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War der Polizeimord an einem Mapuche-Aktivisten geplant? Ausnahmezustand im Süden Chiles
„Im ganzen Land, vor allem in der südlichen Araucanía-Region halten die Proteste seit dem Mord an Catrillanca an. Er war am 14. November in Temucuicui de Ercilla erschossen worden. Er fuhr mit einem Traktor von der Feldarbeit nach Hause, als das Dschungelkommando in die Gemeinde einfiel und das Feuer eröffnete. „Sie haben erst fünf Mal in die Luft geschossen, dann auf den Traktor und auf uns“, berichtete ein 15-jähriger, der mit auf dem Traktor gesessen hatte. Eine der Kugeln traf Catrillanca von hinten in den Kopf. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Das in Kolumbien ausgebildete Kommando wurde 2018 von der Regierung des rechts-konservativen Präsidenten Sebastián Piñera geschaffen. Die Spezialeinheit soll nach offiziellen Angaben im Süden Chiles die Landkonflikte zwischen den Mapuche, den Großgrundbesitzern und Forstunternehmen „schlichten“ und „den Terrorismus“ bekämpfen. Hauptsächlich geht sie gewaltsam gegen die Indigenen vor…“ – aus dem Beitrag „Chile: Präsident Piñera setzt weiter auf Militarisierung der Araucanía-Region“ von Sophia Boddenberg am 29. November 2018 bei amerika21.de , worin auch noch die inzwischen eingestandene Vernichtung von Beweismitteln durch die Polizei Thema ist. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag zu polizeilichen Aktivitäten, einen Solidaritätsbericht, einen Hintergrundbeitrag über wirtschaftliche Interessen im Mapuche-Gebiet, den Verweis auf den aktuellen Twitterkanal zum „Fall“ und den täglichen Protesten sowie den Hinweis auf unseren ersten Beitrag zum Mord an Camilo Catrillanca:
- „Informe policial secreto: Camilo Catrillanca estaba en la mira de Carabineros“ von Nicolás Sepúlveda am 27. November 2018 bei Ciper Chile ist ein Beitrag, in dem ausführlich darüber berichtet wird, dass die „Begegnung“ mit der Sprzialeinheit der Polizei, die für Camillo Catrillanca tödlich endete, offensichtlich kein Zufall gewesen ist: Bisher geheim gehaltene polizeiliche Dokumente, die hier ausgewertet werden zeigen, dass er wegen seiner Aktivitäten schon längere Zeit unter geheimer polizeilicher Beobachtung stand.
- „Trabajadores postales solidarizan con el pueblo mapuche“ von Rosa Alfaro am 28. November 2018 bei La Izquierda Diario ist eine kurze Meldung mit mehreren Fotos über eine Solidaritätsaktion von GewerkschafterInnen der Postgewerkschaft, die ihre Uterstützung für das Anliegen der Mapuche (keineswegs eine Selbstverständlichkeit in Chile) erklären und unterstreichen, dass der Staat Schuld sei am Tod Catrillancas
- „La razón capitalista detrás de la militarización de La Araucanía“ von Benjamin Lobos im November 2018 bei Ideas de Izquierda ist ein Beitrag, der den Gründen für die aktuelle Militarisierung der gesamten araukanischen region im Süden chiles angesichts der Proteste gegen die Ermordung Camilo Catrillancas nachgeht. Und sich dabei mit geschäftlichen Interessen befasst, die sich in den traditionellen Ländereien der Mapuche verwirklicht sehen wollen. Diese vielfältigen Interessen sind eben um Geschäftsmodelle gruppiert, die auf Landverfügung basieren – unter anderem geht es dabei auch um Unternehmen, die – auch hier – Großpflanzungen an Eukalyptusbäumen betreiben und ausweiten wollen.
- „#CamiloCatrillanca“ ist der Twitter-Kanal, auf dem sowohl über neue Informationen zu verschiedenen vertuschungsversuchen berichtet wird, als auch ausführlich über die zahlreichen ständigen Protestaktionen.
- Siehe dazu zuerst: „Nach dem Polizeimord an einem Mapuche Aktivisten: Proteste in ganz Chile“ am 23. November 2018 im LabourNet Germany