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Die chilenische Rechtsregierung will – wieder einmal – den Geschichtsunterricht und andere „Orchideenfächer“ abschaffen: SchülerInnen protestieren, LehrerInnen im Streik

Streik gegen die Streichung des Geschichtsunterrichts in Chile, Juni 2019Sogenannte Schulreformen stehen bei neoliberalen und rechten Regierungen „hoch im Kurs“, keineswegs nur in Chile. Aber die Regierung Pinera möchte direkt zur Sache kommen: Fächer wie Geschichte, Sport und Kunst sollen künftig in den beiden letzten Jahren der höheren Schulen abgewählt werden „können“. Insbesondere die Abschaffung des Geschichtsunterrichts – warum wohl gerade im Land Pinochets? – stößt auf breiten gesellschaftlichen Widerstand, nicht nur an den Schulen, auch an Universitäten und in der Gesellschaft im Allgemeinen. Die Proteste an den Schulen werden noch verstärkt durch die zunehmende Verwahrlosung der öffentlichen Schulen, worin nicht nur viele Lehrerinnen und Lehrer eine Art vorbereitende Maßnahme für einen weiteren Kurs auf Privatisierung des Bildungswesens sehen. Die Gewerkschaften der LehrerInnen haben nun einen unbegrenzten Streik für ein besseres Bildungswesen und bessere Arbeitsbedingungen begonnen, der bereits an den ersten beiden Tagen ein Echo der Regierung fand: In massiver Polizeirepression. Zum Streik im chilenischen Bildungswesen drei aktuelle Beiträge – und ein Hintergrundbericht von einem Jahre zurückliegenden ersten Versuch:

  • „Chile: Regierung schafft „Diktatur“ in Lehrplan ab“ von Poonal am 06. Januar 2012 externer Link (!) hier bei amerika21.de dokumentiert, war ein Beitrag über die damalige „Schulreform“ in Pineras erster Amtszeit, worin es unter anderem heißt: „… Die rechtskonservative Regierung von Präsident Sebastián Piñera in Chile hat eine Änderung des Lehrplans angekündigt, nach der die Regierungszeit von Augusto Pinochet (1973-1990) in ihrem Land ein „Militärregime“ war. Der Terminus ersetzt den bisher im Geschichtsunterricht verwendeten Begriff „Militärdiktatur“. Dies erklärte Chiles neuer Bildungsminister Harald Beyer hat gegenüber der Presse des Landes. Beyer führte aus, man verwende einen allgemein gehaltenen Terminus: „Und der lautet Militärregime und nicht Diktatur.“ Auf Nachfrage sagte Beyer gegenüber Radio Cooperativa: „Ich erkenne an, dass es eine diktatorische Regierung war, damit habe ich kein Problem.“ Der Minister fügte hinzu, dass die vorgenommene Änderung in einem Prozess zustande gekommen sei, „an dem viele Pädagogen teilgenommen haben und bei dem alle Instanzen ordnungsgemäß einbezogen wurden, die bei derartigen Fälle vorgesehen sind“. Die Änderung sei „keine Frage von Anhängern oder Gegnern“, sondern von Begrifflichkeiten die in Lehrplänen weltweit üblich sind“…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=149847
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