toll in Tianjin warehouse blast climbs to 129“ Meldung am 24. August 2015 bei The Shanghaiist über inzwischen bestätitgte 129 Todesopfer – wovon 76 Feuerwehrleute sind. Weitere 44 Menschen werden noch vermisst.
- „First rainfall since Tianjin explosion leaves city covered in mysterious white foam“ Meldung am 18. August 2015 ebenfalls bei The Shanghaiist – über den ersten Regen nach den Explosionen und den überall auftretenden weißen Schaum und andere Seltsamkeiten.
- „China Chemical Safety Problems Highlighted Before Tianjin Blasts“ am 23. August 2015 im Jakarta Globe , worin eine katastrophale Bilanz der Sicherheit in der Chemiebranche in China gezogen wird: Bei 3.600 Zwischenfällen in der Zeit von 2009 bis 2014 seien nicht weniger als 4.000 Menschen gestorben – woraufhin es dann auch nicht mehr überraschen kann, dass in dem Beitrag berichtet wird, dass es immer wieder Untersuchungen und Debatten darüber gab und gibt, wie Kontrollen effizienter zu machen seien